Archive
April 2024
M D M D F S S
« Jan    
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Fußgängerzone Tal: ÖPNV muss in Münchner Innenstadt mitgeplant werden

München, 02.07.2022 (BA/gm)
Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt die jetzt vorgestellte autoarme Gestaltung der Münchner Innenstadt. Die Herausnahme privaten Autoverkehrs aus dem Straßenzug Tal zwischen Marienplatz und Isartor ist ein Schritt in die richtige Richtung. Hierbei darf aber der Öffentliche Nahverkehr nicht unter die Räder kommen.

„Die Zukunft der bestehenden Buslinie 132 muss mitgeplant werden“, fordert der Münchner PRO-BAHN-Sprecher Andreas Barth. Zentrumsnahe Haltestellen im Bereich rund um Marienplatz und Viktualienmarkt sind für viele Menschen wichtig. Bei einer Fußgängerzone müssen die Fußgänger im Mittelpunkt stehen. Dazu gehören auch für Ältere attraktive Entfernungen zu Haltestellen, und eine bessere Feinerschließung als nur Schnellbahnstationen. Der Oberflächen-ÖPNV in Form von Bus und Trambahn ist für viele Menschen neben dem schnellen Verkehr mit U- und S-Bahn sehr wichtig. 

Bereits 203 hatte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) einen Citybus innerhalb des Altstadtrings vorgeschlagen, um die Innenstadt auch für Menschen, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind, attraktiv zu halten. Den jetzt von der Rathauskoalition angeregten „Shuttleservice“ für „mobilitätseingeschränkte Personen“ mit Kleinbussen hält PRO BAHN nicht für ausreichend. „Das ist für eine Stadt der Größe Münchens zu klein gedacht“, bewertet PRO-BAHN-Sprecher Barth. Es sieht auch die Gefahr, dass solche Spezialdienste für bestimmte Gruppen als ausgrenzend wahrgenommen werden.

PRO BAHN weist darauf hin, dass der MVG-Shuttledienst „Isartiger“ auch mangels Erfolgs wieder eingestellt wurde. Als positives Beispiel nennt PRO BAHN den Citybus der Stadt Wien, wo mehrere Linien mit Midi-Bussen, die Platz für über 40 Fahrgäste bieten, die Gassen innerhalb der Ringstraße erschließen. „Das System in Wien wird gut angenommen, obwohl dort das Trambahn- und U-Bahn-Netz rund um die City engmaschiger als in München ist“, stellt Andreas Barth fest.

PRO BAHN erwartet, dass jede Ausweitung der Münchner Fußgängerzone durch entsprechende Maßnahmen beim Oberflächenverkehr von Bahn und Bus begleitet wird. „Langfristig können wie uns rund um die Altstadt auch zusätzliche Tramstrecken und -haltestellen vorstellen”, so der PRO-BAHN-Sprecher und verweist auf die PRO BAHN-Vorschläge aus dem Mai 2021, die hier veröffentlicht sind.

Kommentieren ist momentan nicht möglich.