EVG Martin Burkert: Keine Verlängerung der 9-Euro-Tickets
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) spricht sich gegen die Verlängerung des 9-Euro-Tickets aus
Berlin, 30.07.2022 (BA/gm)
Martin Burkert, Vize-Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG): Das 9-Euro-Ticket kann so nicht fortgeführt werden. Wir haben eine Fürsorgepflicht, die Belegschaft hat die Belastungsgrenze erreicht und teilweise überschritten. Wir sind daher gegen die Verlängerung unter diesen Überlastungs-Umständen.
Gezeigt hat sich: Wenn Angebot und Preis stimmen, nutzen sehr viele den ÖPNV. Es gibt keine Nachfrage- sondern ein Angebotsproblem! Wir brauchen dringend den Ausbau des gesamten ÖPNV und mehr Personal und Fahrzeuge. Langfristig wollen wir, dass der ÖPNV kostenlos wird. Vorher muss jedoch zuerst das Angebot und die Kapazitäten flächendeckend ausgebaut werden. Daher wäre das 365-Euro-Jahresticket nun eine gute Möglichkeit, dauerhaft mehr Menschen zum Umstieg auf Bahn und Bus zu bewegen.
Das Experiment des 9-Euro-Tickets muss zügig evaluiert und bewertet werden. Um die notwendige Mobilitätswende zu schaffen brauchen wir eine parteiübergreifende, langfristige Strategie inklusive stabiler Finanzierung. Frei von Wahlperioden und Partei-Couleur fordert die EVG einen übergreifenden „Schienen-Pakt Deutschland“.
