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Die UIC, der Internationale Eisenbahnverband, veröffentlicht sein Manifest

Der Beitrag der Bahnen zu einer besseren Zukunft

Paris, 04.08.2022 (BA/gm)
Um den globalen Herausforderungen des Klimawandels und einer verbesserten Mobilität zu begegnen, hat die UIC, der Internationale Eisenbahnverband, im letzten Jahr anlässlich der Konferenz der Vertragsparteien COP26 mit der Vision 2030 Design a better future ein Dokument veröffentlicht, das aufzeigt, wie wir mit den geeigneten Maßnahmen und Investitionen eine bessere Zukunft gestalten können, in der die Bahn das Rückgrat einer nachhaltigen Mobilität ist.

Diese inspirierende Zukunftsvision, entworfen von der Task Force Nachhaltigkeit der UIC, beschreibt eine Welt, in der die Kohlendioxidreduzierung des Transportsektors auf dem besten Weg ist und in der eine florierende Bahn der Gesellschaft von großem Nutzen ist. Das Dokument ruft auch zum Handeln auf, damit jeder seinen Beitrag zu dieser besseren Zukunft liefert. 

Heute, ein Jahr später, veröffentlicht die UIC ein Manifest, das ganz konkret den fortdauernden und beständigen Einsatz des Verbandes für dieses Thema bezeugt und die existierenden und zukünftigen Lösungen der Eisenbahn im Dienst des Planeten und seiner Bewohner zusammenfasst.

Es ist das Ergebnis der Arbeiten der UIC-Mitglieder in den verschiedenen Arbeitsgruppen und stellt die Umsetzung konkreter Lösungen dar, die von der wichtigen Rolle der Eisenbahnen zeugen, und die

  • den Wandel der Städte und die Vernetzung der Gemeinden begünstigen,
  • saubere Energien, Technologien und Innovationen nützen,
  • den Verkehrsmix und nahtlose Verbindungen fördern,
  • das Kundenerlebnis neugestalten.

Mit diesem Manifest will die UIC zeigen, dass die Eisenbahnen schnell handeln müssen, um auf den Klimanotstand zu reagieren, sich dabei mit ihren Partnern absprechen und bereits existierende oder zügig umzusetzende Lösungen anbieten müssen.

UIC-Präsident Mamiński erläutert: „Die Verfassung des Manifests ist ein wichtiges Ergebnis unserer Organisation. Darin werden konkrete Lösungen auf dringende Probleme entwickelt und ein Zeitplan für deren Umsetzung aufgestellt. Die Entwicklung dieser Lösungen wird in das nächste Arbeitsprogramm der UIC für 2023-2025 aufgenommen, das entsprechend der Zielvorgabe des Manifests eine Bilanz der Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes (Vision 2030), der Fortschritte bei Innovationen und der ständigen Verbesserung der Dienstleistungsangebots der Bahnen ziehen wird.“

Weiterhin führte der UIC-Vize-Präsident, Rabie Khlie, aus: „Ich möchte allen Experten meinen Dank aussprechen, die an diesem wichtigen Dokument mitgearbeitet haben, das die technische Kooperation zwischen den UIC-Mitgliedern weiter fördert und ganz konkret auf deren gegenwärtige und zukünftige Bedürfnisse eingeht. Dabei möchte ich vor allem die Dimension der Innovation hervorheben, durch die die Bahnen weltweit neue Wachstumsquellen finden werden, gleichzeitig aktuelle Geschäftsmodelle verbessern sowie eine auf die Zukunft gerichtete Vision entwickeln können. Auf regionaler Ebene ist dies genau das, was die afrikanischen Bahnen zurzeit mit der Entwicklung ihrer Vision 2063 tun.“

François Davenne, der Generaldirektor der UIC, erklärte dazu: „Weltweit ist der Transportsektor für ungefähr ein Viertel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich und zählt somit zum zweitgrößten Emissionssektor. Seit dem letzten Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen von April 2022 wissen wir, dass eine 27%ige Reduzierung der Emissionen bis 2030 notwendig ist, um die Erderwärmung auf 2°C zu beschränken. In Europa macht der Eisenbahnverkehr ca. 80% des Personenverkehrs aus, produziert aber nur 0,5 % der Treibhausgasemissionen.

Eine 10%ige Verlagerung des europäischen Verkehrs auf die Schiene würde die entsprechenden Emissionen zwischen 8 und 9% senken. Dies wäre ein entscheidender Beitrag zum Klimaziel der EU, die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55% zu senken. Und dies könnte mit den bestehenden Technologien erreicht werden. Darüber hinaus benötigt die Eisenbahn im Durchschnitt 12 Mal weniger Energie und stößt 7-11 Mal weniger Treibhausgasemissionen per Personen-km aus als private Fahrzeuge und ist damit das effizienteste Landverkehrsmittel.

Als der Verkehrsträger mit dem höchsten Anteil an elektrifiziertem Betrieb kann die Bahn der wesentliche Bestandteil eines kohlenstofffreien Verkehrssystems sein. Außerdem profitiert die Gesellschaft von jedem Anstieg des Marktanteils der Bahn: weniger Todesfälle und Verletzte im Straßenverkehr, mehr inklusive Mobilität, weniger Stau, verbesserte Luftqualität, kostbare Reisezeiten und Platzgewinn in unseren Städten.“

Die Uhr tickt, und das Zeitfenster für Investitionen in unseren Verkehrsträger schließt sich in etwa 10 Jahren.

Das Manifest ist hier erhältlich.

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