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Auch zweiter GDL-Warnstreik wirkungslos verpufft

Streikbeteiligung noch geringer als beim ersten Mal • Nur vereinzelte Auswirkungen auf den Zugverkehr der SWEG • Konzerntochter SBS kann Ersatzkonzept stabil umsetzen

Lahr, 21.09.2022 (BA/gm)
Der von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) äußerst kurzfristig für den gestrigen Dienstag (20. September 2022 (5 bis 17 Uhr)), angekündigte Streik ist in der Belegschaft der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) auf eine sehr geringe Beteiligung gestoßen. Da die Streikbereitschaft noch geringer war als beim ersten Arbeitskampf am 8. September 2022 kam es nur zu sehr wenigen streikbedingten Ausfällen im Zugverkehr der SWEG. Bei der Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) im Stuttgarter Netz/Neckartal konnte ein Grundangebot stabil gefahren werden.  

Keine Zwei-Klassen-Gesellschaft, kein Lohn- und Sozialdumping
Der erneute Streikaufruf ist bei der SWEG-Geschäftsführung wiederholt auf völliges Unverständnis gestoßen – zumal die wieder mal extrem kurzfristige Ankündigung der GDL sehr rücksichtslos gegenüber den Fahrgästen ist. „Die niedrige Streikbeteiligung insbesondere bei der SWEG hat gezeigt, dass auch unsere Beschäftigten die von der GDL behauptete Zwei-Klassen-Gesellschaft oder ein Lohn- und Sozialdumping im Konzern nicht erkennen“, sagt Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung. Wie auch schon am 8. September 2022 war heute zu beobachten, dass die GDL teilweise Mitarbeiter, die trotz des Streikaufrufs gearbeitet haben, unter Druck gesetzt hat, sich ad hoc am Streik zu beteiligen. Die Geschäftsführung und der Eigentümer der SWEG danken ausdrücklich allen Beschäftigten, die sich nicht am Streik beteiligt haben.

Der Gesprächsfaden muss wieder aufgenommen werden
Das Vorgehen der GDL verdeutlicht auch, dass sich die Gewerkschaft nicht an Zusagen hält. Denn der SWEG wurde seitens der GDL zuvor schriftlich versichert, dass die Forderung nach einer Einmalzahlung von 3.000 Euro nicht Gegenstand eines erneuten Streiks sein wird. Genau das war aber nun passiert. „Dieser Griff nach dem Strohhalm zeigt die festgefahrene Situation der GDL in dieser Auseinandersetzung“, so Harms. Tatsache ist: Die SWEG steht der von der Bundespolitik ins Spiel gebrachten einmaligen Inflationsprämie – zum Beispiel in Höhe von 3.000 Euro – grundsätzlich offen gegenüber, allerdings muss diese dann als Branchenlösung und gewerkschaftsübergreifend umgesetzt werden. „Das Verhalten der GDL ist offensichtlich geprägt von eigener Unsicherheit und dem Werfen von Nebelkerzen“, fasst Tobias Harms zusammen. Dass so kein Tarifkonflikt gelöst werden kann, sollte auch der GDL klar sein. „Wir müssen den Gesprächsfaden wieder aufnehmen. Die SWEG ist hierzu jederzeit bereit“, so Harms an die Adresse der GDL.

Über das Unternehmen
Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) ist ein Unternehmen mit Hauptsitz in Lahr/Schwarzwald, das in Baden-Württemberg und teilweise angrenzenden Gebieten Busverkehr im Stadt- und Überlandverkehr sowie Schienengüter- und Schienenpersonennahverkehr betreibt. Seit dem Jahreswechsel 2021/2022 befindet sich auch die ehemalige Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH, die jetzt als SWEG Bahn Stuttgart GmbH firmiert, unter dem Dach des SWEG-Konzerns. Bei der SWEG arbeiten mehr als 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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