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NASA schreibt das Dieselnetz Sachsen-Anhalt neu aus

Magdeburg, 21.09.2022 (BA/gm)
Seit Juni 2022 steht fest, dass mit dem Fahrplanwechsel 2024 im Dieselnetz Sachsen-Anhalt keine Abellio-Züge mehr unterwegs sein werden. Heute startet die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) im Auftrag des Landes Sachsen-Anhalt gemeinsam mit dem Freistaat Thüringen und dem Regionalverband Großraum Braunschweig offiziell das Vergabeverfahren Dieselnetz Sachsen-Anhalt II (DISA II) mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt. 

Gegenstand des Vertrages sind 16 Eisenbahnlinien in Sachsen-Anhalt, Thüringen und der Region Braunschweig die von Dieselfahrzeugen befahren werden. Dazu gehören unter anderen die Linien von Magdeburg und Halle in den Nordharz, Magdeburg – Erfurt, Magdeburg – Aschersleben sowie die Verbindungen von Magdeburg und Stendal nach Wolfsburg. Voraussetzung für die Auftragserteilung ist, dass der neue Auftragnehmer die vorhandenen Fahrzeuge übernimmt und die Instandhaltungsarbeiten weiterhin durch die VIS GmbH in Halberstadt durchführen lässt. Für die Beschäftigten aus dem bisherigen Netz wird ein einfacher Übergang zum neuen Betreiber ermöglicht. Der neue Verkehrsvertrag läuft von Dezember 2024 bis Dezember 2032.

Der Leistungsumfang im DISA II entspricht circa 9,2 Millionen Zugkilometern pro Jahr, circa 8,35 Millionen davon erfolgen in Sachsen-Anhalt. Damit macht das Dieselnetz knapp 31 Prozent des gesamten vom Land bestellten Schienenverkehrs aus. Auf das Gebiet des Freistaates Thüringen entfallen circa 0,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr, im Gebiet des Regionalverbands Braunschweig sind es circa 0,44 Millionen. Die Neuvergabe des Vertrages ist notwendig, weil Abellio den DISA-Vertrag nicht wie geplant bis 2032 erfüllen wird. Im Rahmen eines Insolvenzverfahrens einigten sich das Verkehrsunternehmen und die Aufgabenträger auf eine vorzeitige Beendigung des aktuellen DISA-Vertrages zum Dezember 2024. Es ist geplant, bis Oktober 2023 das Vergabeverfahren abzuschließen. Abellio darf sich an diesem Vergabeverfahren nicht beteiligen.

Das Unternehmen hatte sich nach wirtschaftlichen Problemen 2021 in ein sogenanntes Schutzschirmverfahren begeben und es drohte zwischenzeitlich eine Betriebseinstellung auf allen Abellio-Linien. Die beteiligten Aufgabenträger entwickelten gemeinsam mit dem Verkehrsunternehmen eine Lösung, die unter anderem die vorzeitige Beendigung des DISA-Vertrages vorsieht. Der ebenfalls von Abellio gehaltene Verkehrsvertrag für das Netz Saale-Thüringen-Südharz wird unverändert weitergeführt.

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