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Deutsches Technikmuseum übernimmt Sammlung der BVG

Insgesamt 32 historische Fahrzeuge sind in das Eigentum der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin übergegangen

Berlin, 20.01.2023 (BA/gm)
Das Deutsche Technikmuseum in Berlin übernimmt die historisch bedeutende Fahrzeugsammlung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Sie besteht aus vierzehn Bussen, elf Straßenbahn- und sieben U-Bahn-Wagen. Das älteste dieser Fahrzeuge ist fast 160 Jahre alt. Die Fahrzeuge gehen auf die so genannte Britzer Sammlung zurück, die seit den 1960er Jahren durch die damals West-Berliner BVG in einem ehemaligen Straßenbahnbetriebshof in der Britzer Gradestraße aufgebaut wurde. 1993 musste dieser Standort aufgegeben werden und die Fahrzeuge zogen in die so genannte Monumentenhalle des Deutschen Technikmuseums in Berlin-Schöneberg um. Dort werden sie seitdem liebevoll und fachgerecht gepflegt. Nun ist die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin durch eine vertragliche Einigung mit der BVG auch Eigentümerin der Fahrzeuge. 

Vergangenheit und Zukunft im Blick
„Die historische Fahrzeugsammlung der BVG ist bei uns in besten Händen“, so Joachim Breuninger, Vorstand der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin. „Unser Museum versteht sich auch als Diskussionsplattform zu Zukunftsthemen wie der Verkehrswende. Der Blick zurück ist dabei oft ausgesprochen hilfreich. Historische Fahrzeuge sind eine wichtige historische Quelle – und bei den Berlinerinnen und Berlinern, ebenso wie bei den Gästen der Stadt, ausgesprochen beliebt.“

Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG, sagte anlässlich der Übergabe der Sammlung: „Wir gehen mit viel Energie in die Zukunft. Die Erneuerung und Erweiterung unserer Fahrzeugflotte läuft bereits auf Hochtouren. Gleichzeitig fühlen wir uns der langen und großen Geschichte der BVG verpflichtet. Wir freuen uns daher sehr, dass ein Teil der historischen Fahrzeuge dauerhaft und fachgerecht im Deutschen Technikmuseum erhalten wird. Bei den Fachleuten des Museums wissen wir diese wertvollen Raritäten der Berliner Verkehrsgeschichte in den allerbesten Händen.“

Bereits seit über einhundert Jahren ist Berlins Selbstverständnis als Metropole eng mit dem allgegenwärtigen öffentlichen Nahverkehr verbunden. Die Berliner Verkehrsbetriebe waren sich dieser Rolle schon immer bewusst und haben deshalb historische Busse und Bahnen aufbewahrt. Ein Querschnitt der wichtigsten Fahrzeuge bildet die historische Fahrzeugsammlung der BVG, die nun in das Eigentum des Deutschen Technikmuseums übergegangen ist.

Eine vor über einhundert Jahren begonnene Sammlung
Zu der Sammlung zählt beispielsweise der doppelstöckige Pferdebahnwagen Nr. 1 von 1865. Er ist der älteste in Europa erhaltenen Straßenbahnwagen und wurde bereits 1890 zu einem Museumsstück. Weitere Highlights der Sammlung sind die berühmten Berliner „Doppeldecker-Schnauzenbusse“ aus der Vorkriegszeit, so genannt wegen der langen Motorvorbauten, und U-Bahn-Wagen der Serien A, B und C, gebaut zwischen 1908 und 1930. Einige dieser U-Bahnwagen wurden durch den berühmten Architekten Alfred Grenander gestaltet. Zahlreiche seiner zwischen 1902 und 1931 entstandenen U-Bahn-Stationen prägen Berlin bis heute. Erst im vergangenen Jahr erhielt die Sammlung Zuwachs durch den U-Bahn-Wagen Nr. 86 der Serie A1, dessen Innenraum ebenfalls durch Grenander entworfen wurde. In jahrzehntelanger Arbeit war der Wagen von Ehrenamtlichen in den Zustand seines Baujahres 1908 zurückversetzt worden.

Highlights werden Teil der Dauerausstellung
Noch im Jahr 2023 werden Highlights der Sammlung dauerhaft öffentlich zugänglich sein. Dann wird etwa der doppelstöckige Pferdebahnwagen in der vollkommen neu gestalteten Dauerausstellung Schienenverkehr in den historischen Lokschuppen des Deutschen Technikmuseums die Blicke auf sich ziehen – inklusiver zweier Pferde-Attrappen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dort auch der U-Bahn-Wagen 86 zu sehen sein. Jetzt schon im Freigelände des Museums zugänglich ist das jüngste Stück der Sammlung, ein U-Bahn-Zug der Baureihe F79, der wieder in den Zustand seiner ersten Einsatzjahre zurückversetzt wurde, die inzwischen 40 Jahre zurückliegen.

Hinweis zu den Tagen der offenen Tür in den Monumentenhallen
Leider wird es künftig keine Tage der offenen Tür im Depot für Kommunalverkehr in der Monumentenhalle mehr geben können. Grund ist der schlechte Gebäudezustand der Hallen. Ein Teil der Objekte wird jedoch bereits in diesem Jahr in der Dauerausstellung zu sehen sein.

Für das Jubiläumsjahr „40 Jahre DTM“ (2023) sind zudem auch limitierte Führungen durch das Depot für Kommunalverkehr in der Monumentenhalle geplant.

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