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Tram-Westtangente München

Pragmatische Vorgehensweise zur schnellen Inbetriebnahme nötig

München, 18.02.2023 (BA/gm)
Die jetzt öffentlich gewordenen Verzögerungen bei der Trambahn-Westtangente in München bewertet der Fahrgastverband PRO BAHN als bitter. „Dass der zweite S-Bahn-Tunnel als Projekt des Freistaats Bayern nun nicht nur die S-Bahn, sondern mit seinen dauernden Verzögerungen auch die Tram-Westtangente als wichtiges städtisches Projekt ausbremst, ist sehr bitter“ so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Die zweite große Verzögerung der Tram erfolgt durch die Autobahnverwaltung, mithin ebenso durch Bund und Land.

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert, pragmatische Schritte zur zügigen Inbetriebnahme zumindest von Teilen der Trambahn-Westtangente zu machen. „Die Ankündigung der Stadtwerke, eine teilweise frühere Übernahme des Rohbaus der Umweltverbundröhre Laim zu prüfen, geht in die richtige Richtung“ so Andreas Barth. Auch eine Teil-Inbetriebnahme ab Romanplatz nach Süden wäre ein guter Schritt nach vorne. 

Bei den Verzögerungen im Bereich der Umweltverbundröhre um den S-Bahnhof Laim sind sich immerhin alle Projektpartner über das Ziel einig, auch wenn die Verzögerung um über ein Jahr schmerzhaft ist. „Angesichts des Zeitverzugs beim zweiten S-Bahn-Tunnel insgesamt ist die Umweltverbundröhre sogar nur unterdurchschnittlich betroffen, und dennoch hat dies negative Auswirkungen, und jeder Monat Verzögerung tut weh“ so der PRO-BAHN-Sprecher. Vorteil ist aber, dass hier das Ende schon klar in Sicht ist, der Zielzustand vereinbart ist und darauf hingearbeitet wird. Ist die Umweltverbundröhre fertig, kann schon die Tramlinie 12 über den Romanplatz hinaus bis Laim und zur U5 verlängert werden. „Damit entsteht trotz der Probleme weiter südlich eine attraktive neue Querverbindung von Laim bis Schwabing“ so Andreas Barth über den nördlichen Abschnitt der Westtangente.

Dass die Autobahnverwaltung erst jetzt den Teilabriss der Brücke ablehnt, und dies beim Trassierungsbeschluss – immerhin in der letzten Wahlperiode – noch nicht bekannt war, ist für PRO BAHN unverständlich. „Damals und auch zum Zeitpunkt der Auslegung der Planunterlagen war die Autobahnverwaltung noch Teil der Verwaltung des Freistaats Bayern und jahrzehntelang eingespielt. Wieso dennoch jetzt auf einmal die schon damals bekannte Lösung nicht mehr funktioniert, das wirft schon viele Fragezeichen auf das Projekt ‚Autobahnstrukturreform‘, unter dem damit die Münchner Bürger leiden” so Andreas Barth. Wichtig ist nun, eine gemeinsame Lösung mit der Autobahnverwaltung zu finden. Wenn dann der Abschnitt zwischen der Autobahn und Waldfriedhof erst zusammen mit dem südlichen Abschnitt zur Aidenbachstraße in Betrieb gehen kann, dann ist das schade aber zu verkraften.

Diese Woche wurde öffentlich bekannt, dass die Umweltverbundröhre Laim als Teil des Projekts zweiter S-Bahn-Tunnel München nicht mehr wie bislang geplant 2024, sondern erst im Oktober 2025 vollständig von der DB an die Stadt übergeben werden kann. Ebenso wurde öffentlich bekannt, dass die Autobahnverwaltung die Brücke über die A96 nun komplett abreissen will, und die bisherige Lösung »Teilabriss des mittleren Abschnittes« ablehnt. Die Umweltverbundröhre ist kritisch für die Anbindung Richtung Schwabing, und die Verzögerung ihrer Fertigstellung unabhängig von den städtischen Planungsanpassungen auf anderen Abschnitten. Der Fahrgastverband PRO BAHN appeliert an alle Beteiligten, weitere Verzögerungen zu vermeiden und eine Inbetriebnahme der Tram-Westtangente mit Umweltverbundröhre pünktlich im Dezember 2025 sicherzustellen.

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