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Hauptvortrieb für zweitlängsten Tunnel der NBS Ebensfeld–Erfurt begonnen

Etappenziel beim Tunnel Silberberg im Thüringer Ilm-Kreis

Erfurt, 08.04.2010 (BA)
Am heutigen Donnerstag begann für den 7,4 Kilometer langen Tunnel Silberberg im Ilm-Kreis der Vortrieb für den Haupttunnel, in dem künftig die Züge fahren werden. Seit September 2009 mussten zunächst so genannte Zwischenangriffstollen seitwärts in den Berg getrieben werden, von deren Enden der Bahntunnel gebaut wird. Nun konnten am Ende des 352 Meter langen Zwischenangriffstollen Möhrenbach die Tunnelpatin Dagmar Schipanski und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Thüringen, Gerold Brehm, zusammen mit den Tunnelbauern vor Ort den Startschuss für den Hauptvortrieb vorbereiten. Das geschah im wahrsten Sinne des Wortes, denn mit einer großen dreiarmigen mobilen Bohrmaschine wurden die Sprenglöcher in die Gebirgswand gebohrt. Die Investition in den Abschnitt Tunnel Silberberg beträgt über 200 Millionen Euro.

Olaf Drescher, Gesamtprojektleiter VDE8 unterstrich vor Ort: „Am Tunnel Silberberg ist eine wichtige Etappe zur Querung des Thüringer Waldes erreicht. Aber auch südlich dieses Tunnels beginnt bereits in wenigen Wochen auf 2,3 Kilometern Länge der nächste Bauabschnitt, u. a. mit den Tunneln Masserberg und Rehberg. Ziel bei der Verwirklichung des größten Bahnbauprojekts Deutschlands ist die Inbetriebnahme 2017.“

Das Bauvorhaben umfasst umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen. So entstehen aus den 1,5 Millionen Kubikmeter Ausbruchsmassen Landschaftsmodellierungen, die aufgeforstet oder z. B. beim Ilmsenberg mit Waldmantel- und Staudenvegetation sowie Heumulchsaaten landschaftstypisch gestaltet werden.

Der Tunnel ist Teil einer langen Kette aufeinanderfolgender großer Ingenieurbauwerke von 29 Brücken und 22 Tunnel der 107 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt. Gegenwärtig sind hier über 1.000 Menschen direkt beschäftigt. Das Gesamtprojekt umfasst als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 die 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle und Berlin.

Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt fast 10 Milliarden Euro. Nach Abschluss aller Maßnahmen wird sich die Reisezeit zwischen München und Berlin von heute sechs Stunden auf etwa vier Stunden verringern. Die Kunden im Personen- sowie im Güterverkehr erhalten eine konkurrenzfähige und umweltgerechte Alternative zu Straße und Flugzeug.

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