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Bahnknoten Erfurt wird mit Neubaustrecke Richtung Leipzig/Halle verbunden

Zusätzliche Gleise und neue Brücken bis Vieselbach

Anbindung des Erfurter Hauptbahnhofes an die NBSErfurt, 29.04.2010 (BA)
Ein riesiges Bohrgerät ragt gegenwärtig neben den Gleisen der Ostausfahrt des Erfurter Hauptbahnhofs empor. Es bohrt 22 Meter tiefe Gründungen für die Fundamente eines neuen Teils der Bahn-Brücke über den Schmidtstedter Knoten. Sie wird auf der südlichen Seite für zwei neue Gleise verbreitert, um den neuen Bahnsteig mit den Gleisen 9 und 10 auch von Osten erreichen zu können. Der neue Brückenteil überspannt den Flutgraben und die Rechtsabbiegespur von der Stauffenbergallee Richtung Schillerstraße. Die Montage des Überbaus der Brücke aus Fertigelementen ist für Juli bis September 2010 vorgesehen. Dafür muss die Geradeausspur am Schmidtstedter Knoten zweitweise eingeschränkt werden.

Das sind jedoch nur die sofort sichtbaren Arbeiten zur Einbindung der entstehenden Neubaustrecke in Richtung Leipzig/Halle im Stadtgebiet von Erfurt. Bei der gesamten Osteinfahrt mit Güterbahnhof, Zufahrten zur Regio-Werkstatt und verschiedenen Streckenabzweigungen werden die Gleise neu geordnet. Der Spurplan wird für die Einbindung der Neubaustrecke optimiert. Dafür müssen allein auf den ersten 5 Kilometern Richtung Osten 25 Kilometer Gleis und Oberleitungen, 76 Weichen sowie Über- und Unterführungen neu gebaut werden. Das geschieht etappenweise, um den Zugverkehr aufrechterhalten zu können. Nach jeder Bauetappe folgt eine etwa 20-Stündige Sperrung des Zugverkehrs, um mit einem Softwarewechsel die Signal- und Sicherungstechnik an den neuen Zustand anzupassen: Nächste Sperrung Herbst dieses Jahres.

Am Beginn der nächsten knapp sechs Kilometer der Osteinfahrt wird am Tonberg die derzeitige Trasse auf bis zu sechs Gleise verbreitert. Hier müssen etwa 250.000 Kubikmeter Erdmassen für einen Geländeeinschnitt abgetragen werden. 100.000 Kubikmeter sind geschafft und an anderer Stelle wieder eingebaut worden, so für die anschließende Verbreiterung des Bahndamms für die Neubaustrecke, die bei Vieselbach in einer großen Kurve in Richtung Buttstädt abzweigt. Weitere Erdmassen fließen in den Trassenneubau in Richtung Nordosten. Die Kreisstraße Vieselbach Azmannsdorf führt auf einer neuen Brücke über die neue Bahntrasse.

Die Einfahrt ist ein Bauabschnitt ohne spektakuläre Ingenieurbauten, aber mit sehr vielen „Kleinigkeiten“, die koordiniert werden müssen. Das Wichtigste für den Fortschritt des Gesamt-Projekts VDE 8.2 Erfurt-Leipzig/ Halle: Ein Baugleis aus dem Knoten Erfurt muss Ende 2011 zur Versorgung des Streckenbaus betriebsfähig sein. Von hieraus wird dann die Fahrbahn mit den Gleisen über die neue Trasse verlegt. In die gesamte Einfädelung der Neubaustrecken aus Nürnberg und Berlin fließen etwa 200 Millionen Euro.

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