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165 Meter Brückenbogen über die Oelze geschlagen

Bauetappe bei Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt ● 29 große Talbrücken

Erfurt, 19.05.2010 (BA)
Am heutigen Mittwoch wurde mit den letzten 14 Kubikmetern Beton der Bogen der neuen Oelzetalbrücke bei Altenfeld im Thüringer Ilmkreis geschlossen. Er überspannt mit einer Weite von 165 Metern das tief eingeschnittene und steile Tal des Flüsschens Oelze sowie die Harztalstraße. Die 370 Meter lange Brücke ist zwar nicht die längste, die derzeit im Zuge des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE8), der Ausbau- und Neubaustrecke Nürnberg–Berlin entsteht, aber mit über 70 Metern eine der höchsten.

Das von der Europäischen Gemeinschaft geförderte Bundesvorhaben wird von der Bahn-Tochter DB ProjektBau GmbH realisiert. Martin Schnellhardt, verantwortlich für den Brückenbau im Thüringer Wald, unterstrich vor Ort die Grundgedanken der im Thüringer Wald typischen weiten Bogenkonstruktionen: Schonung des Talraums und größtmögliche Transparenz zur Einbindung der Bauwerke in das Landschaftsbild. Dafür werde wie im Gesamtprojekt auf Innovationen in Entwurf und Bauausführung gesetzt.

In der vergangenen Woche waren die beiden Bogenhälften, die noch von Hilfsstützen gehalten werden, mit einem so genannten Druckstück aus Stahl miteinander verbunden worden. Danach wurde der untere Teil des etwa drei Meter hohen Bogens hergestellt. Jetzt folgte mit dem Betonieren der Bogendecke die komplette Schließung des Bogens. Über sechs Pfeiler und den Bogen wird dann die etwa 14 Meter breite Fahrbahn, auf der künftig die Züge fahren, geschoben. Insgesamt müssen bei der Oelzetalbrücke über 13.000 Kubikmeter Beton und 1.300 Tonnen Stahl verbaut werden. Die Investition beträgt etwa 12 Millionen Euro.

Die Talbrücke ist Bestandteil des 107 Kilometer langen Neubauabschnitts Ebensfeld–Erfurt mit 22 Tunneln und 29 Talbrücken. Er soll 2017 in Betrieb gehen. Ziel des Gesamtprojektes Nürnberg–Berlin, das etwa 220 Kilometer Neubaustrecken enthält, ist ein wesentlicher Kapazitätszuwachs für den Güter- und Personenverkehr sowie die Verkürzung der Fahrzeit von München nach Berlin auf etwa vier Stunden. Die Verbindung ist Bestandteil des Konzeptes Transeuropäische Netze.

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