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1. Spatenstich für den Abschnitt Querfurter Platte der NBS Erfurt–Leipzig/Halle

Planmäßige Sicherung des Kulturgutes ● Inbetriebnahmeziel 2015

Langeneichstädt/Leipzig , 25.06.2010 (BA)

Am heutigen Freitag begannen mit einem ersten Spatenstich Prof. Dr. Birgitta Wolff, Kultusministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Jobst Paul, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Harald Meller, Landesarchäologe sowie Olaf Drescher, Gesamtprojektleiter Nürnberg-Berlin, den Bau eines weiteren Streckenabschnittes der Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle. Dieser verläuft mit Geländeeinschnitten und Bahndämmen zwischen dem Osterbergtunnel bei Steigra über Langeneichstädt, Bad Lauchstädt bis zur Saale-Elster-Talbrücke bei Halle (Saale). Die Einzelinvestition beträgt etwa 120 Millionen Euro.

Vor dem Bau des über 20,5 Kilometer langen Trassenstücks wurden planmäßig umfangreiche archäologische Sicherungsgrabungen durchgeführt. Diese Grabungen bilden Abschluss und Höhepunkt der jahrelangen konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der für Projektrealisierung verantwortlichen DB ProjektBau GmbH und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie. So konnten insgesamt entlang eines 64 km langen Streckenabschnittes im Süden Sachsen-Anhalts über 400.000 Fundstücke aus nahezu allen Epochen der sesshaften Menschheitsgeschichte Mitteleuropas seit 5.500 v. Chr. Geborgen werden. Tatsächlich nachgewiesen wurde im Bereich der Neubautrasse eine historische Wegeverbindung zwischen dem Thüringer Becken und dem Raum Halle/Leipzig/Merseburg, die so genannte Wein- und Kupferstraße.

Demnächst überlassen die Archäologen den Trassenbauern komplett das Baufeld. Eine parallel zur künftigen Bahntrasse verlaufende Baustraße wird den Transport von 3,3 Millionen Kubikmetern Massen aufnehmen. Fünf Eisenbahn- und 14 Straßenbrücken über die Trasse werden alle Wegebeziehungen wieder herstellen. Dazu kommen 15 Kilometer neue öffentliche Straßen.

Der jetzt begonnene Bauabschnitt ist Teil der 500 Kilometer langen Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle und Berlin (VDE8). Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt etwa 10 Milliarden Euro. Nach Abschluss aller Maßnahmen wird sich die Reisezeit zwischen München und Berlin von heute sechs Stunden auf etwa vier Stunden verringern, Personen- und Güterverkehr erhalten eine konkurrenzfähige und umweltgerechte Alternative zu Straße und Flugzeug.

Zwischenziel für 2015 ist die komplette Inbetriebnahme von 123 Kilometern Neubaustrecke zwischen Erfurt und Halle bzw. Leipzig mit Reisezeiten von etwa einer halbe Stunde bzw. 40 Minuten.

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