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Zuschlag Werdenfelsnetz geht an DB Regio

Angebot wird um 30 Prozent ausgeweitet

Der neue Talent2 für das Werdenfels-NetzMünchen, 02.07.2010 (BA)
Der Zuschlag für den Betrieb der Nahverkehrszüge im Werdenfelser Land wird an die DB Regio gehen. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat den künftigen Betreiber in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren ermittelt. Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil: „Der Zuschlag für das wirtschaftlichste Angebot erfolgt im Interesse der Fahrgäste, die sich auf massive Verbesserungen freuen können. Durch das Wettbewerbsprojekt werden wir das Bahnangebot von München nach Mittenwald, Kochel und Oberammergau ab 2013 um 30 Prozent ausweiten.“

Die Ausschreibung umfasst die Regionalverkehre im Werdenfelsnetz mit den Linien München – Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald, Tutzing – Kochel und Murnau – Oberammergau. „Während heute auf den Strecken überwiegend ältere Fahrzeuge im Einsatz sind, erwarten die Fahrgäste künftig neue klimatisierte, niederflurige Triebzüge“, so Zeil. Die Fahrzeuge sind behindertengerecht ausgestattet und verfügen über Mehrzweckbereiche, etwa zum Transport von Fahrrädern. „Damit ist auch der touristische Freizeitverkehr im Werdenfelser Land bestens für die Zukunft gerüstet“, so Zeil weiter.

Die Fahrplanverbesserungen im Einzelnen:
Zwischen Mittenwald und München wird der Freistaat täglich sechs zusätzliche Expresszüge einsetzen. Diese fahren werktags im Berufsverkehr (morgens stadteinwärts, abends stadtauswärts) und am Wochenende im Ausflugsverkehr (morgens stadtauswärts, abends stadteinwärts) mit etwa 13 Minuten kürzerer Fahrzeit. Die Expresszüge bedienen die Haltepunkte Mittenwald, Klais, Garmisch-Partenkirchen, Murnau, Weilheim, München Pasing und München Hauptbahnhof. In Uffing und Huglfing halten alle Regionalbahnen. Damit erfüllt die BEG einen langjährigen Wunsch der beiden Kommunen. „Zwischen Kochel und München profitieren die Fahrgäste ab 2013 von einem täglichen umsteigefreien Stundentakt. Im Frühberufsverkehr wird es sogar ein halbstündliches Fahrtenangebot von Kochel nach München geben“, erklärt Zeil. Im Nachmittagsberufsverkehr sieht das neue Fahrplankonzept halbstündliche Fahrmöglichkeiten von München nach Penzberg vor. Zwischen München und Weilheim bestellt und finanziert der Freistaat einen ganztägigen Halbstundentakt, auch am Wochenende. In Starnberg halten die Regionalzüge stündlich. Zeil: „Damit erhält die Kreisstadt, zusätzlich zum S-Bahnangebot, täglich einen ganztägigen Stundentakt mit Regionalzügen von und nach München, Weilheim und Kochel.“ Zwischen Murnau und Oberammergau bleibt es, wie bisher, beim Stundentakt. Voraussetzung für die Fahrplanverbesserungen sind Infrastrukturausbauten, insbesondere der Umbau des Bahnhofs Tutzing.

Grenzüberschreitendes Betriebskonzept auf der Außerfernbahn und Richtung Seefeld / Innsbruck
Die BEG hat zusätzlich zusammen mit dem Tiroler Verkehrsverbund ein grenzüberschreitendes Betriebskonzept ausgearbeitet. Der Tiroler Verkehrsverbund wird die Leistungen auf österreichischem Gebiet bestellen. Zeil: „Für die Außerfernbahn zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte in Tirol ist werktags ein stündliches Angebot vorgesehen mit zahlreichen umsteigefreien Verbindungen von München nach Reutte in Tirol und zurück.“ Am Wochenende bleibt der Zwei-Stundentakt mit zusätzlich zwei Expresszugspaaren von München über Ehrwald Zugspitzbahn nach Lermoos. Auf der Strecke von München über Mittenwald hinaus nach Innsbruck bleibt es beim Zwei-Stundentakt, wobei in Einzelfällen, wie heute schon, in Garmisch-Partenkirchen umgestiegen werden muss. Zusätzlich soll es werktags sechs umsteigefreie Verbindungen zwischen München und Seefeld geben, die Anschluss Richtung Innsbruck haben, am Wochenende sogar alle zwei Stunden.

Bessere Qualität, mehr Service und günstige Tarifangebote
„Auch bei Service und Tarif sichert die Ausschreibung ein hohes Niveau. Alle Züge werden mit Zugbegleitern besetzt. Die vorhandenen Fahrkartenschalter bleiben erhalten und die Öffnungszeiten werden zum Teil deutlich ausgeweitet“, so Verkehrsminister Zeil. Die BEG fordert in ihrer Ausschreibung zudem neue Tarifangebote. DB Regio soll den Fahrgästen eine Freizeit-Monatskarte (gültig Mo-Fr ab 9 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertage ganztägig) mit einer Ermäßigung gegenüber dem Regeltarif von 25 Prozent sowie ein Kurzstreckenticket (50 km hin und zurück) anbieten. Bewährte Angebote wie das Bayern-Ticket und das Werdenfels-Ticket gelten weiterhin. Außerdem verpflichtet sich die DB Regio im Werdenfelser Land, am Qualitätsmesssystem der BEG teilzunehmen. Damit prüft die BEG Sauberkeit, Funktionsfähigkeit der Ausstattung, Fahrgastinformationen im Zug, Servicequalität und Kundenfreundlichkeit. Auch gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung. Werden Anforderungen nicht erfüllt, erhebt die BEG gegebenenfalls Strafzahlungen.

Der endgültige Zuschlag für das Werdenfelsnetz kann wegen der Einspruchsmöglichkeiten der unterlegenen Bieter frühestens am 13. Juli 2010 erfolgen.

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