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Anschlagfeier für Tunnel Eierberge der NBS Ebensfeld–Erfurt–Leipzig/Halle

Start für südlichsten Tunnel des Projektes im Oberfränkischen Landkreis Lichtenfels mit traditioneller Zeremonie ● Tunnelpatin Susanne Ramsauer

Erfurt, Bad Staffelstein, 08.07.2010 (BA)
Am gestrigen Mittwoch begannen für den 3.756 Meter langen Tunnel Eierberge im Landkreis Lichtenfels mit einer traditionellen Zeremonie die Arbeiten untertage. Beim so genannten Tunnelanschlag waren anwesend Dr. Kurt Bechtold, Referatsleiter Verkehrspolitik und Verkehrsplanung im Bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern, Olaf Drescher, Projektleiter VDE8 Nürnberg-Berlin, sowie Vertreter des Landkreises und der Kommunen.

Susanne Ramsauer wurde nach alter Bergbautradition mit einer ökumenischen Andacht als Patin für den Tunnel und damit als irdische Vertreterin der Heiligen Barbara auf Erden in ihr Amt eingeführt, zum Schutz der Mineure vor den Unwägbarkeiten des Berges. Der Tunnel ist der längste von acht unterirdischen Bauwerken des Projektes in Bayern. Er wird von der Mitte und vom Norden her im bergmännischen Bagger- und Spreng-Verfahren mit Spritzbetonsicherung aufgefahren. In einem weiteren Arbeitsschritt erhält er eine zweite, eine innere druckwasserdichte Röhre, in welcher dann die Züge fahren. Die 960.000³ Ausbruchsmassen gelangen auf kurzen Baustraßen-Wegen zu einer Modellierungsfläche. Der gesamte Bauabschnitt umfasst außerdem den südlichsten Teil der Neubaustrecke u. a. mit einem Bahndamm, einer 219 Meter langen Brücke über den Main und einer 88 Meter langen Brücke über neu zu schaffende Flutmulden. Die Einzelinvestition beträgt über 140 Millionen Euro. Das Auffahren der geologischen Formationen des Jura wird wissenschaftlich von der Universität Erlangen-Nürnberg sowie von Münchener und Bamberger Institutionen begleitet.

Der Tunnel ist der südlichste Beginn einer langen Kette aufeinanderfolgender großer Ingenieurbauwerke von 25 Tunnel und 35 Brücken und 22 Tunnel der 230 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt- Leipzig/Halle zur Querung des Thüringer Waldes. Inbetriebnahme ist 2017. Gegenwärtig sind hier etwa 1.500 Menschen direkt beschäftigt.

Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 umfasst die 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg und Berlin. Finanziert wird sie vom Bund, der Europäischen Union und der Bahn. Die Investition beträgt etwa 10 Milliarden Euro. Die Reisezeit zwischen München und Berlin soll sich von heute sechs Stunden auf etwa vier Stunden verringern. Der Personen- und Güterverkehr erhält im transeuropäischen Netz eine konkurrenzfähige und umweltgerechte Alternative zu Straße und Flugzeug.

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