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Spatenstich zur Verlängerung der Tramlinie 8 von Basel nach Weil am Rhein

Tanja Gönner: Musterbeispiel einer gelungenen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa

Stuttgart, 21.03.2011 (BA)
Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner hat am vergangenen Freitag in Weil am Rhein (Landkreis Lörrach) mit dem symbolischen Spatenstich den Startschuss für die Verlängerung der Tramlinie 8 von Basel nach Weil am Rhein gegeben. „Die Tramverlängerung wird die Menschen über die Landesgrenzen hinweg verbinden und ist damit ein Musterbeispiel einer gelungenen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa. Sie hat eine hohe Symbolkraft für eine gute Nachbarschaft zwischen Baden-Württemberg und der Schweiz“, erklärte Ministerin Gönner. Das Land bezuschusse das Vorhaben mit knapp zehn Millionen Euro aus ÖPNV-Mitteln. Hinzu komme ein Zuschuss des Regierungspräsidiums Freiburg von über 900.000 Euro aus dem Interreg IV-Programm. Dieses Geld sei gut angelegt, denn es diene der Stärkung des grenzüberschreitenden Nahverkehrs.

Das Zusammenwachsen der Grenzregion im Dreiländereck führe dazu, dass die Bedeutung des Verkehrs zwischen Basel und den angrenzenden Städten und Gemeinden in Frankreich und Deutschland ständig zunehme. Täglich würden tausende Berufspendler die Landesgrenze überqueren, sei es um im Nachbarland zu arbeiten oder auch nur zum Einkaufen. Außerdem gebe es starke wirtschaftliche Verflechtungen im Großraum Basel. Nur ein gut funktionierender und attraktiver ÖPNV auch über die Ländergrenzen hinweg könne den heutigen Mobilitätsbedürfnissen der Menschen in der Grenzregion gerecht werden.

Seit 1986 würden trinationale grenzüberschreitende Verbesserungen des schienengebundenen Personennahverkehrs untersucht und geplant. Dazu seien bereits 1997 die Teilprojekte „ligne verte“ als grenzüberschreitende SPNV-Verbindung zwischen der Schweiz und Frankreich, 2002 die „Orange Linie“ von Offenburg über Freiburg nach Basel SBB und 2006 die Durchbindung der Regio S-Bahn aus dem Wiesental und Lörrach zum Bahnhof Basel SBB – die „Rote Linie“ – realisiert worden. Parallel dazu seien grenzüberschreitend geltende Tarife eingeführt worden, die es den Fahrgästen ermöglichten, mit einem Fahrschein von Weil am Rhein nach Basel und umgekehrt zu fahren. „Mit der Tramlinienverlängerung von Basel bis zum Bahnhof Weil am Rhein schlagen wir ein weiteres Kapitel dieser Erfolgsgeschichte auf“, freute sich die Ministerin.

Bislang werde der ÖPNV in Weil am Rhein ausschließlich über Busverkehre abgewickelt. Dieser mache rund zwölf bis 17 Prozent des Gesamtverkehrsaufkommens aus. „Mit der geplanten Tramlinienverlängerung wollen wir den ÖPNV zwischen Weil am Rhein und Basel für die Pendler deutlich attraktiver machen und damit eine weitere umweltgerechte und leistungsfähige Alternative zum motorisierten Individualverkehr bieten“, so Gönner. Der Bahnhof Weil am Rhein sei ein wichtiger Knotenpunkt, um die Pendlerströme mit dem ÖPNV zu erschließen. Für die Umsteigeverknüpfung von der Straßenbahn auf den Nah- und Fernverkehr der DB AG werde nach den Verkehrsprognosen ein Fahrgastpotential von 5.000 bis 7.000 Fahrgästen pro Werktag erwartet. Dies unterstreiche die große Bedeutung dieses ÖPNV-Anschlusses an den Ballungsraum Basel.

Information:
Das Vorhaben hat einen Gesamtumfang von rund 65 Millionen Euro. Es beinhaltet den Bau der Straßenbahnstrecke sowohl auf dem Gebiet des Kantons Basel Stadt als auch auf Gemarkung Weil am Rhein. Dazu sollen an der etwa 1,6 Kilometer langen Neubaustrecke auf deutscher Seite sieben Bahnsteige neu gebaut und mit behindertengerechten Zugangsrampen ausgestattet werden. Dieser Teil des Projekts ist im ÖPNV-Landesprogramm zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden mit Finanzmitteln nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz aufgenommen. Die Investitionskosten der geplanten Neubaumaßnahme in Weil am Rhein und damit auf deutscher Seite betragen insgesamt 28,5 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg zahlt davon im Wege einer Festbetragsfinanzierung 9,65 Millionen Euro. Für Maßnahmen, die grenzüberschreitende Auswirkungen haben, bewilligte das Regierungspräsidium Freiburg darüber hinaus 923.456 Euro aus dem Interreg IV-Programm. Die schweizerische Eidgenossenschaft und der Kanton Basel Stadt beteiligen sich in erheblichem Umfang auch an den Investitions- und Planungskosten des Vorhabens auf deutscher Seite.

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