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Grubes Geschenk verkehrt sich ins Gegenteil

Stadt und Land zahlen den Löwenanteil von S21, und die Bahn sahnt ab

Stuttgart, 21.03.2011 (BA)
„Einen handfesten Skandal“ nennt Dr. Werner Sauerborn vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, was Wirtschaftsfachleute der Parkschützer über die Finanzierung von Stuttgart 21 herausgefunden haben: Die tatsächliche Lastenverteilung verkehre sich ins Gegenteil. Nicht Bund und Bahn finanzierten den Großteil des Projekts, wie es Ministerpräsident Stefan Mappus gerne in Wahlkampfreden herausstellt, sondern in erster Linie Stadt und Land. Beziehe man alle mit dem Projekt zusammenhängenden Zahlungsflüsse und Verzichtleistungen in die Gesamtrechnung mit ein, stelle sich laut Sauerborn heraus, „dass die Bahn doppelt soviel Einnahmen erzielt, wie sie ins Projekt investiert“. Bahnchef Grubes Spruch, „die Bahn schenkt Stuttgart einen Bahnhof“, komme angesichts dieser Erkenntnis einer Verhöhnung von Land und Leuten gleich.

„Abgezockt und abgehängt“ heißt dann auch der Titel einer zur Großdemo am vergangenen Samstag erschienenen Broschüre des Aktionsbündnisses, in der die Schattenfinanzierung von Stuttgart 21 Schritt für Schritt offen gelegt wird. Ausgehend von den offiziellen Zahlen und dem Diagramm zur Lastenverteilung werden in der 16-seitigen Broschüre erstmals alle publik gewordenen Erlöse und Transferleistungen addiert und subtrahiert. Unterm Strich kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass der Erlös der Bahn sogar höher ausfällt als die Projekt-Investitionen von Bund und Bahn zusammengenommen.

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