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Geschichte trifft Zukunft am Salzburger Hauptbahnhof

Wien/Salzburg, 25.04.2011 (BA)
ÖBBAm Salzburger Hauptbahnhof fügen sich moderne und historische Teile immer mehr zusammen. Die Rohkonstruktion der denkmalgeschützten Stahlhalle steht bereits und die Arbeiten an der Jugendstil Eingangshalle sowie dem Bahnsteig Eins sind im Zeitplan.

Die täglich 25.000 Kunden am Salzburger Hauptbahnhof sehen laufend den Fortschritt der Arbeiten für eine moderne und kundenfreundliche Verkehrsstation in der Landeshauptstadt. „Wie ein großes Mosaik kehren historische und denkmalgeschützte Teile an den Hauptbahnhof zurück und werden gemeinsam mit den neuen Elementen zu einem modernen Kundenbereich der Zukunft“, so ÖBB Projektleiter Thomas Wörndl.

ÖBBDie Rohkonstruktion der denkmalgeschützten Stahlhalle steht, die Montagearbeiten am Bahnsteig Eins starten im Mai 2011. Im Zeitplan befinden sich die Restaurierungsarbeiten in der Eingangshalle, wo die im Jugendstil gestalteten Dekorelemente und Fliesenbilder noch heuer im neuen Glanz erstrahlen. Modern und kundenfreundlich stehen noch im November 2011 die ersten neuen, höheren Bahnsteige für Bahnreisen zur Verfügung. Die Passage als helles und freundliches Verbindungselement zwischen den Stadtteilen Elisabeth-Vorstadt und Schallmoos ist im Rohbau zur Hälfte fertig. Mitte des kommenden Jahres werden dort die ersten Shops und Kundeneinrichtungen eröffnet.

2.500 Einzelteile verbinden sieben Spannbögen am richtigen Platz
ÖBBFachgerecht und mit Einsatz haben die Experten der ÖBB und die beteiligten Firmen die unter Denkmalschutz stehende Stahlhalle aus dem Jahr 1909 in den letzten Monaten wieder aufgebaut. Bis zu 30 Arbeiter waren im Einsatz, um die 2.500 restaurierten bzw. rekonstruierten Einzelteile Stück für Stück zusammenzubauen. Nach fast zweijähriger Abwesenheit steht die Halle mit ihren sieben Spannbögen als fertige Rohkonstruktion am richtigen Platz. Präzise und subtil sind die dicken Übermalungen der letzten 100 Jahre im Trockeneis- und Strahlverfahren abgetragen worden und die Metallarbeiten zeigen wieder ihre feinste Modellierung nach Jahrzehnten im Dornröschenschlaf. Der Einsatz hat sich gelohnt, denn die historischen Stahlteile sind ertüchtigt, fachgerecht restauriert und präsentieren sich schon bald im originalen Farbton. Für die Montage waren tausende Nietkopfschrauben bzw. Passstifte erforderlich. Das Gesamtausmaß der unter Denkmalschutz stehenden Halle beträgt 79 m Länge und fast 25 m Breite. Bis Ende August 2011 erfolgt die Gesamteindeckung, der Großteil wird als Membrandach mit einzelnen Folienbahnen aus Kunststoff vor Ort zusammengeschweißt. Der neu ergänzte Mittelteil wird in Glas ausgeführt. Die Dachuntersicht wird dadurch generell durchscheinend und lichtdurchlässig gestaltet.

Restaurierungsarbeiten sind auf Schiene
Hocherfreut zeigt sich Ronald Gobiet, Landeskonservator für Salzburg, gemeinsam mit der ÖBB Projektleitung über den Fortschritt der Restaurierungsarbeiten am Salzburger Bahnhof. „Pünktlich wie die Bahn und präzise wie ein Uhrwerk verlaufen die Arbeiten um die wertvollen und historischen Bauelemente für die zukünftigen Generationen zu erhalten“, so Gobiet. Nachdem zu Beginn der Umbaumaßnahmen die Gipskartonplatten in der Halle heruntergenommen wurden, konnte die darunterliegende Bausubstanz aus dem Jahr 1908 freigelegt werden. Die Jugendstilfliesenbilder wurden renoviert bzw. in einem Bereich komplett rekonstruiert. Der Stuck wurde ausgebessert und zudem fachmännisch ausgemalt und die Fenster ersetzt. Somit steht nach Abschluss der Arbeiten der gleiche Fensterzustand wie im Jahr 1908 zur Verfügung. Der Zeitplan für die erste Teileröffnung der Eingangshalle im November 2011 kann eingehalten werden. Für die Kulturstadt Salzburg sowie die täglich rund 25.000 Bahnkunden am Hauptbahnhof werden noch heuer die Jugendstilelemente sichtbar werden.

Ein moderner Bahnsteig mit dem Flair aus dem Jahr 1860
Das Dach des Bahnsteiges Eins aus dem Jahre 1860 wurde gemeinsam mit der Stahlkonstruktion der Halle restauriert. Die wichtige Nachrüstung der Bauteile auf den letzten Stand der Technik, dazu zählen die Ertüchtigung der historischen Stahlkonstruktionen oder die brandbeständige Beschichtung der Gusseisensäulen, wurden erfolgreich umgesetzt. Anfang Mai 2011 beginnen die Facharbeiter mit den Montagearbeiten. Auf 40 restaurierten Säulen wird die 180 Meter lange Bahnsteigüberdachung direkt am Eingangsgebäude errichtet. Mit den weiteren Bahnsteigen Zwei und Drei stehen den Kunden ab November 2011 mehrere stufenlose Einstiegsstellen in die Züge zur Verfügung. Die Vorbereitungsarbeiten für die Inbetriebnahme sind in vollem Gange. Die Bahnsteigtragwerke, unter denen die neue zentrale Passage entsteht, sind bereits eingebaut. Aktuell werden die Fundamente für die Bahnsteigdächer gebaut.

Der neue Salzburger Hauptbahnhof
Mit einem Investitionsvolumen von 270 Mio. Euro entsteht in der Festspielstadt Salzburg bis 2014 eine einzigartige Verkehrsstation. Der neue Durchgangsbahnhof wird als regionale und internationale Verkehrsdrehscheibe den Anforderungen eines modernen Bahnzeitalters voll gerecht werden. Hoher Kundenkomfort, kurze Wege, barrierefreies Umsteigen, optimale Fahrgastinformation, eine zentrale Passage mit Einkaufsmöglichkeiten sowie ein einzigartiges architektonisches Konzept mit der Integration von denkmalgeschützten historischen Bauteilen in modernste Bahninfrastruktur werden Salzburg ein unverwechselbares neues Entree verschaffen.

Informationen zum Projekt Salzburg Hauptbahnhof

Die historische Stahlhalle

  • Errichtung: 1909 am damaligen Mittelbahnsteig
  • Zerstörung im 2. Weltkrieg
  • Wiederaufbau im Jahr 1950 (Heute steht die Halle unter Denkmalschutz)
  • Demontage im September 2009
  • Wiederaufbau Februar – Ende August 2011

Demontage im September 2009:
Die Stahlhallenkonstruktion wurde von Technikern in Einzelteile zerlegt, nummeriert und in Werkstätten transportiert. Dort wurden die Einzelteile fachmännisch restauriert oder rekonstruiert. Sie wurden sandgestrahlt und mit einer Korrosionsschutz-Beschichtung versehen.

Wiederaufbau ab Februar 2011:
Ab Februar 2011 wurden die 2.500 Einzelteile mit schweren Kränen Stück für Stück wieder zusammengebaut. 30 Facharbeiter waren im Einsatz.

Details zur Montage der 7 Spannbögen:
Die Bögen werden vorerst am Boden in je zwei Hälften vormontiert. Mit zwei schweren Autokränen werden die beiden Hälften dann zu einem gesamten Spannbogen zusammengefügt. Für die Montage der Spannbögen sind tausende Nietkopfschrauben bzw. Passstifte erforderlich. Je nach statischer Anforderung weisen die Stifte bzw. Schrauben eine Stärke von 12, 14 und 16 mm, bei einer Länge von bis zu 10 cm auf.

Aktuelle Arbeiten und Ausblick:
Bis Ende August 2011 erfolgt die Gesamteindeckung. Das künftige Membrandach wird aus einzelnen Folienbahnen aus Kunststoff vor Ort zusammengeschweißt. Die Eindeckung des neu ergänzten Mittelteiles erfolgt in Glas. Die Dachuntersicht ist durchscheinend und lichtdurchlässig.

Technische Daten zur Stahlhalle:

  • 2.500 Einzelteile
  • 7 Spannbögen
  • Gewicht: ca. 300 Tonnen
  • Gesamtausmaß der neuen Halle (62 m) inkl. dem neuen Mittelteil: 79 m Länge, 24.6 m Breite

Der Hausbahnsteig 1
Das historische Dach des Hausbahnsteigs aus dem Jahre 1860 wurde gemeinsam mit der Stahlkonstruktion restauriert. Anfang Mai 2011 beginnen die Montagearbeiten an der künftigen Glasüberdachung.

Die Vorbereitungsarbeiten für die Inbetriebnahme der ersten drei Bahnsteige Ende 2011 sind in vollem Gange. Die Bahnsteigtragwerke, unter denen die neue zentrale Passage entsteht, sind bereits errichtet. Nun werden die Fundamente für die Bahnsteigdächer gebaut. In der zentralen Passage laufen die Ausbauarbeiten und die Montage der Entwässerungsleitungen.

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