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Einmalig in der Region Hannover: Personenanhänger bei RegioBus

23-Meter-Gespann ist ab Montag auf Linie

Hannover, 22.01.2012 (BA/gm)
RegiobusDie RegioBus wird ab dem morgigen Montag (23. Januar 2012) erstmalig einen Personenanhänger im regulären Linienverkehr einsetzen. Ein Gespann, bestehend aus einem 12 Meter langem Bus und einem rund 10 Meter langem Anhänger wird zunächst auf den RegioBus-Linien 840 und 830 zwischen Neustadt und Lutter bzw. zwischen Neustadt und Schneeren verkehren.

Platzangebot
Das Gespann bietet Platz für insgesamt 180 Fahrgäste (rd. 85 im Bus und etwa 95 im Anhänger) und liegt damit über der Kapazität von zwei herkömmlichen Solobussen und ebenfalls über dem Platzangebot eines Gelenkbusses (ca. 120-130 Fahrgäste).

Technik und Ausstattung
RegiobusDas Gespann ist, wie der Rest der RegioBus-Flotte, mit Niederflurtechnik ausgestattet, erleichtert also den Einstieg für Mobilitätseingeschränkte. Bus und Anhänger verfügen selbstverständlich jeweils auch über eine Rampe. Das Zugfahrzeug liegt mit einer Leistung von 360 PS etwas über dem eines Solofahrzeuges (310-320 PS). Über Kameras und einen Bildschirm am Fahrerplatz kann das Geschehen im Anhänger vom Zugfahrzeug aus mitverfolgt werden. Per Sprechtaste haben die Fahrgäste die Möglichkeit, zum Fahrer Kontakt aufzunehmen. Am Anhänger befinden sich auf beiden Außenseiten ebenfalls Kameras, damit der Fahrer auch beim Einknicken des Anhängers den Überblick behält.

Kosten
Die Anschaffungskosten für den Anhänger liegen bei etwa 180.000 Euro, der Bus kostet rd. 280.000 Euro und liegt damit etwas über den Kosten für einen Solobus (ca. 250.000 Euro). Die RegioBus Hannover GmbH hat zunächst einen Anhänger und zwei Zugfahrzeuge beschafft, um im Falle einer Reparaturpause flexibel zu sein. Anhänger und ein Bus wurden vom Hersteller Göppel aus Augsburg geliefert. Das 2. Zugfahrzeug kommt von MAN.

Vorgeschichte
Personenanhänger im Busverkehr gab es bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts auf Deutschlands Straßen, bis sie vom Bundesverkehrsministerium verboten wurden. Grund war die zunehmende Motorisierung und der verstärkte Einsatz von Gelenkbussen. Seit 2003 erlebt der Personenanhänger eine Renaissance im Bundesgebiet. Rund 50 Gespanne sind hierzulande im Einsatz, unter anderem in Osnabrück und Wolfsburg. Die RegioBus hat Mitte 2010 einen ersten Test mit einem Personenanhänger durchgeführt und dabei gute Erfahrungen gemacht. Neben der Einsetzbarkeit war auch die Reaktion der Fahrgäste durchweg positiv.

Vorteile
„Wir erhoffen uns an vielen Stellen positive Effekte für unser Unternehmen“, erklärt RegioBus-Geschäftsführer Georg Martensen. So könnten beispielsweise Kapazitätsengpässe im Schülerverkehr besser aufgefangen werden. In Zeiten geringerer Nachfrage wird der Anhänger abgekoppelt und das Zugfahrzeug ist alleine im Einsatz. „Bewährt sich der Personenanhänger mittel- bis langfristig, sind Einsparungen bei Investitionen im Fuhrpark möglich. Unser Personal kann effektiver eingesetzt und der Kraftstoffverbrauch reduziert werden, was nebenbei zu einer Verbesserung der Öko-Bilanz führt“, betont Martensen.

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