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Lücke mit Brücke über das Thüringer Grubental geschlossen

Moderne semi-integrale Konstruktion im Projekt Nürnberg-Berlin

Erfurt/Goldisthal, 14.05.2012 (BA/gm)
Bei Goldisthal wurde am heutigen Montag im Bahnprojekt Nürnberg-Berlin (VDE8) mit der 215 Meter langen Grubentalbrücke das gleichnamige Tal überbrückt. Dabei schlossen sich zwei verbliebene Lücken gleichzeitig, rechts und links vom Scheitelpunkt des Brückenbogens flossen je 250 Kubikmeter Beton. Damit wurde eine ungleiche Lasteinleitung auf den fertigen darunter befindlichen Bogen vermieden und einer Beschädigung vorgebeugt. Betoniert wurden je etwa 20 Meter lange sogenannte Plattenbalken, welche künftig die Fahrbahn tragen werden. Im Vergleich mit dem Herstellen der Innenschale im Tunnel wird hier die 3-fache Menge von Beton an einem Tag verbaut. Ein Transportbetonfahrzeug fasst etwa acht Kubikmeter Flüssigbeton, d. h. pro Lücke sind 31 Fahrten mit diesen Betontransportern notwendig gewesen. Acht Betonfahrzeuge waren kontinuierlich etwa 10 Stunden im Einsatz.

Die Grubentalbrücke ist eine der modernsten Konstruktionen im Projekt. Sie gehört zu den 6 Neubaubrücken im Projekt Nürnberg-Berlin (VDE 8), die in „integraler“ bzw. „semi-integraler“ Bauweise errichtet werden. Die Besonderheit dieser Bauwerke ist eine vollständige (integral) bzw. weitgehend (semi-integral) monolithische Verbindung zwischen dem Überbau und den Stützen bzw. Unterbauten. Die Gestaltung der Brücke folgt dem Bestreben das ohnehin schmale Tal so wenig wie möglich mit Pfeilern zu versperren. Der Brückenentwurf er-möglicht eine optimierte witterungsbeständige, robuste, wartungsarme und zerstörungsunanfällige Konstruktion. Die Brücke liegt an der mit etwa 600 Metern höchsten Stelle des Projektes zwischen Masserberg und Goldisthal im Thüringer Wald.

Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 umfasst die 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle und Berlin. Finanziert wird es vom Bund, der Europäischen Union und der Bahn. Die Investition beträgt etwa 10 Milliarden Euro. Die neue Bahn-Verbindung ermöglicht nach Fertigstellung eine Reisezeit von München nach Berlin in etwa 4 Stunden und bietet eine umweltfreundliche Trasse für den Güterverkehr. Die Inbetriebnahme der neuen Strecke ist für 2017 vorgesehen, nördlich von Erfurt bereits 2015.

Detaillierte Angaben zu Baufortschritt und Kontaktmöglichkeiten unter www.vde8.de

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