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Erste Siemens-Lokomotiven Class 7100 für Pacific National im Einsatz

Erlangen, 19.o8.2009 (BA)
SiemensDie ersten von Siemens gefertigten elektrischen Lokomotiven Class 7100 für Pacific National, die größte private Eisenbahngesellschaft Australiens, verkehren nun auf den Schienen in Queensland. Insgesamt bestellte Pacific National 23 der elektrischen Frachtlokomotiven, die alle beim Kohletransport zum Einsatz kommen werden. Gefertigt und getestet werden alle Loks im Siemens-Werk in München-Allach.

Bei der Schwerlastlokomotive Class 7100 handelt es sich um ein sechsachsiges, 132 Tonnen schweres Fahrzeug. Mit jeweils drei dieser Lokomotiven befördert Pacific National Ganzzüge mit einem Gewicht von 12.720 Tonnen. Für Züge dieser Gewichtsklasse wurden bisher bis zu fünf mit Gleichstrom Bahnaktuellbetriebene Lokomotiven benötigt. Die modernen Loks mit Wechselstrombetrieb von Siemens mit einer Leistung von 4.000 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ermöglichen es, diese Last nur mit drei Lokomotiven zu befördern. Zwei Loks befinden sich an der Spitze des Zuges, die dritte wird in der Zugmitte eingefügt. Eine gute Zugkraftausnutzung durch optimierten Schleuderschutz, verbunden mit der effizienten Drehstromtechnik, macht diesen Schritt möglich.

Zur besonderen Ausrüstung des Zuges gehört die elektronisch geregelte Druckluftbremse, die Electronically Controlled Pneumatic Brake (ECP). Über eine elektrische Verbindung erhalten hierbei alle Waggons gleichzeitig den Bremsbefehl ohne Verzögerung durch Druckänderungen in der Druckluftleitung. Mit Hilfe dieses hochmodernen Bremssystems kommt ein Zug mit fast 13.000 Tonnen Gesamtgewicht bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h schon nach 650 Metern zum Stehen. Sonst übliche Bremsweglängen sind nahezu doppelt so lang. Auch die dritte Lok ist über ein ECP-Kabel angeschlossen und nicht funkgesteuert.

Darüber hinaus konnte Siemens Mobility, neben einer deutlichen Reduktion der Wartungskosten, auch den Energieverbrauch im Vergleich zu Vorgängerlokomotiven senken. So werden nun durch den Ersatz fünf alter Loks durch drei neue bis zu 2.100 kWh und durch die Netzrückspeisung weitere 4.500 kWh bei einer Streckenlänge von rund 380 Kilometern gespart. Damit verringern die Frachtlokomotiven die Energiekosten des Kunden, leisten aber auch zusätzlich einen Beitrag für eine geringere CO2-Belastung.

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