Die EVAG ist wie viele andere Verkehrsunternehmen im Ruhrgebiet von der mangelnden Finanzierung des Nahverkehrs betroffen. Der Handlungsspielraum zur Erbringung eines qualitativ hochwertigen Nahverkehrs schrumpft für die Kommunen und ihre Verkehrsunternehmen. EVAG-Vorstand Michael Feller: „Der Investitionsbedarf beträgt allein bei der EVAG 400 Millionen Euro bis zum Jahr 2025. Die meisten Anlagen sind in die Jahre gekommen. In Essen liegt das durchschnittliche Alter bei 30 Jahren. Nach 30-40 Jahren müssen ein Großteil des Schienensystems, der Fahrleitungen und Fahrtreppen sowie die Zugsicherungsanlagen und Betriebshöfe in den kommenden Jahren erneuert oder saniert werden. Die Infrastruktur gehört der EVAG (Tunnel, Gleisanlagen etc.), bis auf die Ausnahme mit der Nordstrecke. „Zur Substanzerhaltung der EVAG wäre eine regelmäßige Zuführung von Eigenkapital notwendig, was angesichts der Haushaltslage der Stadt Essen mit 3,3 Mrd Euro Schulden zur Zeit nicht möglich ist.“, ergänzt Feller. "Dabei spart man nicht, wenn man die Infrastruktur verfallen lässt - im Gegenteil. Das ist wie beim Haus: Je länger man mit Reparaturen wartet, umso teurer werden sie."
Bildquelle: EVAG