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Belastungstest für die neue Murbrücke mit drei Taurus-Lokomotiven

Leobner „Kraftakt“ mit 250 Tonnen

Graz/Leoben, 29.05.2010 (BA)
Ganz schön schwer kann so eine Lokomotive sein – doch auch drei Triebfahrzeuge der Baureihe 1016/1116 (Taurus) machten der neuen Murbrücke in Leoben beim abschließenden Belastungstest am vergangenen Mittwoch natürlich keine Probleme. Mehr als 250 Tonnen rollten zwischen 10 und 14 Uhr mehrmals über das neue Bauwerk, das nun für den Bahnverkehr freigegeben werden kann.

Augenschein und Lasermessung

Geprüft wurde das neue Tragwerk auf zwei Arten – ob das Tragverhalten auch ordnungsgemäß ist, einerseits augenscheinlich, und andererseits mittels statischer Messungen. Dabei wurden mittels Nivellierlatte, Messuhr, Wegaufnehmer und Laser die Durchbiegungen gemessen und mit den zuvor rechnerisch ermit-telten Werten verglichen.

Nach knapp eineinhalb Stunden stand dann fest: Die neue Eisenbahn-Murbrücke in Leoben hält allen Tests locker stand und ist bereit für den regelmäßigen Eisenbahnverkehr. 25 Millimeter hatten die Experten als normale Durchbiegung der Brücke errechnet. „Knapp 23 Millimeter waren es bei den Haupttests“, konnte Projektverantwortlicher Ewald Jantscher danach bestätigen und gab das endgültige „Go“. Ab 15 Uhr war die neue Murbrücke sodann für den Eisenbahnverkehr freigegeben.

Ein Jahr bis zur Fertigstellung
Notwendig wurde der Neubau der Brücke, weil die alte am Ende ihrer Lebensdauer angelangt war, wie Regionalleiter Helfried Bretterebner bestätigte. Im Mai 2009 begannen die Vorarbeiten am neuen Tragwerk, bis Dezember wurden die beiden Stahlfachwerkshälften montiert, im Februar schließlich beide der jeweils 133 Tonnen schweren Tragwerkshälften per Spezialkran eingehoben. In den vergangenen beiden Wochen wurden schließlich die Arbeiten an Oberleitung und Oberbau finalisiert.

Die Bauweise der Brücke – Betonschwellengleise auf einem Schotterbett – wird künftig zusätzlich zum Lärmschutz auf 110 Metern Länge auch für mehr Lebensqualität in Leoben sorgen. Die Geräuschentwicklung wird um 8 bis 10 Dezibel verringert, was einer Lärmreduktion um etwa die Hälfte entspricht. Die Gesamtinvestitionskosten für die neue Murbrücke betragen etwa 3,2 Millionen Euro.

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