Nürnberg: Investitionen in einen leistungsfähigen und sicheren ÖPNV
Gleisbauprojekte 2011 und andere Maßnahmen
Nürnberg, 13.02.2011 (BA)
Rund 21 Millionen Euro investiert alleine die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg im Jahr 2011 in Gleise und Anlagen. Davon sind 13,4 Millionen für Gleisbauprojekte und Unterhaltsmaßnahmen eingeplant. Neben einem Neubauprojekt stehen vor allem die Erneuerung und der dauernde Unterhalt der Gleise und Anlagen an. Denn nur wenn Gleise und Anlagen laufend in Schuss gehalten werden und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden, kann der öffentliche Personennahverkehr seine Leistungsfähigkeit tagtäglich neu beweisen und bleibt für die Kunden attraktiv. „Laufende Unterhaltsmaßnahmen sind absolut notwendig, um einen stabilen und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten“, erklärt Thomas Junker, Bereichsleiter Fahrweg bei der VAG bei einem Pressegespräch zum Jahresbauprogramm 2011.
Das größte Projekt – zeitlich wie finanziell – ist sicherlich der Bau einer Straßenbahnverbindung vom Nürnberger Hauptbahnhof durch den Celtistunnel in die nördliche Pillenreuther Straße. Insgesamt baut bzw. erneuert die VAG dieses Jahr rund 2.150 Meter Straßenbahngleis und fünf Straßenbahnweichen sowie 700 Meter U-Bahn-Gleis und zwei U-Bahn-Weichen. Außerdem werden bei der Straßenbahn 1.600 Meter Fahrleitung auf den neuesten Stand gebracht.
Hinzu kommen Investitionen in die Fahrzeugtechnik – beispielsweise in den digitalen Funk und die Verkaufsausstattung der Busse – und in die U-Bahnhöfe, die für die Kunden einen besseren Service und mehr aktuelle Information bringen. In den U-Bahnhöfen werden beispielsweise die Zugzielanzeiger gegen digitale Anzeiger ausgetauscht, die künftig die Abfahrt des nächsten Zuges in Minuten anzeigen.
Neben den Maßnahmen der VAG stehen auch eine ganze Reihe Projekte der Stadt Nürnberg an, die diese aufgrund des U-Bahn-Vertrages finanziert. So wird im Sommer am Plärrer der Aufzug zur U-Bahn erneuert und um eine zweite Anlage erweitert. 2011 tauscht die VAG zudem sechs Fahrtreppen zur U-Bahn im Auftrag der Stadt aus. Je nach Art der Maßnahme bekommt die Stadt bzw. die VAG zu den einzelnen Maßnahmen staatliche Zuschüsse.
Pillenreuther Straße: ab 28. Februar 2011 wird gebaut
Das größte Projekt haben die Gleisbauer dieses Jahr zwischen der Wölckernstraße und dem Bahnhofsplatz vor sich: die 950 Meter lange, neue Straßenbahnverbindung durch die nördliche Pillenreuther Straße und den Celtistunnel bis zum Hauptbahnhof. Am Montag, 28. Februar 2011 starten die Gleisbauarbeiten, Anfang September 2011 werden sie abgeschlossen. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 folgt neben den Fahrleitungsarbeiten auch die Inbetriebnahmephase mit zahlreichen Test-, Einweisungs- und Abnahmefahrten. Derzeit laufen letzte Vorbereitungen. Im Straßenbahnbetriebshof Heinrich-Alfes-Straße stapeln sich bereits die Gleise für die Neubaustrecke. Sie werden dort von den Gleisbauern, so weit notwendig, exakt in Form gebogen.
Die Baumaßnahme ermöglicht es der VAG ihr Straßenbahnnetz neu zu strukturieren. Davon profitieren die Fahrgäste und die VAG selbst. Den Fahrgästen stehen ab dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 11. Dezember 2011 mit den neuen Linien 5 (Tiergarten – Hauptbahnhof – Worzeldorfer Straße) und 8 (Erlenstegen – Hauptbahnhof – Tristanstraße) zwei attraktive sogenannte Durchmesserlinien zur Verfügung. Außerdem entzerrt sich dank der Baumaßnahme die Situation am Hauptbahnhof. Denn könnten die Durchmesserlinien nicht gebildet werden, würden ab Mitte Dezember 2011 am Hauptbahnhof drei Linien enden, was betrieblich große Probleme und für die Fahrgäste Verspätungen verursachen würde.
Der Streckenneubau wurde bereits 1994 vom Nürnberger Stadtrat beschlossen und in mehreren nachfolgenden Beschlüssen, zuletzt im September 2009, bestätigt. Insgesamt wird das Projekt 9,3 Millionen Euro kosten; 6,9 Millionen Euro werden dieses Jahr fällig. Davon trägt die Stadt 1,1 Millionen Euro. Die VAG finanziert alle anderen Kosten. Über betriebliche Effekte – ein Plus an Fahrgästen und betriebliche Einsparungen von zwei Straßenbahnzügen und Personal – rechnet sich das Projekt. Die VAG erwartet ab der Eröffnung eine jährliche Ergebnisverbesserung in Höhe von bis zu einer Million Euro.
Mehrere Baubereiche und -phasen
Die Bauarbeiten beginnen am Montag, 28. Februar 2011 in der nördlichen Pillenreuther Straße, zwischen Peter-Henlein-Straße und Celtisplatz. Wenn diese beendet sind, folgt ab Montag, 23. Mai bis Freitag, 15. Juli 2011 der stadteinwärtige Abschnitt von der Pillenreuther Straße ab Hausnummer 21 Richtung Wölckernstraße, wo bereits im vergangenen Jahr der Gleisanschluss vorbereitet wurde. Daran schließen ab Montag, 18. Juli bis ca. Mitte August 2011 Verlegearbeiten im selben Abschnitt aber stadtauswärts an. Von Mitte August bis Mitte September 2011 steht dann der Streckenabschnitt Peter-Henlein-Straße bis Celtisplatz an. Die Bauarbeiten im Celtistunnel selbst sind zwischen Anfang März und Mitte August 2011 eingeplant, wobei immer zwei der vier Fahrstreifen nutzbar bleiben.
Im März 2011 werden am Bahnhofsplatz die ersten Masten für die Fahrleitung gesetzt sowie bis Juli 2011 der Bereich des bisherigen Grünstreifens, in dem bereits im vergangenen Jahr die Gleise vorbereitetet worden sind, diese fertig gestellt und dazwischen Rasen angesät. Es erfolgt der Anschluss an die bereits eingebauten Gleise im Bereich der Überfahrt über den Frauentorgraben. Am Montag, 4. Juli 2011beginnen die Bauarbeiten am Bahnhofsplatz. Zunächst werden die Bereiche, die nicht von Straßenbahnen befahren werden, gesperrt und Pflaster- und Asphaltdecken entfernt. Bis Mitte Oktober 2011 müssen deshalb die Haltestellen der Buslinien 43, 44, N6, N7, N9 und N10 verlegt werden.
In der Nacht von Freitag, 29. auf Samstag, 30. Juli 2011 und danach bis einschließlich Montag, 12. September 2011 wird dann der gesamte Bahnhofsplatz für alle Linien gesperrt. Der Straßenbahnbetrieb am Hauptbahnhof wird ganz eingestellt, um dort die Gleise zu erneuern bzw. neu zu verlegen und Anschlüsse herzustellen. Im Zuge der Maßnahmen am Bahnhofsplatz wird die VAG die Zwischenbögen einer Weiche im Bereich Königstor erneuern sowie einzelne Bauteile von zwei weiteren Weichen in der Bahnhofsstraße. Im Herbst finden dann bis zur Eröffnung des neuen Streckenabschnittes noch Arbeiten an den Fahrleitungsanlagen sowie restliche Straßenbaumaßnahmen statt.
Im Zuge der Bauarbeiten entsteht am Celtisplatz eine neue behindertenfreundliche Haltestelle. Über sie wird künftig das Gewerbe- und Wohngebiet hinter dem Hauptbahnhof – also Nelson-Mandela-Platz, Celtisplatz und nördliche Pillenreuther Straße – erschlossen. Pendler, die zu den südlichen Gleisen des Hauptbahnhofes möchten, können diese dann über die Haltestelle Celtisplatz und den Südausgang schneller erreichen.
Wie bei der VAG inzwischen selbstverständlich, wird die neue Haltestelle Celtisplatz an die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Menschen angepasst und gemäß den VAG-Standards barrierearm gebaut. Die Bahnsteige werden 25 Zentimeter hoch sein und einen beinahe ebenerdigen Ein- und Ausstieg in die Niederflurstraßenbahnen ermöglichen. Dies ist nicht nur für Rollstuhlfahrer oder gehbehinderte Fahrgäste eine große Erleichterung, sondern auch für Fahrgäste mit Kinderwagen. Für blinde und sehbehinderte Fahrgäste wird ein spezielles Blindenleitsystem eine komfortable und sichere Nutzung der Straßenbahn ermöglichen. Eine Anzeigetafel des dynamischen Fahrgastinformationssystems wird die Fahrgäste stets aktuell über die Abfahrt der nächsten Straßenbahn informieren.
Beeinträchtigungen unvermeidlich
Während der gesamten Bauzeit bemüht sich die VAG bei dieser Baumaßnahme wie bei allen anderen darum, die Beeinträchtigungen für die Anwohner durch Baustellenlärm sowie für den Individualverkehr so gering wie möglich zu halten. Aber ohne Auswirkungen geht es nicht. In jedem Fall werden VAG und Baufirmen die Zu- und Anfahrt der Anwesen weitestgehend ermöglichen.
Die Baufirmen werden normalerweise werktags von 7.00 bis 20.00 Uhr arbeiten. Nächtliche Arbeiten beschränken sich auf das unbedingt erforderliche Maß. Absehbar ist, dass während der Sommerferien am Bahnhofsplatz nachts geschweißt werden muss. Die Fahrleitungen werden im Herbst aus Sicherheitsgründen ebenfalls nachts montiert.
Wöchentliche Sprechzeiten vor Ort
Die Anwohner haben in den vergangenen Tagen eine Informationsbroschüre sowie Informationen, z. B. über Beweissicherungsmaßnahmen an ihren Gebäuden, erhalten. Der Projektleiter Florian Gräf bzw. ein Vertreter sind ab Mittwoch, 23. Februar 2011 jeweils mittwochs zwischen 8.15 und 8.45 Uhr im Bauleitungscontainer am Nelson-Mandela-Platz anzutreffen. Sie stehen dort regelmäßig als Ansprechpartner zur Verfügung, können aber auch jederzeit über die Servicenummer der VAG – 0911-283-4646 – um einen Rückruf gebeten werden. Eine Übersicht über die einzelnen Bauphasen und ihre Auswirkungen gibt es unter www.vag.de unter Unternehmen Projekte > Straßenbahnbaumaßnahmen.
Auswirkungen auf den Individualverkehr
Von Ende Februar bis Mitte August 2011 werden die Celtisunterführung und die Pillenreuther Straße für den Pkw- und Lkw- Verkehr nur stadtauswärts befahrbar sein. Stadteinwärts wird der Autoverkehr ab der Wölckernstraße über die Landgraben-, Tafelfeld- und Lessingstraße umgeleitet. Anlieger, die von Süden her kommen, können über die Nebenstraßen (Bulmannstraße, Hummelsteiner Weg und Siebenkeesstraße) ausweichen. Die Zufahrt- und Abbiegemöglichkeiten ändern sich während der gesamten Bauphase sowohl für den stadteinwärtigen als auch für den stadtauswärtigen Verkehr mehrmals.
Ab voraussichtlich Mitte August 2011 stehen in der nördlichen Pillenreuther Straße wieder alle Richtungsfahrbahnen zur Verfügung und auch der Celtistunnel ist dann wieder für den Verkehr in beiden Fahrtrichtungen frei gegeben. Ab Mitte September 2011 wird es möglich sein, in alle beziehungsweise aus allen Seitenstraßen abzubiegen. Am Bahnhofsplatz wird der Autoverkehr praktisch nicht beeinträchtigt. Die Überfahrt an der Ecke Königstorgraben wird in zwei Hälften erneuert, so dass hier für den Autoverkehr immer eine Durchfahrt möglich ist. Die Zufahrt in die Königstraße und die Altstadt wird jedoch für etwa zwei Wochen nur aus dem Königstorgraben möglich sein.
ÖPNV-Konzept während der Sommerferien
Für die ÖPNV-Kunden bringt die Baumaßnahme am Bahnhofsplatz während der Sommerferien erhebliche Änderungen mit sich. Die Linien 8 und 9 können nicht mehr zwischen Hauptbahnhof und Rathenauplatz fahren. Die Fahrgäste werden deshalb gebeten auf die U2 und U3 umzusteigen. Die Südäste der Linien 8 und 9 sowie die Linien 5 und 7 enden am Nordausgang des Allersberger Tunnels und werden dort verknüpft, sind also als Linienwechsler unterwegs, da ein Wenden an dieser Stelle nicht möglich ist. Die Buslinien 43 und 44 enden bereits ab Montag, 4. Juli 2011 vor der Hauptpost, die NightLiner N6, N7, N9 und N10 starten am Königstorgraben. Bis die Bushaltestellen wieder auf den Bahnhofsplatz verlegt werden können, wird es Mitte Oktober 2011 werden.
Weitere Straßenbahnprojekte
Die Liste der sonstigen Erneuerungsmaßnahmen im Straßenbahnbereich ist übersichtlich. Es steht noch die Erneuerung einer Weiche in der Schleife Christuskirche an, über die derzeit noch endgültig entschieden werden muss. Außerdem wird die VAG vor dem historischen Straßenbahndepot St. Peter eine Weiche austauschen. Diese Bauarbeiten haben keine Auswirkungen auf den Betrieb, wohl aber die für Ende September 2011 geplanten Arbeiten an der Christuskirche. Während der rund dreiwöchigen Bauarbeiten fahren die Linien 6 und 8 nur bis zu den Haltestellen Schweiggerstraße bzw. Heynestraße und wechseln dort auf die jeweils andere Linie.
Zwischen Schweigger- und Landgrabenstraße fahren Busse anstelle der Straßenbahn.
Linie 7: Sanierungsmaßnahmen Bayernwanne
Am Montag, 2. Mai 2011 starten die Sanierungsmaßnahmen an der Bayernwanne, wie die Unterführung der Linie 7 in der Allersberger Straße wegen ihrer Form im Volksmund genannt wird. Auch nach der Sanierung wird die Linie 7 an der Haltestelle Tristanstraße enden, da das Bauwerk aufgrund neuer Vorschriften nur noch für Wendefahrten genutzt werden darf. Und das auch erst, wenn einige Arbeiten insbesondere an den elektrischen Anlagen ausgeführt wurden. Diese sind mit rund 600.000 Euro veranschlagt. Während der Bauarbeiten verkehren von Montag, 2. Mai bis Freitag, 29. Juli 2011 anstelle der Straßenbahn Omnibusse zwischen Hauptbahnhof und der Haltestelle Tristanstraße.
Im Rahmen des Nahverkehrsentwicklungsplans wird über die Zukunft der Bayernwanne und die Anbindung des künftigen Siedlungsgebietes Brunecker Straße entschieden.
U-Bahn: Von Gleisschliff bis Weichentausch
Im U-Bahn-Bereich stehen neben den wöchentlich eingeplanten regulären Unterhaltsmaßnahmen dieses Jahr nur wenige und zeitlich eng befristete Erneuerungsmaßnahmen an, die sich auf den Betrieb auswirken werden.
Wie jedes Jahr kommt der Spenozug. Bei permanenter Belastung nutzen sich nämlich die U-Bahn-Gleise ab und müssen regelmäßig in die optimale Form gebracht werden. Unterjährig machen das die VAG-Gleisbauer selbst. Ab einem bestimmten Grad ist das aber nicht mehr mit Kleingeräten möglich, dann muss Großgerät ran. Deshalb bucht die VAG jedes Jahr für zwei bis drei Wochen das Schleiffahrzeug der Schweizer Firma Speno. Das 219 Tonnen schwere Spezialfahrzeug verleiht den Gleisen neuen Schliff und kann Schienenfehler korrigieren. Der Aufwand lohnt sich, da das Abschleifen die Lebensdauer von U-Bahn-Rädern und –Gleisen erheblich verlängert. Zudem erhöht sich der Fahrkomfort und die Fahrgeräusche werden geringer.
Im Jahr 2011 werden in 18 Schichten rund 25 Kilometer Gleis des U-Bahn-Netzes neu geschliffen. Da die Wartungsarbeiten nicht in der Betriebsruhe von 1.00 bis 4.00 Uhr zu schaffen sind, beginnen sie bereits um etwa 21.00 Uhr. Während ein Gleisabschnitt bearbeitet wird, kann die U-Bahn dort nur eingleisig verkehren. Für die Fahrgäste bedeutet dies, dass sie besonders darauf achten müssen, auf welchem Gleis ihre U-Bahn abfährt und ob sie unterwegs umsteigen müssen. Außerdem kann es zu Verzögerungen im Takt kommen. In den betroffenen Bahnhöfen informieren Aushänge über die Änderungen. Darüber hinaus helfen Lautsprecherdurchsagen und VAG-Mitarbeiter vor Ort bei der Orientierung. Leider lassen sich Lärm und Staub während der Arbeiten nicht verhindern. Die VAG bittet Fahrgäste und besonders auch Anwohner um Verständnis.
Gleisbautermine U-Bahn bevorzugt in den Ferien
Dieses Jahr sind bei der U-Bahn zwei Maßnahmen geplant. Eine ist bereits genehmigt, der zweiten muss der Nürnberger Stadtrat noch zustimmen, da diese Maßnahmen von der Stadt finanziert werden.
Sicher ist, dass die VAG in den Herbstferien von Sonntag, 30. Oktober bis Samstag, 5. November 2011 zwei Weichen zwischen Hauptbahnhof und Opernhaus erneuert. Die U2 und die U3 fahren dann alle zehn Minuten. Die U3 muss geteilt werden, möglicherweise auch die U2. Einzelheiten zum Betriebskonzept werden noch festgelegt.
Zudem würde die VAG im ersten Halbjahr gerne in zwei je einwöchigen Bauphasen insgesamt 680 Meter Gleis zwischen Plärrer und Rothenburger Straße tauschen. Stimmt der Nürnberger Stadtrat der Maßnahme zu, würde bevorzugt in den Ferien gebaut, weil dann weniger Fahrgäste unterwegs und betroffen sind.
Aufzug am Plärrer wird erneuert und erweitert
Die Fahrgäste, die auf einen Aufzug angewiesen sind, wird es freuen, wenn auch vorher eine mehrwöchige aufzuglose Zeit zu überstehen ist: Die Stadt Nürnberg wird diesen Sommer den Aufzug im U-Bahnhof Plärrer erneuern und um eine weitere Anlage erweitern. Jeweils 16 Personen werden in jedem der beiden Aufzüge Platz finden. Damit verdoppelt sich die Beförderungskapazität pro Stunde und es gibt auch noch Luft für einen weiter steigenden Bedarf. Der vorhandene Aufzug fährt täglich ca. 1.200 Mal rauf oder runter und ist zu rund 95 Prozent ausgelastet. Das ist angesichts der Bedeutung des nach dem Hauptbahnhof zweit wichtigsten Verkehrsknotenpunktes und mit Blick auf die Fahrgastzahlen nicht ausreichend.
Die Baukosten für die beiden neuen Aufzüge belaufen sich auf rund 450.000 Euro netto. Nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und dem Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Bayern sind ca. 65 Prozent der Baukosten förderfähig. Die übrigen Kosten trägt die Stadt Nürnberg.
Der alte Seilaufzug, Baujahr 1980, ist am Ende seiner Lebensdauer angekommen und ist – da es auch immer schwerer wird, Ersatzteile zu bekommen – dringend erneuerungsbedürftig. Die Stadt tauscht nun nicht nur den einen Aufzug aus, sondern baut zusätzlich den seit Jahren immer wieder gewünschten zweiten Aufzug. Bis zu den Pfingstferien werden die Maßnahme und das Baufeld vorbereitet. Von den Pfingstferien bis zum Ende der Sommerferien wird es dann dauern, bis der alte Aufzug ausgebaut, die Decken und Böden für die zweite Anlage abgetragen und die neuen Aufzüge eingebaut sind. Damit die Fahrgäste möglichst wenig vom Lärm und Staub beeinträchtigt werden und den U-Bahnhof weiterhin gefahrlos nutzen können, wird der gesamte Baubereich von der Straßenebene ab bis zum unteren U-Bahn-Geschoss eingehaust. Gearbeitet wird normalerweise von 7.00 bis 17.00 Uhr, soweit erforderlich aber auch nachts sowie samstags und sonntags.
Da insbesondere mobilitätseingeschränkte Fahrgäste – das sind Eltern mit Kinderwagen genauso wie Kunden mit Rollator oder im Rollstuhl – durch die Maßnahme am Plärrer erheblich beeinträchtigt werden und während der Sommerferien der Bus- und Straßenbahnbereich Hauptbahnhof gesperrt ist, erarbeitet die VAG derzeit ein Konzept zur Fahrgastlenkung. Über das Konzept wird rechtzeitig informiert, auch über die Behindertenverbände, um sicher zu stellen, dass möglichst wenige Fahrgäste ohne Information am Plärrer „stranden“. Auch deshalb plant das U-Bahn-Bauamt der Stadt Nürnberg für den Neubau der Aufzugsanlage eine möglichst kurze Bauzeit und wird alle Arbeiten so ausführen, dass insgesamt weder der Straßenbahn- noch der U-Bahn-Betrieb beeinträchtigt werden.
Wartungskonzept hat sich bewährt
Neben den großen und größeren Baumaßnahmen führen die Gleisbauer der VAG das ganze Jahr über Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten im Straßenbahn- und U-Bahn-Netz durch. Sie kontrollieren beispielsweise Schienen und Fugen, unterziehen sämtliche Weichenantriebe von U-Bahn und Straßenbahn einmal im Jahr einer gründlichen Revision und schleifen die Schienen nach.
Durch den dichten Takt auf der U2 und U3 haben sich die Rahmenbedingungen für diese Arbeiten erschwert. Da die Zeit der Betriebsruhe zwischen 1.00 und 4.00 Uhr nachts für manche Wartungsarbeiten im Gleisbereich nicht ausreicht, hat die VAG ein neues Wartungskonzept entwickelt. Das U-Bahn-Netz wird seit vergangenem Jahr in sogenannte Wartungsabschnitte aufgeteilt, um ein effektives Arbeiten zu gewährleisten. Die Abschnitte sind während der Arbeiten jeweils ab 21.00 Uhr nur eingleisig befahrbar, so dass am anderen Gleis ungestört gearbeitet werden kann. Für die Fahrgäste bedeutet das relativ geringe Einschränkungen und etwas längere Fahrzeiten, bietet aber den Vorteil, dass die Gleisbauer mehr Zeit für ihre Arbeit haben. Insgesamt kann das Netz so wirtschaftlich in Schuss gehalten werden.
Dieses Konzept wurde im vergangenen Jahr eingeführt und hat sich seitdem bewährt. Es wird also auch dieses Jahr danach gearbeitet. So weit notwendig wird das Verfahren auf die U1 angewandt.