1 Richt- und Fixiersysteme
1.1 Ausgangssituation
Beim System Rheda wurden bisher primär Monoblockschwelle mit vertikalen und horizontalen Schraub- spindeln in jeder zweiten Schwellen eingesetzt. Das Einrichten des Gleises ist mit dieser Methode nur durch Verspannen des
Gleistroges gegen die Trogwand möglich. Der Querschnitt und die systematische Stützanordnung zeigen, daß das Einrichten und Fixieren des Gleises bezüglich der Höhe und der Lage über die in den Schwellen angebrachten
Vertikalspindeln und in der Schwelle eingebetteten Seitenschrauben erfolgt. In der Praxis ergeben sich folgende Situationen:
- Die Horizontalspindeln stehen auf der Betonoberfläche des Betontroges ohne besondere Maßnahmen auf, wodurch ein exaktes seitliches Richten wesentlich erschwert ist.
- Das Einsetzen der Seitenschrauben in die in der Schwelle eingebauten Gewindehülsen wird durch bei der Schwellenfertigung eindringende Zementmilch erschwert.
Bei der Herstellung der Festen Fahrbahn für die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main kommt, nach einem Probeabschnitt auf der Strecke Hannover Berlin, das Richt- und Vermessungssystem RSS der
Rhomberg – Bahntechnik / Bahnbau Wels auf 50% der Strecke zum Einsatz. Dieses Richtsystem basiert auf folgenden Prinzipien:
Die Schiene bildet für das exakte Einrichten des Gleises das ideale Kurvenlineal.
In jedem 3. Schwellenzwischenfach werden mit Heberichtkeilen Lager aufgebaut, welche das exakte Einrichten und Fixieren des Gleises bezüglich der Höhe und der seitlichen Lage direkt an der
Schiene ermöglichen.
Die Heberichtkeile sind direkt auf Betonstützkörpern, welche auf der Betontragschicht aufgestellt sind, abgestützt. Auf diesen, nur wenig elastischen Lagern, kann die Wirkung der Schienen als
Kurvenlineal optimal genutzt werden.
Die für das Einrichten und Fixieren des Gleises erforderlichen Seitenkräfte können über reine Druckkräfte ohne zusätzliche Maßnahmen in den Untergrund abgeleitet werden. Dies ist auch bei
Überhöhungen von 170 mm ohne Probleme möglich.
Bei Einsatz von Langschienen sind diese Heberichtkeile zusätzlich mit Längsgleitlagern ausgebildet, welche der Schiene eine der Temperatur entsprechende Längenausdehnung ermöglichen, ohne dabei
die Höhe und seitliche Lage zu verändern.
Der oben abgebildete Heberichtkeil wird bevorzugt in Abschnitten mit Montageschienen eingesetzt. Der
Heberichtkeil wird mit einer Fußklammer an der Montageschiene gehalten. Die beiden Schraubspindeln sind für die Einstellung der Höhe und der Richtung von einer Seite zu bedienen. Die minimale
Einbauhöhe zwischen Schienenfuß und Oberkante Betonstützkörper beträgt ca. 80 mm. In Abschnitten mit Langschienen werden Heberichtkeile mit Längsgleitlager eingesetzt. Dieser Typ hat
eine optimierte Einbauhöhe von ca. 60 mm, wobei die Höhe durch die außenliegende (frei sichtbare) Spindel und die Richtung durch die innenliegende Spindel eingestellt wird. Der Gleitweg für
Temperaturveränderung der Schiene beträgt ca. +- 20mm. Quelle: Rhomberg Bau |