Um 9.02 Uhr fährt die Garnitur der Standseilbahn auf das Kitzsteinhorn ab. Acht Minuten später meldet der Zugführer, daß eine Kabine brennt. Um 11.00 Uhr wird bekannt, daß sich einige Personen aus dem brennenden Zug im Tunnel retten konnten.
Um 13.00 Uhr
teilt der Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger (ÖVP) mit, daß es abge- sehen von den Geflüchteten keine weiteren Überlebenden gibt. Über die genaue Opferzahl - 155 Tote - herrscht dennoch erst Tage später Klarheit. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) ordnet Staats- trauer an.
12. November 2000:
In Kaprun befinden sich mehr als 1.000 Helfer und Psychologenteams im Einsatz. Erste Erkenntnisse über die Identität der Opfer werden bekannt. So befanden sich eine Gruppe von 32 Welser Magistratsbeamten und eine Gruppe Jugendlicher aus dem Südburgenland in der Unglücks- garnitur.
13. November 2000:
Die Salzburger Landesregierung hält eine Trauersitzung ab. In deutschen Medien wird erste Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen laut. Die Salzburger Staatsanwaltschaft leitet Vorer- hebungen zur Unglücksursache ein. Die bei dem Unglück getöteten US-Soldaten und deren Angehörige werden identifiziert.
14. November 2000: Familien von aus Bayern stammenden Opfern bereiten Klagen vor. Auch US-An- walt Ed Fagan schal-tet sich erstmals ein und bietet den Angehörigen Rechtshilfe an.
15. November 2000:
Die offizielle Opferbilanz wird bekannt gegeben: 155 Tote. Dem Bericht zufolge starben 152 Personen im Tunnel und weitere drei Menschen in der Bergstation.
16. November 2000:
Die Bergung der Leichen aus dem Tunnel in Kaprun wird abgeschlossen.
17. November 2000:
Im Salzburger Dom findet ein Trauergottesdienst statt. Neben der gesamten österreichischen Staatsspitze nehmen auch der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, der baye- rische Ministerpräsident Edmund Stoiber und der slowenische Ministerpräsident Andrej Bajuk an der Zeremonie teil.
Unterdessen zeichnet sich immer stärker ab, welchen Imageschaden die Katastrophe dem österreichi- schen Tourismus zugefügt hat: 40 Prozent der Deutschen lehnen laut einer Umfrage einen Österreich- Urlaub ab.
07. Dezember 2000: Knapp vier Wochen nach der Katastrophe nehmen die Gletscherbahnen Kaprun den Saisonbetrieb wieder auf.
13. Dezember 2000:
Zwei Angehörige von Kaprun-Opfern besuchen mit Fagan die Salzburger Staats- anwaltschaft. Sie be- klagen sich darüber, schlecht informiert zu sein.
08. Januar 2001:
Fagan kritisiert im Zusammenhang mit der Kaprun-Katastrophe das österreichische Rechtssystem. Die Ansprüche der Opfer würden "nicht fair bewertet und kompensiert", so Fagan. Des- wegen bringe er Klagen vor US-Gerichten ein. In der Folge werden weitere Klagen angekündigt und ein- gebracht.
30. Januar 2001: Die Bergung des Zuges aus dem Tunnel beginnt. Am 28. Februar 2001 ist der Ab- transport beendet. In Linz wird das Wrack schließlich einer genauen Untersuchung unterzogen.
06. September 2001:
Das Gerichtsgutachten über die Ursachen der Katastrophe von Kaprun wird der Öffentlichkeit präsentiert. Ein defekter Heizlüfter wird als Auslöser für den Brand genannt.