Schweiz: Fahrplanwechsel 15. Dezember 2002
Verbesserungen im Zeichen Europas
Bern, 11.12.2002 (BA)
Am kommenden Wochenende wechselt gesamteuropäisch der Fahrplan. Die wichtigsten Neuerungen betreffen im internationalen Verkehr die schnelleren Verbindungen nach Deutschland und das neue Preissystem der TEE Rail Allianz. Im Zürcher Verkehrsverbund wird auf vier Linien der S-Bahn-Zürich das Nachtnetz eingeführt. Im Schweizer Fernverkehr sind die Änderungen des erstmals im Dezember stattfindenden Fahrplanwechsels bescheiden. Wegen umfangreicher Bauarbeiten kommt es auf der Strecke Bern–Luzern zu temporären Einschränkungen.

Am 15. Dezember bindet die Deutsche Bahn DB die Neubaustrecke von Frankfurt Flughafen–Köln in den internationalen Fahrplan ein. Die Reisezeit von Basel nach Köln verkürzt sich um eine volle Stunde auf nur noch 3 Stunden 53 Minuten. Befahren wird die Neubaustrecke nur von den ICE 3, der neuesten Generation des Hochgeschwindigkeitszuges der DB. Die Züge verkehren von Deutschland her kommend bis in den Bahnhof Basel SBB. Dort bestehen Anschlüsse ans Schweizer Schienennetz.
Der modernste Hochgeschwindigkeitszug Europas verkehrt über die Neubaustrecke in Deutschland mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h.
Insgesamt bestehen ab dem Fahrplanwechsel ab Basel 21 Verbindungen mit Hochgeschwindigkeits- zügen. Zweistündlich nach Dortmund, abwechselnd dazu via Frankfurt nach Berlin. Ergänzt wird das Angebot durch fünf ICE-Direktverbindungen, vier davon ab Zürich, eine ab Basel über Frankfurt nach Hamburg. Neu hinzu kommt eine Direktverbindung Zürich–Berlin. Zürich ab 7.02 Uhr, Berlin Ankunft um 15.17 Uhr. Reisende ab Deutschland Richtung Luzern–Tessin werden aufgrund des neuen Fahrplans in Basel SBB umsteigen müssen.
Die tägliche Direktverbindung Interlaken–Bern–Hamburg bleibt bestehen.
Folgende vier EC-Züge verkehren ab der Schweiz mit konventionellen Wagen: Interlaken–Amsterdam, Brig–Wiesbaden, Brig–Dortmund und Chur–Hamburg. Ebenfalls erweitert wird das Zugangebot von Zürich nach Stuttgart. Statt fünf fahren neu sieben Züge direkt nach Stuttgart und zurück.

Neues Preissystem
Für die jährlich rund 850.000 Reisenden nach Deutschland verändert sich aber auch das Preissystem. Durch die «TEE Rail Alliance», einer Kooperation zwischen der Deutschen Bahn, den Österreichischen Bundesbahnen und den SBB, werden die bisher nur national gültigen Ermäßigungskarten gegenseitig akzeptiert.
Kundinnen und Kunden ab der Schweiz erhalten ab dem Fahrplanwechsel deshalb bei grenzüberschrei- tenden Fahrten mit dem Halbtax- und Generalabo eine Ermäßigung von 25%. Davon profitieren in der Schweiz knapp zwei Millionen Halbtax- und 250.000 GA-Kunden. Mit einem «TEE Plan+Spar» Angebot werden Frühbucher zudem mit weiteren 25% Prozent Ermäßigung belohnt.
Rabatte gibt es dabei auch für Mitreisende bis zu fünf Personen. Sämtliche Ermäßigungen sind kumu- lierbar. Das neue Preissystem gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für Österreich. Der Wegfall der bisherigen teilweise nur national gültigen Angebote vereinfacht den Preisvergleich.

Neue Verbindungen in die Niederlande und Tschechien
Betreiber der Nachtverbindung «Pegasus» von Zürich nach Amsterdam ist CityNightLine CNL; sie er- setzt die bisherige Verbindung ab Basel.
Neu verkehrt der CNL-Nachtzug ab Zürich mit Abfahrt um 21.44 Uhr und trifft um 9.41 Uhr in der nieder- ländischen Metropole ein.
Ab dem Fahrplanwechsel ist zudem Tschechien wieder direkt erreichbar. Täglich verkehrt ab Zürich über Linz–Budweis ein Liegewagen in die Tschechische Hauptstadt Prag.

Ausbau der Strecke Bern–Luzern
Wichtigste Änderung im nationalen Verkehr bringt der Ausbau der Strecke Bern–Langnau–Luzern. Ab 2004 wird auf der Linie im S-Bahn Verkehr der Halbstundentakt eingeführt und mit RegioExpress-Zügen ergänzt.
Um diese Verbesserungen umzusetzen und den Fahrplan zu stabilisieren, wird die Strecke auf drei Abschnitten doppelspurig ausgebaut. Gleichzeitig werden die Bahnhöfe modernisiert. Wegen der Um- bauarbeiten müssen die Zusatzzüge Bern–Luzern (Bern ab, 6.43, 16.43 und 18.43 Uhr) ausfallen. Die in der Gegenrichtung verkehrenden Zusatzzüge von Luzern (7.57 Uhr Sonntags, sowie 17.57 und 21.57 Uhr) verkehren nur bis Schüpfheim, halten dafür neu in Entlebuch.
Als Ersatz für die direkten Züge besteht ein Anschluß über Olten durch welchen sich die Fahrzeit Bern– Luzern um rund 5 Minuten verlängert. Zwischen Bern–Langnau sowie zwischen Schüpfheim–Luzern ver- kehren Ersatzzüge.

S-Bahn rund um die Uhr in Zürich und Anschlüsse Thurbo in die Ostschweiz
Auf der S-Bahn Zürich wird an den Wochenenden ein Nachtnetz eingeführt. Auf den Linien SN1 (Zürich HB–Stadelhofen–Winterthur), SN5 (Oerlikon–Zürich HB–Uster–Rapperswil ), SN3 (Zürich–Dietikon) und SN7 (Zürich–Meilen–Stäfa) verkehrt die S-Bahn am Wochenende neu rund um die Uhr nach einem speziellen Nachtfahrplan.
Die S-Bahnen bilden dabei den Zubringer zu vielen ZVV-Nachtbusverbindungen. Detaillierte Informatio- nen zum Nachtnetz im Großraum Zürich sind im Internet unter
www.zvv.ch erhältlich. Für die Benutzung des Nachtnetzes wird ein Zuschlag von fünf Franken verlangt. Dieser kann an allen Billettautomaten im ZVV Gebiet gelöst werden.
Anschluß an die Nachtlinien des ZVV bietet in Winterthur die Thurbo AG. Mit modernen Zügen fährt die «Thurgau Night Line» nach Frauenfeld–Weinfelden–Romanshorn–Kreuzlingen und zurück. Der Nachtzu- schlag von Thurgau Night Line ist ebenfalls fünf Franken.

Mehr Nichtraucherplätze und Veloreservation im ICN
Ab dem Fahrplanwechsel ändert sich auch das Serviceangebot in den Zügen. Wegen der stetig höheren Nachfrage nach Nichtraucherplätzen werden bei den internationalen Zügen TGV-Lyria und den Cisalpino- Zügen in den Wagen 1. Klasse nur noch Nichtraucherplätze angeboten.
Während der Expo.02 wurden die Neigezüge für die Veloselbstverladung gesperrt. Kapazitätsgründe machten diesen Schritt notwendig. Ab dem Fahrplanwechsel können Velos wieder verladen werden. Wegen der knappen Platzverhältnisse in den Neigezügen führen die SBB mit Beginn der Velosaison 2003 am 1. April 2003 eine Reservationspflicht für die Veloselbstverladung ein. Die konventionellen IC-, Schnell- und Regionalzüge können jedoch weiterhin ohne Einschränkungen mit der Velotageskarte be- nützt werden.

 

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