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Flexibles Bahn-Bus-Angebot ab 2015 im südlichen Mecklenburg

Schwerin, 16.09.2013 (BA/gm)
Bei der Weiterentwicklung des Schienenpersonennahverkehrs setzt das Infrastrukturministerium künftig im südlichen Mecklenburg auf ein flexibles und bedarfsorientiertes Mobilitätsangebot, das die Vorzüge von Bahn und Bus kombiniert. Damit können z.B. weitere Orte an die Hauptstrecke zwischen Parchim und Waren angebunden werden.

Die Mecklenburgische Südbahn wird ab 2015 wie gewohnt zwischen Hagenow und Parchim verkehren. Auch zwischen Waren und Neustrelitz wird weiterhin eine Bahnverbindung bestehen. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Parchim und Waren wird künftig ein flexibles Bussystem geschaffen. Dabei wird Plau am See neu in das Streckennetz eingebunden werden.

Zusätzlich ist zur Stärkung des touristischen Angebots in der Saison von Mai bis September eine sogenannte „Müritz-Bahn“ geplant. Diese würde Malchow und Neustrelitz verbinden. Im Detail muss man noch prüfen, ob diese Erweiterung um eine „Müritz-Bahn“ innerhalb der Saison auch Alt Schwerin anbinden könnte. Im Rahmen einer sinnvollen Kooperation bietet sich auch die Chance die „Müritz-Bahn“ an die Bahnstrecke zwischen Neustrelitz und Mirow anzubinden. So kann ein attraktives saisonales Angebot entstehen.

„Um eine Entscheidungsgrundlage zu haben, haben die Landkreise Mecklenburgische Seenplatte und Ludwigslust-Parchim in Abstimmung mit den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen entlang der Strecke ein Verkehrsgutachten zur Südbahn erstellen lassen, welches das Ministerium finanziert hat. Dieses hat gezeigt, dass ein wirtschaftlich vernünftiger Betrieb der Bahn auf der Gesamtstrecke nicht vertretbar ist. Wir wollen im südlichen Mecklenburg ein möglichst attraktives und bedarfsorientiertes Mobilitätsangebot entwickeln. Dabei müssen wir uns aber auch den wirtschaftlichen Gegebenheiten und finanziellen Möglichkeiten stellen. Durch eine Kombination von Bahn und Bus schaffen wir ein angemessenes Angebot“, erklärt Infrastrukturminister Schlotmann.

Mit dem neuen Konzept soll das Verkehrsangebot nicht nur günstiger, sondern vor allem flexibler und ökologischer werden. „Wir müssen die vorhandenen Mittel möglichst effizient einsetzen, und die Verkehrsträger dort stärken, wo sie ihre Vorteile ausspielen können. Es geht um einen guten und den regionalen Bedingungen angepassten Nahverkehr. Der Bus ist flexibel einsetzbar und daher besonders in der Fläche geeignet. Die Bahn hat ihre Vorteile bei der Beförderung vieler Fahrgäste über größere Strecken“, so Schlotmann.

Bei der Ausarbeitung des Betriebskonzeptes sollen die Akteure vor Ort mit einbezogen werden. „Der Verkehr entlang der Südbahn muss sinnvoll mit Zubringern aus der Fläche verknüpft werden. Darüber hinaus sind die Anschlüsse an den Fernverkehr in Ludwigslust und Waren zu berücksichtigen. Die Akteure vor Ort kennen sich am besten mit ihrer Region aus und wissen, was gebraucht wird. Wir werden daher zeitnah Gespräche mit den Landkreisen aufnehmen und bei Bedarf auch den interkommunalen Arbeitskreis und andere Akteure einbeziehen“, so Volker Schlotmann.

Die Südbahn kostet derzeit jährlich rund 10,5 Mio. Euro. Mit der Umsetzung des neuen kombinierten Konzepts ist eine Ersparnis von 3 - 4 Millionen Euro zu erwarten, die dem Schienenpersonennahverkehr an andere Stelle zu Gute kommen sollen (z.B. zusätzliche Züge, Spätverbindungen, Serviceleistungen); Einzelheiten werden im Rahmen des Integrierten Landesverkehrsplans dargestellt.

Um dauerhaft einen effizienten Betrieb der Bahn zwischen Parchim und Waren zu gewährleisten, wären Investitionen in die Infrastruktur von rund 47,5 Mio. Euro laut Gutachten notwendig.

Die Fahrgastauslastung ist im Bereich der Strecke zwischen Parchim und Waren sehr gering. Die durchschnittliche Reiseweite beträgt rund 28 Kilometer. Somit wird die Strecke im Alltagsverkehr vor allem für kurze Verbindungen genutzt.

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