Nach Auftakt: DB prüft EVG-Forderungspaket bis 9. November 2016 auf Machbarkeit
Weber: Mitarbeiter- und Kundeninteressen in Einklang bringen mit wirtschaftlicher Lage ist Verant-wortung am Verhandlungstisch
Frankfurt a. M., 18.10.2016 (BA/gm)
Die DB wird die von der EVG heute vorgelegten Forderungen bis zum nächsten Verhandlungstermin am 9. November 2016 auf Machbarkeit für den Bahnbetrieb prüfen und im Einzelnen bewerten. DB und Gewerkschaften hätten mit der Kundenoffensive Zukunft Bahn und guten Beschäftigungsbedingungen gemeinsame Interessen, so DB-Personalvorstand Ulrich Weber. „Kunden- und Mitarbeiterinteressen in Einklang mit der wirtschaftlichen Lage zu bringen, ist unsere Verantwortung am Verhandlungstisch“, sagte Weber.
Beim Thema Arbeitszeit seien mehr maßgeschneiderte, individuelle Modelle am jeweiligen Arbeitsplatz der Schlüssel zu mehr Zufriedenheit. Dies entspreche dem heutigen Bedürfnis der Mehrheit der Arbeitnehmer, so Weber. Diesen Trend bestätigt auch ein neues überbetriebliches Arbeitszeitprojekt, das bei der DB für Zugbegleiter im Fernverkehr in diesem Jahr unter Beteiligung der Tarifparteien gestartet wurde.
In der neuen Tarifrunde verhandelt die DB mit zwei Gewerkschaften für insgesamt rund 150.000 Mitarbeiter. Es geht um Lohnforderungen und um Fragen, wie Arbeiten und Arbeitszeit insbesondere in Zeiten des digitalen Wandels aussehen können. Auf der Agenda mit der EVG steht auch, den 2013 mit der EVG geschlossenen Demografie-Tarifvertrag weiterzuentwickeln. Darin ist geregelt, wie Arbeitszeiten und Weiterbildung stärker an den Berufs- und Lebensphasen des Einzelnen ausgerichtet werden. Hier ist u.a. das Instrument des Langzeitkontos festgeschrieben, auf dem DB-Mitarbeiter Zeit für Sabbaticals oder einen früheren Ausstieg sparen können. Außerdem ist in dem bis Ende 2016 laufenden Tarifvertrag der unbefristete Schutz vor (Beendigungs-)Kündigungen vereinbart.
Die Tarifverhandlungen mit der EVG werden am 9. November 2016 in Berlin fortgesetzt.