Arbeiten für die 2. Ausbaustufe des ESTW Duisburg gehen voran
Vollsperrung vom 11. bis 20. September 2020 zwischen Essen und Duisburg • Wichtige Arbeiten für das ESTW Duisburg und den RRX • Schienenerneuerung sowie abschließende Brückenarbeiten stehen an
Düsseldorf, 11.09.2020 (BA/gm)
Die Arbeiten für eine leistungsfähige und moderne Infrastruktur, kurz für eine starke Schiene schreiten planmäßig voran. Die Deutsche Bahn (DB) bündelt in diesem Jahr in zehn Tagen im September wichtige Baumaßnahmen auf einer der Hauptstrecken in NRW zwischen Essen und Duisburg. Auf einem Abschnitt von insgesamt ca. 28 Kilometern werden 9.900 Meter neue Kabel verlegt, 4.500 Meter Kabelkanäle und 26 Querungen errichtet sowie 29 Weichenantriebe erneuert. Neben diesen Arbeiten im Rahmen der zweiten Ausbaustufe für das Elektronische Stellwerk (ESTW) Duisburg, wird auch in und rund um Mülheim/Ruhr viel getan: Der Bahnhof wird weiter ausgebaut, die Gleiströge saniert, Wasserleitungen und Brücken saniert und sämtliche Bahnanlagen fit für die Zukunft gemacht. Allein für das ESTW Duisburg beträgt das Investitionsvolumen in diesem Jahr mehr als 15 Millionen Euro.
„Seit 2018 haben wir viel geschafft, jetzt geht es für das ESTW in den Endspurt“ so Björn Schniederken, Projektleiter der DB Netz für das ESTW.
Die DB stellt mit der Bündelung all dieser Baumaßnahmen die Weichen in Richtung Zukunft. Mit Hilfe modernster Technik wird sichergestellt, dass der Zugverkehr verlässlicher durch das Schienennetz geleitet wird. Das bedeutet für die Fahrgäste: Ein deutlich stabileres Netz und damit mehr Zuverlässigkeit auf der Schiene. Die DB hat sich auch aufgrund anderer Baumaßnahmen z.B. im Raum Köln in diesem Jahr dazu entschieden, die Baumaßnahmen erst im September zu bündeln. Eine kürzere Sperrung bedeutet somit weniger Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste. Neben einer bestmöglichen Nutzung von Sperrpausen, arbeitet die Deutsche Bahn auch kontinuierlich an der Optimierung des Baustellenmanagements.
Die Projekte im Einzelnen:
Elektronisches Stellwerk (ESTW) Duisburg, 2. Ausbaustufe
Nachdem in den Sommerferien 2019 schon rund 5.000 Meter neue Kabelführungssysteme gebaut, 150.000 Meter neue Kabel verlegt und rund 129 neue Signale gesetzt wurden, folgen nun weitere Schritte für das ESTW Duisburg. Dieses ersetzt ab Mai 2021 die Stellwerke Essen-West und Mülheim-Styrum und trägt damit zur Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik (LST) bei.
Damit die Steuerungsfunktionen zukünftig in Duisburg gebündelt werden können, wird jetzt die Kabeltrasse fertig gestellt. Das bedeutet: Zusätzlich 9.900 Meter neue Kabel, 4.500 Meter Kabelkanäle, 26 Querungen und 29 neue Weichenantriebe. Zudem beginnt die DB auf der Strecke Essen-West bis Mülheim-Styrum mit der technischen Neuausstattung der Gleise.
Rhein-Ruhr-Express (RRX) PFA 4 Mülheim-Styrum
Nachdem der Infrastrukturausbau des Rhein-Ruhr-Express bereits für die Abschnitte in Köln Stammheim und auch größtenteils in Mülheim/Ruhr fertiggestellt wurde, stehen in Mülheim-Styrum noch Restarbeiten an. Während der zehntägigen Sperrung wird in Mülheim-Styrum eine sogenannte elektronische Bahnhofsinsel eingerichtet. Die Bahnhofsinsel ist ein Übergabepunkt in den Bahnstrom ins Netz eingespeist wird. Die DB erhöht so die verfügbare Strommenge im Abschnitt Mülheim/Ruhr – Essen und optimiert damit ebenfalls die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Die elektronische Bahnhofsinsel bietet zudem mehr Sicherheit und Qualität, da Oberleitungen flexibler abgeschaltet werden können. Bisher mussten bei einer Störung die Oberleitung auf allen vier Gleisen ausgeschaltet werden, zukünftig können S-Bahn und Fernbahn separat ausgeschaltet werden und so auf den nicht betroffenen Gleisen gefahren werden.
Neue Gleise, Schienen und Schotter zwischen Essen Hbf und Mülheim/Ruhr Hbf
Zwischen Essen-West und Essen Hbf sowie auf der Strecke Essen-West und Mülheim/Ruhr Hbf werden im Zuge der Sperrpause die Schienen erneuert. Damit die Strecke weiterhin ohne Einschränkungen befahrbar bleiben kann, wechselt die DB hier auf insgesamt 4.500 Metern Schienen und Schwellen aus. Zusätzlich werden rund 300 Tonnen, in etwa 13 LKW-Ladungen Schotter ausgetauscht.
Auch auf diesem Abschnitt kommen modernste Großmaschinen zum Einsatz, um die Gleiserneuerungen in zehn Tagen abzuschließen.
Gleistrogsanierung und Modernisierungsarbeiten Mülheim/Ruhr Hauptbahnhof
Im Mülheimer Hauptbahnhof wird außerdem die Sanierung der Gleiströge der Gleise 2 und 5 abgeschlossen. Um die Infrastruktur hier langfristig aufrechtzuerhalten und vor Wassereintragung und Korrosion zu schützen, erneuert die DB die Abdichtung von 200 Quadratmetern Gleistrog. Die übrigen Gleiströge am Mülheimer Hauptbahnhof wurden bereits saniert.
Im Rahmen der Modernisierungsoffensive (MOF 2) nutzt die Deutsche Bahn die Sperrpause zwischen dem 11. und 20. September 2020 außerdem für weitere Modernisierungsarbeiten am Bahnhof Mülheim Hbf. Hier werden unter anderem die Bahnsteigkante an Gleis 1 unterhalb des Daches sowie die Pflasterarbeiten für einen neuen Bodenbelag in diesem Bereich umgesetzt. Zusätzlich werden die bisherige Beschilderung und Ausstattung der Verkehrsstation weiter erneuert.
Sanierung der Thyssenbrücke erreicht Zielgerade, weitere Brückenmaßnahmen beginnen
Nachdem die Stadt Mülheim/Ruhr bereits 2018 die neue Thyssenbrücke errichtet und die alte Brücke ausgebaut hatte, standen noch die Errichtung von 19 neuen Oberleitungsmasten auf dem Programm. Rund zwei Jahre später schließt die DB nun die finalen Maßnahmen ab.
Außerdem wird auch die Brücke Winkhauser Talweg in Mülheim/Ruhr während der Sperrpause im September saniert.
In einer dritten Brückenmaßnahme führt Straßen NRW Arbeiten an den Brückenpfeilern am Autobahnkreuz Kaiserberg durch.
Aufgrund dieser Sperrung kommt es in der Zeit von Freitag, 11. September, 05:30 Uhr bis Sonntag, 20. September 2020, 24:00 Uhr zu folgenden Änderungen im Zugverkehr:
(Die Hinweise gelten, sofern nicht anders beschrieben, jeweils für beide Richtungen)
Fernverkehr:
Alle Fernverkehrszüge werden entweder zwischen Duisburg und Dortmund über Gelsenkirchen oder alternativ direkt von Köln bzw. Düsseldorf über Wuppertal bis Dortmund umgeleitet. Die Halte Essen Hbf und Bochum Hbf (ggf. auch Mülheim/Ruhr Hbf, Duisburg Hbf und Wanne-Eickel) entfallen. Ersatzhalt hierfür ist in vielen Fällen Gelsenkirchen.
Hierdurch kann es zu Fahrzeitverlängerungen von bis zu 15 Minuten und anderen Abfahrtszeiten kommen.
Abweichende Fahrwege und -zeiten des Fernverkehrs sind bereits seit einigen Wochen im Fahrplan eingearbeitet, sodass sich die meisten Kunden bereits bei Buchung der Reise auf die geänderten Reisezeiten einstellen konnten.
Regionalverkehr:
Die Züge der Linie RE 1 (RRX Abellio) werden zwischen Dortmund Hbf und Duisburg Hbf umgeleitet und halten nicht in Bochum Hbf, Wattenscheid, Essen Hbf und Mülheim/Ruhr Hbf. Alternativ halten die Züge in Herne, Gelsenkirchen Hbf, Essen-Altenessen und Oberhausen Hbf.
In Herne können die Fahrgäste mit der Linie U35 nach Bochum Hbf fahren, in Essen-Altenessen können die Fahrgäste mit den Linien U11 und U17 von/nach Essen Hbf fahren. Außerhalb der Betriebszeiten der U-Bahn wird zwischen Essen-Altenessen und Essen Hbf ein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten.
Die Linien RE 2 (DB Regio NRW) und RE 11 (RRX Abellio) fallen zwischen Essen Hbf und Düsseldorf Hbf aus.
Die Linien RE 6 (RRX National Express), RE 42 (DB Regio NRW) und RB 33 (DB Regio NRW) fallen zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf aus.
Als Ersatz fahren zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf tagsüber Expressbusse mit Zwischenhalt nur in Mülheim/Ruhr Hbf im 10-Minuten-Takt. Abends von ca. 21 Uhr bis 24 Uhr sind die SEV-Expressbusse im 15-Min-Takt unterwegs. Nachts fahren die Busse dann durchgehend im 30-Min-Takt.
Die Züge der RE 14 (NordWestBahn) fallen zwischen Essen-Steele und Bottrop Hbf aus. Als Ersatz fahren SEV-Expressbusse zwischen Essen Hbf und Bottrop Hbf ohne Zwischenhalte. Zusätzlich fahren SEV-Busse zwischen Essen Hbf und Bottrop Hbf mit Zwischenhalt zum Ein- und Ausstieg in Essen-Borbeck. Der Bahnhof Essen-West, der regulär mit den Zwischentakten der NordWestBahn angefahren wird, wird nicht bedient. Fahrgäste werden gebeten, die S-Bahn Linien 1, 3, und 9 sowie den innerstädtischen ÖV zu nutzen.
Die Züge der Linie RB 32 (Abellio) fallen jeweils von 6 bis 22 Uhr zwischen Dortmund Hbf und Duisburg Hbf aus. Als Ersatz wird auf die nur Montag bis Freitag verkehrende RB 35 verwiesen, ansonsten fahren Busse zwischen Oberhausen Hbf und Essen-Altenessen, die die Zwischenhalte Essen-Bergeborbeck und Essen-Dellwig in beiden Richtungen an den RE 3 anbinden. Der Halt Essen-Zollverein Nord wird von der Linie RE 3* zusätzlich bedient, sodass hier kein SEV erforderlich wird.
Die Linie RE 49 (Abellio) fällt zwischen Essen-Steele und Oberhausen Hbf aus. Ersatz auf dieser Strecke bieten Schnellbusse ohne Zwischenhalt von Essen Hbf bis Oberhausen Hbf, für die Zwischenhalte Mh-Styrum, Mülheim/Ruhr Hbf und Essen-West wird auf den halbstündlichen SEV der Linie S3 verwiesen.*Die RE 3 (Eurobahn) bietet eine direkte Regionalexpress-Verbindung von Dortmund ohne Umstieg nach Düsseldorf. Züge dieser Linie halten während der Baumaßnahmen zusätzlich in Essen-Zollverein Nord.
S-Bahnverkehr:
Die Züge der S 1 (DB Regio NRW) fallen zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf aus.
Die Züge der S 3 (Abellio) fallen zwischen Essen Hbf und Oberhausen Hbf aus.
Als Ersatz fahren zwischen Essen Hbf, Mülheim/Ruhr Hbf und Duisburg Hbf bzw. Oberhausen Hbf, zusätzlich zu den Expressbussen, Busse im Schienenersatzverkehr mit allen Zwischenhalten. Die Busse der S 1 halten außerplanmäßig auch in Mülheim/Ruhr West.
Die Züge der Linien S 2 und S 6 verkehren weiterhin regulär. Letztere ermöglicht allen Reisenden Fahrten im 20-Minuten Takt zwischen Essen und Düsseldorf.
Konzept für den Schienenersatzverkehr (SEV)
Die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) DB Regio NRW, Abellio Rail NRW GmbH, NordWestBahn und National Express haben in Abstimmung mit der DB Netz und dem Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) in den vergangenen Wochen auf Basis der in den Verkehrsverträgen vereinbarten Regelungen Ersatzkonzepte erarbeitet, um die Auswirkungen auf die Bahnkunden so gering wie möglich zu halten. Insgesamt sind mehr als 80 Niederflur-Gelenkbusse im Einsatz. So wird es beispielsweise in Essen Hbf stündlich bis zu 22 Abfahrten geben.
Mehr Service und Qualität bei Reisendeninformation und -lenkung
Die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr stellen anlässlich der Sperrung zusätzlich wieder erhebliche Mittel für die Reisendeninformation und –lenkung bereit. So wird die Deutsche Bahn über die durch die Verkehrsverträge aller Eisenbahnverkehrsunternehmen finanzierten Maßnahmen hinaus wieder deutlich mehr Servicepersonal mit rund 3.700 Einsatzstunden an den wichtigen Haltestellen insbesondere in Duisburg Hbf, Essen Hbf, Essen-Altenessen, Mülheim/Ruhr Hbf, Bottrop Hbf, Oberhausen Hbf und Dortmund Hbf einsetzen. Vier zusätzliche Infopunkte in den Bahnhöfen Dortmund Hbf, Essen Hbf, Duisburg Hbf und Düsseldorf Hbf werden als Anlaufpunkte für Reisende geschaffen. Darüber hinaus werden die Wegeleitung und die Information an den Bahnhöfen verstärkt: Mehr als 600 Plakate an den Stationen und in den Zügen, mehr als 80 Spannbanner an den Bahnhöfen und rund 200 Mastummantelungen sowie 1.000 Footsteps zur Beschilderung der Wege vom Bahnhof zur Ersatzhaltestelle sind geplant.
Die Fahrplanänderungen sind im Nahverkehr bereits in den Online-Auskunftssystemen enthalten. Außerdem werden sie rechtzeitig über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Zudem sind die Änderungen für die Züge von DB Regio und DB Fernverkehr unter www.bauinfos.deutschebahn.com/nrw und über die App „DB Bauarbeiten“ abrufbar. Es kann auch ein Newsletter für einzelne Linien der DB abonniert werden. Außerdem gibt es eine Broschüre mit detaillierten Infos für die Reisenden zum Download. Diese wird rechtzeitig vor Baubeginn an den Bahnhöfen, in den Zügen und Verkaufsstellen ausliegen und wird während der Baumaßnahme durch Reisendenlenker vor Ort verteilt.
Weitere Informationen gibt es ab sofort bei der speziell eingerichteten DB-Servicehotline für den Schienenersatzverkehr unter 0202 51562515 und dem kostenfreien BahnBau-Telefon unter 0800 5 99 66 55. Soweit die Informationen vorliegen, beantworten die Mitarbeiter auch Fragen zu den anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen bzw. informieren über die entsprechenden Kontaktmöglichkeiten.
Fahrgäste von National Express können sich unter www.nationalexpress.de informieren oder den direkten Kontakt ins Serviceteam unter der Telefonnummer 0221/ 13 999 444 suchen.
Informationen zu den Linien von Abellio erhalten Fahrgäste auf der Webseite www.abellio.de. Telefonisch steht das Kundencenter unter der Rufnummer 0800/223 5546 (kostenfrei) zur Verfügung.
Hinweise zu Fahrkarten:
In den Bussen sind keine Fahrkarten erhältlich. Sie müssen online über die Apps der Verkehrsunternehmen oder an den Verkehrsstationen (nicht an den Ersatzhaltestellen) am Automaten oder am Schalter erworben werden. VRR- und NRW-Tickets sind ab sofort auch bequem als Handyticket über den DB Navigator erhältlich.
Kunden, in deren Zeitkarten der Preisstufen B und C der Geltungsbereich Essen/Duisburg enthalten ist, erweitern ihre Fahrtmöglichkeiten auf die Preisstufe D. Hierdurch sind alle erdenklichen Umwegeverbindungen ohne Ausnahmen zugelassen.
Streckenzeitkarten des Fernverkehrs in und aus Richtung Köln gelten auch für Fahrten über Gelsenkirchen oder Hagen/Wuppertal. Für weitere Rückfragen aller Anliegen betroffener Kunden mit Streckenzeitkarten oder Abos steht das jeweilige Abocenter zur Verfügung.
Betroffene BahnCard 100 Kunden können sich an den für sie zuständigen Kundenservice der Deutschen Bahn wenden.