Stuttgart 21: Aufsichtsrat berät über Kostenrahmen
Drastisch gestiegene Baupreise und geologische Risiken sind Kostentreiber • Inbetriebnahme im Dezember 2025 steht unverändert
Berlin, 19.03.2022 (BA/gm)
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hat am gestrigen Freitag über die Ergebnisse der gutachterlich begleiteten Termin- und Kostenüberprüfung für das Projekt Stuttgart 21 beraten. Hintergrund der im Spätherbst 2021 begonnenen Überprüfung waren vor allem die zuletzt drastisch gestiegenen Preise für Bauleistungen und Rohstoffe.
Ergebnis der Terminüberprüfung: Die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 im Rahmen des Fahrplanwechsels 2025 wird bestätigt. Damit werden die Kapazitäten im Knoten Stuttgart deutlich erhöht und die Fahrzeit von Stuttgart nach Ulm im Vergleich zu heute halbiert. Bereits im Dezember 2022 werden mit der Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Wendlingen–Ulm die Fahrzeiten im Fernverkehr in einem ersten Schritt um bis zu 15 Minuten beschleunigt.
Bei den Projektkosten zeigen die Ergebnisse der Überprüfung, dass sich der Gesamtwertumfang um 950 Millionen Euro auf 9,15 Milliarden Euro erhöht. Der bisherige Gesamtkostenrahmen in Höhe von 8,2 Milliarden Euro wurde im Januar 2018 durch den Aufsichtsrat festgelegt. Gründe für die aktuelle Entwicklung sind zum einen erhebliche Preissteigerungen bei Baufirmen, Lieferanten und Rohstoffen. Zum anderen schlägt der geologisch anspruchsvolle Untergrund im Stadtgebiet negativ zu Buche.
Zusätzlich zum neuen Gesamtwertumfang in Höhe von 9,15 Milliarden Euro hat der Aufsichtsrat die Bildung einer ergänzenden Vorsorge in Höhe von 640 Millionen Euro beschlossen, die weitere Risiken und Prognoseunsicherheiten abdecken kann. Eine mögliche Inanspruchnahme dieser Vorsorge setzt eine vorherige Beschlussfassung des Aufsichtsrats der DB AG voraus.