Tarifreform in Wien: Schwarzfahrer zahlen drauf
Gebühr steigt von 70 auf 100 Euro - 180.000 Schwarzfahrer pro Jahr
Wien, 13.10.2011 (BA/gm)
Das teuerste Ticket der Wiener Linien wird in Zukunft noch teurer werden: die Strafe für Schwarzfahren. Wird ein Fahrgast ohne gültiges Ticket erwischt, mussten bisher 70 Euro bezahlt werden. Dieser Betrag steigt nun auf 100 Euro (+43%), wenn man sofort oder innerhalb von drei Tagen bezahlt. Nach der ersten Mahnung erhöht sich dieser Preis auf 138 Euro.
Schwarzfahrer-Quote sinkt seit Jahren
Seit mehreren Jahren weiten die Wiener Linien ihre Kontrollen deutlich aus. So werden aktuell doppelt so viele Fahrgäste kontrolliert wie 2008. Aktuell fahren weniger als drei Prozent der Fahrgäste ohne gültiges Ticket. Letztes Jahr wurden 180.000 Schwarzfahrer erwischt. Im internationalen Vergleich sind die Wiener übrigens verhältnismäßig ehrlich: in Berlin oder Köln sind doppelt so viele Schwarzfahrer unterwegs.
Schwarzfahren rechnet sich nicht
„Wir machen Schwarzfahrern einen Strich durch die Rechnung“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. Die Kombination aus teurerem Schwarzfahr-Entgelt und billigerer Jahreskarte sollte die Schwarzfahrerquote noch weiter drücken, erwarten die Wiener Linien. Derzeit stellen die Wiener Linien sogenannte Mehrgebühren von mehr als 12 Millionen Euro aus.