TR-1.Quartal 2001
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Auch Hongkong steht auf den Transrapid
Hongkong, 28.03.2001
Nach Shanghai hat nun offenbar auch Hongkong Interesse an der Magnetschwebebahn bekundet. In der ehemaligen Kolonie sei der Zug wegen seiner hohen Geschwindigkeit in Verbindung mit der geringen Lärmentwicklung beliebt, zitiert das "Handelsblatt " eine deutsche Wirtschaftsdelegation in China.
Zudem werde in Schanghai bereits über eine mögliche Verlängerung der im Bau befindlichen Strecke nachgedacht, die den Flughafen mit dem Finanzzentrum der Stadt verbinden soll.
So sei beispielsweise denkbar, daß die Chinesen den Auftrag zur Erweiterung der Trasse bis zum Touristenzentrum Hangzhou erteilen könnten. In einem weiteren Schritt sei gar die Erschließung des schnell wachsenden Industriegebietes entlang des Yangtse bis nach Nanjing möglich. Dadurch würde die Schwebebahn erstmals im Fernverkehr eingesetzt. Dies würde bei Transrapid International, dem Gemeinschaftsunternehmen von ThyssenKrupp und Siemens, bereits als Vorentscheidung für eine Ver- längerung der Strecke bis nach Peking gesehen, heißt es.

Bei Folgeaufträgen wären die Konsortiumsmitglieder ThyssenKrupp und Siemens allerdings gezwungen, mehr Know-how in die Volksrepublik China zu transferieren. "(...) wenn sich eine Erweiterung ergibt, wird es wahrscheinlich unumgänglich, den Anteil aus lokaler Produktion zu erhöhen. Wir werden dann kaum noch die Waggons aus Deutschland liefern können", erklärte Joachim Lorenz, Direktor der Tech- nischen Entwicklungsabteilung der Düsseldorfer Wirtschaftszeitung.
Allzu euphorischen Hoffnungen an volle Auftragsbücher erteilte Lorenz jedoch einen Dämpfer: "Mit ei- nem Zuschlag werden die Chinesen warten, bis die Pudong-Strecke in Betrieb ist".

Den Haag:
Entscheidung über Magnetschwebebahn nicht dieses Jahr
Den Haag, 14.03.2001
Die Hoffnungen der SPD-Landesregierung auf den Bau einer Transrapid-Strecke von Amsterdam über Groningen nach Hamburg haben einen Dämpfer erhalten. Die niederländische Regierung wird in diesem Jahr nicht endgültig über den Bau einer Magnetschwebebahn zwischen Amsterdam und Groningen entscheiden. Das hat Ministerpräsident Wim Kok am Mitt- woch bei einem Besuch des niedersäch- sischen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel (SPD) in Den Haag mitgeteilt.

Wiederbelebungsversuch an Transrapid Hamburg-Berlin
Verbände erwägen Gründung einer privaten Betreibergesellschaft
Schwerin, 08.03.2001 (AP)
Für eine Wiederbelebung der Transrapid-Strecke zwischen Hamburg und Berlin mit Halt in Schwerin setzen sich der Verband Deutscher Eisenbahn-Ingenieure (VDEI), der Transrapid-Freundeskreis und die Gesellschaft zur Förderung der Magnetschwebetechnologie (GFM) ein.
Sie sehen darin ein «zukunftsträchtiges und auf Sicht auch wirtschaftliches Projekt», obwohl die Pläne bereits seit mehr als einem Jahr aufgegeben wurden.

Damit die Chancen der baureif ausgeplanten Strecke nicht vertan werden, visieren die Organisationen die Bildung einer privaten Betreibergesellschaft an. Der GFM-Vorsitzende Friedrich-Wilhelm Merck plädiert für den Bau «schon allein, weil dann eine aussagekräftige Referenzstrecke nicht im fernen China, sondern im Transrapid-Herstellerland angesiedelt wäre.»
Die Vorzüge der Magnetschwebetechnik gegenüber der Eisenbahn würde sich erst beim Betrieb richtig zeigen, betont Merck. Für diesen Effektivitätsbeweis seien die jetzt im Gespräch befindlichen Kurz- strecken im Ruhrgebiet und zwischen Münchener City und Flughafen weniger geeignet. Es müssten schon längere Strecken sein wie Hamburg-Berlin oder möglicherweise auch Berlin-München. So könnte erstmals eine optimale Alternative zu den Inlandsflügen in Europa aufgezeigt werden, erklärt Merck.

Auch der stellvertretende VDEI-Bundesvorsitzende Wilfried Lorenz sieht die Magnetschwebetechnik in Wirtschaftlichkeit, Geschwindigkeit und Umweltfreundlichkeit dem Schienenverkehr haushoch über- legen. Dabei sei man «erst ganz am Anfang der Möglichkeiten», was den Einsatz auf verschiedensten Streckenlängen sowohl im Passagier-, als auch im Güterverkehr angehe.
Wer das bestehende Schienennetz und die Kosten als Argumente gegen die Magnetschwebetechnik gebrauche, wende sich gegen die technische Entwicklung. «Auch die erste Eisenbahn war seinerzeit nicht gleich rentabel und wurde trotz des funktionierenden Postkutschennetzes gebaut», sagt Lorenz in Berlin.
Katzenjammer in Mecklenburg-Vorpommern
Angesichts des beschlossenen Transrapid-Projektes in China und der jetzt umkämpften deutschen Pilotstrecken in Nordrhein-Westfalen und Bayern macht sich in Mecklenburg-Vorpommern zunehmend Katzenjammer breit. Die rot-rote Landesregierung in Schwerin hatte in ihrer Koalitionsvereinbarung den Transrapid abgelehnt, was die Absage an das Projekt begünstigt hatte. Jetzt fällt der SPD/PDS- Koalition ihre Verweigerungshaltung nachträglich schmerzhaft auf die Füße, da die erhofften alternativen Bahnanbindungen für das Land nicht in Aussicht stehen.

Für die CDU-Opposition ist das ein gefundenes Fressen, um der Regierung innovatives und zukunfts- trächtiges Denken sowie wirtschaftliches und soziales Handeln abzusprechen.
Oppositionsführer Eckhardt Rehberg sagt, es sei zu befürchten, daß bei Fortbestand der politischen Verhältnisse «bald nur noch Bimmelbahnen» durch Mecklenburg-Vorpommern fahren.
Auch die CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel in ihrem vorpommerschen Wahlbezirk Stralsund wird nicht müde, die verpaßten Gelegenheiten zu kritisieren. Transrapid wie auch Airbus-Ansiedlung seien von der unionsgeführten Bundesregierung erfolgversprechend fürs Land auf den Weg gebracht, dann aber von Rot-Rot in Schwerin und Rot-Grün in Berlin eliminiert worden.

Im Bundesverkehrsministerium und bei der Bahn AG ist das Projekt Hamburg-Berlin allerdings «kein Thema mehr». Dennoch glaubt GFM-Chef Merck an eine Chance, da das Planfeststellungsverfahren für die fast 300 Kilometer lange Strecke «in Papier und Tüten» ist.
Schon in einem Jahr könnte mit dem Bau begonnen werden. Aus Wirtschaft und Politik der Städte Hamburg, Berlin und Schwerin höre er Interesse an dem Vorhaben. Es dürfe nicht zugelassen werden, daß der noch vorhandene deutsche Vorsprung in der Magnetschwebetechnik von der internationalen Entwicklung überholt wird und die bisher verbrauchten 340 Millionen Mark Planungskosten für die Strecke Hamburg-Berlin nutzlos verloren gehen.

Magnetschwebebahn erobert Nachbarn
Niederlands Regierung weitet Transrapidpläne
Hamburg, 18.02.2001
Die geplante Strecke für den Transrapid wird in den Niederlanden lang und länger. Die Regierung unseres westlichen Nachbarns denkt jedenfalls im Moment laut über die Erweiterung der Pläne für die Trasse der Magnetschwebebahn aus. Das berichtet "Die Welt" in ihrer Montagausgabe und bezieht sich auf Informationen aus dem niederländischen Verkehrsministerium.
Zu der seit längerem angedachten Strecken von Groningen nach Amsterdam sollen nun auch noch die Abschnitte zwischen den Städten Utrecht, Rotterdamm und Den Haag kommen. Es stecke die Idee da- hinter, die Städte mit dem Amsterdamer Flughafen Schiphol zu verbinden. Denkbar sei ein Sechs- Minuten-Takt.
Man spreche bereits über Details. Eine endgültige Entscheidung über die sogenannte Fünf-Städte- Trasse falle aber erst Ende März. Über die länger geplante Strecke Groningen Amsterdam soll aber noch im Februar entschieden werden.
Die deutsche Magnet-Konstruktion scheint nun doch noch Geld in die Taschen des Konsortiums be- stehend aus Siemens und ThyssenKrupp zu spielen. Erst vor wenigen Wochen war ein Vertrag über den Bau der ersten kommerziellen Transrapid-Strecke mit China unterzeichnet worden. Sie soll in wenigen Jahren Shanghai mit dem dortigen Flughafen verbinden.

Bund nimmt 200 Millionen Transrapid-Zuschuss von Bahnmitteln
Rückzahlung für nächstes Jahr zugesagt
Berlin, 15.02 2001 (AP)
Die Bundesregierung bestreitet den versprochenen Zuschuß von 200 Millionen Mark für den Bau der Transrapid-Strecke in China aus den Mitteln, die in diesem Jahr in die Sanierung des Streckennetzes der Bahn AG in Deutschland fließen sollten.
Einen entsprechenden Vorbericht der «Süddeutschen Zeitung» bestätigte ein Sprecher des Verkehrs- ministeriums am Donnerstagabend auf Anfrage. Er versicherte allerdings, die Summe werde im kom- menden Jahr zusätzlich für die Bahn AG bereitgestellt. Für dieses Jahr waren bisher 8,7 Milliarden Mark für die auf mehrere Jahre angelegte Sanierung der rund 2.000 Langsamfahrstellen im deutschen Schie- nennetz vorgesehen. Rund zwei Milliarden davon stammen aus den Einsparungen, die die Erlöse aus den UMTS-Mobilfunklizenzen ermöglichen.
Mit der Summe blieb der Bund knapp unter den von Bahnchef Hartmut Mehdorn geforderten neun Mil- liarden. Der Ministeriumssprecher erinnerte daran, daß die Bahn in der Vergangenheit mehrmals bereit- gestellte Kredite nicht abgerufen hatte. Den Angaben der Zeitung zufolge sollen die 200 Millionen zu gleichen Teilen an das Industriekonsortium für den Transrapid und mittelständische Unternehmen gehen, die am Bau der Strecke beteiligt sind. Sie soll nach einer Bauzeit von drei Jahren vom Flughafen Shanghai an den Rand der Innenstadt der Metropole führen.

Niederlande am Transrapid interessiert
Amsterdam, 07.02.2001
Nachdem China den Anfang machte, ziehen die Niederlande nach. Das niederländische Transrapid-Kon- sortium geht davon aus, daß sich das Kabinett in Den Haag Ende Februar für eine Magnetschwebebahn zwischen dem Flughafen Schipol in Amsterdam und der nordfriesischen Universitätsstadt Groningen entscheidet.
Dies berichtet das "Handelsblatt" in seiner Online-Ausgabe. In vier Jahren könne mit dem Bau begonnen werden, zitierte das "Handelsblatt" den Chef des Transrapid Konsortiums, Martin van Pernis.
Eine Sprecherin des niederländischen Verkehrsministeriums habe die Prognose des Transrapid- Managers zwar nicht bestätigen wollen, dementierte sie aber auch nicht, hieß es weiter. 4,9 Mrd. Euro soll die Strecke kosten.
Bereits 1998 hatten die niederländische Regierung und die Städte und Provinzen im Norden des Landes eine schnelle Verbindung zwischen Amsterdam und Groningen beschlossen.
Zur Auswahl steht hier der Ausbau der vorhandenen Strecke, sowie die Wahl zwischen einem ICE und der Magnetbahn. Die Provinzen im Norden wollen die Magnetbahn, weil sie schnell beschleunigt und auch bei häufigen Stopps für Geschwindig- keit sorgt, erklärte van Pernis, der gleichzeitig stellvertreten- der Vorstandsvorsitzender von Siemens Nederland ist.

Sollte sich das Kabinett für die Magnetschwebebahn entscheiden, müßte noch das niederländische Parlament dem Vorhaben zustimmen. Ende des Jahres werde die niederländische Regierung dann den Bau einer 5,1 Mrd. Euro teuren zweiten Transrapidstrecke rund um die Städte Amsterdam, Utrecht, Gouda, Rotterdam, Den Haag und Leiden beschließen, prophezeite van Pernis.

An dem Transrapid Konsortium Nederland ist Siemens Nederland als Vertreter für das internationale Transrapid Konsortium aus Thyssen-Krupp und Siemens beteiligt. Weitere Mitglieder sind die Baugrup- pen HBG und Ballast-Nedam sowie das Bankhaus ABN Amro.
Ende Januar hatte das deutsche Transrapid-Konsortium den Vertrag zum Bau der Magnetschwebebahn in Schanghai unterzeichnet. Der Transrapid soll ab Ende 2003 das Zentrum der chinesischen Hafen- stadt mit dem 33 Kilometer entfernten Flughafen verbinden.

Grüne eröffnen Diskussion um Transrapid in NRW
Düsseldorf, 01.02.2001
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) stößt mit seinem Plan einer Trans- rapid-Verbindung zwischen Ruhrgebiet und Rheinland auf Widerstand bei seinem Koalitionspartner. Die Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Sylvia Löhrmann, kündigte am Donnerstag den Einstieg in eine "kritische Prüfung des Projektes" an. Eine genaue Kosten-Nutzen-Abwägung sei nötig.
Der Bau des Transrapids in China habe die Bewertung einer Strecke durch die Grünen in Nordrhein- Westfalen "um keinen Deut verändert". Die vom Bundesverkehrsministerium vergebene Machbarkeits- studie zur wirtschaftlichen Prüfung des Plans sei aber sinnvoll.

Das Bundesverkehrsministerium hatte im Januar Machbarkeitsstudien für eine Metrorapidverbindung zwischen Dortmund und Düsseldorf sowie eine Anbindung zwischen der Münchner Innenstadt und dem Flughafen vergeben. Nach den Plänen von Clement soll der "Metrorapid" zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zwischen Rheinland und Ruhrgebiet verkehren.

Die Studie müsse zeigen, ob der "Metrorapid" geeignet sei, die drängenden Verkehrsprobleme im Ruhr- gebiet zu lösen, sagte Löhrmann. Es wäre verheerend, wenn er sich als Innovationsbremse erwiese. Wichtig sei, den "Metrorapid", wenn er gebaut werde, in das vorhandene Verkehrsnetz zu integrieren. Der Grünen-Verkehrsexperte Peter Eichenseher fügte hinzu, die Magnetschnellbahn dürfe den Betrieb und Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel nicht behindern. Ökologische Bedenken, die mit der ge- stoppten Transrapidstrecke Hamburg-Berlin verbunden waren, seien beim Metrorapid weitestgehend ausgeräumt.
Durch die Anpassung an bereits bestehende Bahntrassen und niedrigere Geschwindigkeiten wäre der Metrorapid umweltverträglicher. Die Entscheidung für die weltweit erste kommerzielle Anwendung des Transrapid im chinesischen Schanghai bedeute nicht zwangsläufig den Durchbruch in Deutschland für das umstrittene Projekt, sagte Löhrmann. Einschätzungen, wonach die Chancen für eine Verbindung zwischen Düsseldorf und Dortmund gestiegen seien bezeichnete die Grünen-Politikerin als "Quatsch". Es bleibe dabei, bei einer solch "gigantischen Investition" müsse "das Für und Wider genau unter die Lupe genommen werden".
Für den Export der Magnetschwebebahn sei keine Referenzstrecke in Deutschland mehr notwendig. Die gebe es in absehbarer Zeit in China.
Vor rund einer Woche hatte das Transrapid-Konsortium, bestehend aus den Konzernen Siemens und ThyssenKrupp den Auftrag zum Bau einer rund 30 Kilometer langen Transrapidverbindung zwischen Schanghai und dem internationalen Flughafen Pudong vereinbart.
Branchenexperten bezifferten den Wert des Gesamtprojektes auf über 2,5 Milliarden Mark. Die Bundes- regierung will sowohl das Konsortium als auch einen beteiligten Zusammenschluss mittelständischer Unter- nehmen mit je 100 Millionen Mark unterstützen. Auch in den USA ist der Bau einer Transrapid- strecke im Gespräch.
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Transrapid-Interesse weltweit
Magnetschwebebahn auf Langstrecken
Kassel, 29.01.2001
ThyssenKrupp-Vorstandsmitglied Eckhard Rohkamm sieht weitere Milliardengeschäfte mit dem Trans- rapid. Nach seinen Worten ist China dafür der größte Zukunftsmarkt. Dort fährt die Magnetschwebebahn (ab 2004) auf´einer derzeit 31,5 Kilometer langen Strecke bei Shanghai.
Sollte sich die Kurzstrecke bewähren, sei der Bau von Langstrecken möglich. In einem Interview mit der Zeitschrift "Focus" vom kommenden Montag sagte Rohkamm, Trassenverlängerungen, wie die 200 Kilo- meter lange Verbindung von Shanghai nach Hangzhou sowie die 300 Kilometer nach Nanjing, wären be- reits im Gespräch. Ebenfalls diskutiert würde die 1.300 Kilometer lange Strecke zwischen Peking und Shanghai.
Auch in den USA sind Projekte geplant. Möglich seien Transrapid-Verbindungen zwischen Washington- Baltimore und Pittsburgh-Flughafen. Schließlich hätten die Niederlande großes Interesse an einer Strecke Amsterdam-Hamburg. Am 23.Januar hatte das Trans- rapid-Konsortium, das aus der Siemens AG und der ThyssenKrupp AG gebildet wird, den Vertrag über die Strecke zwischen dem Flughafen Pudong und dem Finanzzentum Shanghais abgeschlossen. Branchenexperten gehen von einem Auftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro aus.

Machbarkeitsstudie zu Transrapid und Metrorapid vergeben
Berlin, 23.01.2001
Der Auftrag für eine Machbarkeitsstudie zu bundesdeutschen Anwendungsstrecken in Nordrhein-West- falen “Metrorapid” und in Bayern “Flughafenanbindung München” ist heute vergeben worden. Damit hat die Bundesregierung den letzten Schritt der Vorbereitung für die Realisierung eines regionalen Magnet- schnellbahnverkehrs in Deutschland getan.
Die Studie wird je zur Hälfte von der Bundesrepublik Deutschland sowie von den Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen finanziert. Den Zuschlag hat das Firmenkonsortium “Planungsgemeinschaft Metrorapid – Transrapid” erhalten.
In der Machbarkeitsstudie wird allen verkehrlichen, raumbedeutsamen, technologischen, umweltrele- vanten und wirtschaftlichen Aspekten der geplanten Strecken nachgegangen.
Das für 2002 erwartete Ergebnis der Studie wird eine Entscheidung über die Realisierung einer oder beider Strecken ermöglichen. Ebenfalls heute ist in China zwischen der Stadt Shanghai und dem deut- schen Industriekonsortium um Thyssen und Siemens der Vertrag über die Realisierung einer Magnet- schnellbahnverbindung zwischen dem Flughafen Pudong und der Stadt Shanghai geschlossen worden. Die Regionalstrecke, welche von der Bundesrepublik Deutschland finanziell gefördert wird, hat eine Länge von etwa 30 Kilometern.

Inzwischen hat die US-Bundesregierung bekannt gegeben, die Projekte Flughafenanbindung Pittsburgh und Metropolenver- bindung Baltimore – Washington durch Umweltverträglichkeits- und Machbarkeits- studien für eine Anwendungsentscheidung im Jahre 2002 vertieft zu untersuchen. Hierfür wurde im Vor- feld zwischen den USA und Deutschland im Zuge eines erstens Treffens der MAGLEV-Beauftragten der beiden Länder eine vertiefte Zusammenarbeit eingeleitet.
Bei diesen Regionalstrecken wird die deutsche Magnetschwebebahntechnik zur Anwendung kommen. Mit diesen Entschei- dungen ist das Zeitalter des schnellen und umweltfreundlichen Regional-Magnet- schnellbahnverkehrs in greifbare Nähe gerückt.

Transrapid: USA haben auch Interesse
Berlin, 23.01.2001
Nach China interessieren sich auch die Vereinigten Staaten für den Bau einer Transrapidstrecke. Das sagte Verkehrsminister Kurt Bodewig. Im ZDF wies er darauf hin, daß die Regierung von Präsident George W. Bush zwei Umweltverträglichkeitsprüfungen für einen Bau an der Ostküste in Auftrag geben wolle. Gedacht sei an die Anbindung des Flughafens in Pittsburgh an die Innenstadt sowie an die Strecke zwischen Baltimore und Washington. Der US-Senat stelle 7 Mio. Dollar für die Prüfung zur Ver- fügung, der Kongreß stelle noch einmal 950 Mio. Dollar für die Realisierung bereit.
In der Vertragsunterzeichnung in Schanghai sieht Bodewig einen "Durchbruch für die Hochtechnologie made in Germany" und einen persönlichen Erfolg von Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich sehr für dieses Projekt eingesetzt habe.
Bodewig zeigte sich optimistisch, was den Bau einer Transrapidstrecke in Deutschland angeht. Er halte die Verbindung des Münchener Flughafens mit der Innenstadt sowie die Verbindung von fünf Städten im Ruhrgebiet für wirtschaftlich sinnvoller als die ursprüngliche Planung einer Strecke zwischen Hamburg und Berlin.
Nach Aussagen des Transrapid-Konsortiums fällt die Entscheidung über einen Streckenbau in den USA in den nächsten Monaten. "Wir rechnen damit für Ende dieses Jahres oder Anfang des kommenden Jahres", sagte der Sprecher der Trans- rapid International, Peter Wiegelmann. Es gelte als sicher, daß zumindest eine der beiden Strecken, die in der engeren Auswahl stehen, gebaut werde.

Niederlande: Interesse am Transrapid
Assen, 13.12.2000
Die drei nördlichsten Provinzen der Niederlande haben sich für eine Transrapid-Verbindung zum Amster- damer Flughafen Schiphol ausgesprochen. Abgeordnete aus den Provinzvertretungen von Groningen, Friesland und Drenthe haben dies bei einem Treffen in Assen mit sehr großer Mehrheit entschieden. Das “Parlament des Nordens” hofft, über die schnelle Verbin- dung den Norden besser an den dicht be- völkerten Westen der Niederlande anbinden zu können.
Die Regierung in Den Haag will am 25. Januar 2001 entscheiden, ob die künftige Zuiderzee-Linie nach Groningen als Magnetschwebebahn gebaut wird oder ob es eine Hochgeschwindigkeits-Bahnverbindung zum Norden geben soll.
Ein Firmenkonsortium unter Beteiligung von Siemens Nederland hat die Kosten für den Bau einer sol- chen Verbindung auf 4,8 Milliarden Euro geschätzt. Davon könnten 50 bis 70 Prozent privat finanziert werden. Eine zweite Transrapid-Strecke, die Amsterdam mit Den Haag, Rotterdam und Utrecht verbin- det, sei für 5,1 Milliarden Euro und einem privaten Finan- zierungsanteil von 80 bis 90 Prozent zu ver- wirklichen, hat das Kon- sortium der Regierung mitgeteilt.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für den Transrapid in den USA
Besuch einer Delegation des Verkehrsausschusses des US-Repräsentantenhaus
bei Bundesminister Kurt Bodewig
Berlin, 12.12.2000
Der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Kurt Bodewig, empfing heute in Berlin eine Delegation von Verkehrsexperten des US-Repräsentantenhauses zu verkehrspolitischen Gesprächen. Die Möglichkeiten der deutschen Magnetschwebetechnologie war ein zentraler Punkt der Gespräche, die in freundschaftlich, konstruktiver Atmosphäre stattfanden. Bodewig zeigte sich überzeugt, daß sich für den Transrapid in den USA viele Einsatzmöglichkeiten bieten. Insbesondere für Verbindungen zwi- schen Großstädten und Ballungsräumen als Ersatz für Kurzstreckenflüge eigne sich die moderne, deutsche Technik.
Der Transrapid fährt mit einer Betriebsgeschwindigkeit von 400 km/h; er ist nicht nur schneller als an- dere Schienensysteme, sondern verbraucht auch weniger Energie als der herkömmliche Schienen- und Straßenverkehr.

Transrapid - Aufgemotzte Straßenbahn
Schanghai, München, Washington - 26.11.2000
Für den Transrapid gibt es neue Strecken, die Chinesen wollen als Erste bauen. Hat der milliardenteure Zug doch noch eine Chance? Münchens Stadtplaner haben eine neue Leidenschaft: den Transrapid. Vom Hauptbahnhof unterirdisch parallel zur U1 zum Stiglmaierplatz und die Dachauer Straße entlang soll der Superzug zum Olympiastadion zuckeln. Und von da, via Ober- sowie Unterschleißheim, über 36,7 Kilometer Strecke zum Flughafen ins Erdinger Moos.
Wahnsinn Transrapid: Deutschlands hoch subventionierter Hightech-Schlitten, ein Magnetzug, der Ham- burg bei 430 km/h Höchstgeschwindigkeit zum Vorort von Berlin machen und den Bahnverkehr weltweit revolutionieren sollte, aber aus Kostengründen nie gebaut wurde – jetzt ist er zur aufgemotzten Straßen- bahn verkommen. Und das nicht nur in Bayern. Auch in Nordrhein-Westfalen, in Washington und China erlebt der totgeglaubte, mit über zwei Milliarden Steuer-Mark entwickelte Magnetzug anscheinend eine strahlende Renaissance. Ausgerechnet im Nahverkehr, wo er kaum schneller fahren kann als eine mo- derne S-Bahn.

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