TR-2.Quartal 2002
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Das erste Transrapid-Fahrzeug für Shanghai verläßt Kassel
Kassel, 20.06.2002 (BA)
Der Countdown läuft: Bereits im Herbst wird ein Transrapid in China erste Testfahrten vornehmen. Doch zunächst hat das erste bei dem Konsortialmitglied ThyssenKrupp Transrapid in Kassel für den Einsatz in China gebaute Transrapid-Fahrzeug eine lange Reise vor sich.
Am Donnerstag (20.06.) wird auf dem Werksgelände zunächst eine Fahrzeug-Sektion auf einen Spezial- LKW verladen, der dann in der Nacht auf dem Weg über Hannover Kurs auf Bremerhaven nimmt.
Die beiden anderen Sektionen werden am 24. und 26. Juni auf dem gleichen Weg Richtung Nordsee ge- bracht und Anfang Juli verladen. Anfang August wird die High-Tech-Fracht im Hafen von Shanghai ein- treffen.

Für den Transport auf dem Land- und Seeweg müssen die jeweils 25 Meter langen Fahrzeug-Sektionen in Kassel zunächst wieder "zerlegt" werden. Die Wagenkästen werden in Folien eingeschweißt, die Schwebegestelle in Container verpackt. Nach Ankunft in Shanghai remontieren chinesische Techniker unter Anleitung deutscher Ingenieure im "Maintenance Center" unweit des Pudong-Airports die Fahr- zeug-Sektionen. Anschließend beginnen die ersten Testfahrten. Mit der Inbetriebsetzung der von dem Konsortialmitglied Siemens Transportation Systems gelieferten Betriebsleittechnik ist bereits begonnen worden.

Für die Flughafenanbindung sind drei Fahrzeuge mit jeweils fünf (bzw. ab Juni 2004 mit je sechs) Sek- tionen vorgesehen. Das Drei-Sektionen-Fahrzeug, das jetzt ausgeliefert wird, wird für den späteren Ein- satz im Alltagsbetrieb um zwei Mittelsektionen ergänzt. Die Fertigung der weiteren Fahrzeuge in Kassel läuft auf Hochtouren. Die letzten Transrapid-Fahrzeug-Sektionen werden Kassel bis Ende kommenden Jahres verlassen. Der Zeitplan für die Realisierung der weltweit ersten kommerziellen Transrapid-Strecke ist ausgesprochen ehrgeizig.
Nachdem am 23. Januar 2001 der Vertrag zwischen der Stadt Shanghai und dem Industriekonsortium aus Siemens, ThyssenKrupp und Transrapid International über den Bau der 30 Kilometer langen Flug- hafenanbindung geschlossen worden war, folgte schon wenige Wochen später der erste Spatenstich. Im Mai vergangenen Jahres ist dann in Deutschland die Serienfertigung von Komponenten aufgenommen worden.
Im Rahmen des Projektes ist die Shanghai Maglev Transportation Development Co. Ltd. (SMTDC) für den Fahrweg und das deutsche Industriekonsortium bestehend aus Siemens, ThyssenKrupp und Trans- rapid International für das Betriebssystem, zu dem die Fahrzeuge, der Antrieb, die Energieversorgung, die Leit- und Systemtechnik sowie das System-Engineering gehören, verantwortlich.

Der kommerzielle Betrieb des Transrapid, der im Zehn-Minuten-Takt eingesetzt wird und mit einer Betriebsgeschwindigkeit von 430 km/h die Fahrzeit zwischen dem Stadtzentrum von Shanghai und dem Flughafen Pudong International auf nur acht Minuten verkürzt, wird Anfang 2004 aufgenommen. Das Pro- jekt Shanghai hat für die Zukunft des Transrapid in China große Bedeutung. Denn dabei kann die Mag- netschwebebahn aus Deutschland erstmals im kommerziellen Betrieb ihre Leistungsfähigkeit unter Be- weis stellen.

Bundesrechnungshof hält Transrapid für unrentabel
Berlin, 15.06.2002 (BA)
Jetzt ist es offiziell: Der Bundesrechnungshof hält den Bau der Magnetschwebebahn in Bayern und Nordrhein-Westfalen für unrentabel. Die Strecken seien "nicht realisierungswürdig", heißt es nach Angaben des Bundestages in einem Bericht für den Haushaltsausschuß.
Die zunächst für den Fernverkehr vorgesehene Magnetschnellbahn-Technik müsse für die besonderen Nahverkehrs-Anforderungen des Transrapids in Bayern und des Metrorapids in NRW noch "wesentlich weiter entwickelt werden". Damit seien aber erhebliche Kosten- und Zeitrisiken verbunden.

Auch seien in der Machbarkeitsstudie die Kosten für Park&Ride-Anlagen, Schallschutz, Teile der Ener- gieversorgung, Lackieranlagen und die Instandhaltung des Fahrwegs "nicht oder nur in unzureichender Höhe" angesetzt worden, monierte der Rechnungshof, aus dessen Bericht Ende Mai schon in Medien zitiert worden war. Bei der Ermittlung der Erlöse aus dem Fahrgastaufkommen sei zudem ohne plau- sible Begründung vorausgesetzt worden, daß konkurrierende Bus- und Bahnverbindungen mit Inbetrieb- nahme der Magnetschnellbahnen eingestellt würden.

Der Bund müsse gewährleisten, daß er nicht doch unangemessene Risiken aus dem Betrieb überneh- men müsse, forderte der Rechnungshof. Er solle sich zudem erst dann zur Zahlung des Zuschusses an die Länder verpflichten, wenn die Gesamtfinanzierung gesichert sei. Ein Sprecher von Verkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) hatte bereits nach den Presseberichten Ende Mai erklärt, das Ministerium könne die Anmerkung des Rechnungshofs nicht in allen Punkten teilen und bleibe daher bei seiner Grundsatz- entscheidung für den Bau der beiden Projekte.  Karikatur zu diesem Thema

TRANSNET sieht Kritik bestätigt
Projekte nochmals auf den Prüfstand stellen
Berlin, 30.05.2002 (BA)
Die Gewerkschaft TRANSNET sieht ihre Kritik an den Transrapid-Projekten in Deutschland durch den aktuellen Rechnungshofbericht bestätigt. Es wird moniert, was TRANSNET bereits mehrfach anführte. Beide Projekte müssen deshalb auf den Prüfstand. Die Gewerkschaft TRANSNET sieht sich durch den aktuellen Bericht des Bundesrechnungshofs in ihrer Kritik an den beiden geplanten Transrapid-Projekten bestätigt.
TRANSNET-Chef Norbert Hansen erklärte, "die Ausführungen der Behörde zu den Kosten müssen den Verantwortlichen endlich zu denken geben." Seine Organisation habe bereits Ende Februar auf zahl- reiche Risiken hingewiesen. Außerdem seien einige fragwürdige Berechnungen aufgedeckt worden. Beide Vorhaben, in Bayern und Nordrhein-Westfalen, müßten deshalb "auf den Prüfstand." Hansen er- neuerte seine Forderung, die Projekte ergebnisoffen zu prüfen und "Kritiker, Befürworter, Manager und Ingenieure an einen Tisch zu holen." Auch die Magnetschwebebahn habe sich dem Ziel zu unterwerfen, mehr Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu befördern. Es dürfe nicht nach dem Motto "Augen zu und schweben" verfahren werden.
Nach Ansicht der TRANSNET müsse auch geprüft werden, inwieweit die Magnetschwebetechnik wirk- liche Vorteile gegenüber der Rad-Schiene-Technik aufweise.
"Wenn es nur um die Realisierung industriepolitischer Vorhaben geht, dann darf dies nicht zu Lasten anderer Verkehrsträger finanziert werden", erklärte Hansen. Das vorgesehene Geld könnte stattdessen in die Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs und die Verlagerung von Gütern auf die Schiene ge- steckt werden. Das nutze der Allgemeinheit. "Man fährt dann buchstäblich auf dem Boden der Tat- sachen und finanziert nicht schwebende Vorzeigeprojekte", ergänzte der Gewerkschaftsvorsitzende.

Bodewig: Merz gefährdet fahrlässig
wichtiges Projekt deutscher Zukunftstechnologie
Berlin, 30.05.2002 (BA)
"Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Deutschen Bundestag und CDU-Spitzenkandidat in Nord- rhein-Westfalen Friedrich Merz gefährdet mit seinen Äußerungen, keine Mittel mehr in den Bau des Metrorapid in Nordrhein-Westfalen investieren zu wollen, eine wichtige Zukunftstechnologie 'Made in Germany'", erklärte Bundesminister Bodewig in Berlin.
Merz wolle offensichtlich die gesamten Bundesmittel, die für den Transrapid zur Verfügung ständen, in das bayerische Projekt stecken. Dies sei für den Spitzenkandidaten der nordrhein-westfälischen CDU- Landesliste eine bemerkenswerte Position.

Merz habe offensichtlich die wichtige Funktion der beiden Projekte Metrorapid (Ruhrgebiet) und Trans- rapid (München-Flughafen) nicht verstanden. Beide Projekte hätten nicht nur einen eigenen verkehr- lichen Nutzen, sondern seien auch industrie- und technologiepolitisch von herausragender Bedeutung. Im übrigen widerspreche der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende im Bundestag offen dem bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber. Dieser habe noch vor wenigen Wochen erklärt beide Projekte zu wollen.

"Für die Bundesregierung gilt: Wir bleiben bei unserer klaren Absicht, beide Projekte verwirklichen zu wollen, und stehen zu unserer Zusage, die beiden Landesprojekte mit insgesamt 2,3 Milliarden Euro zu unterstützen", betonte Bodewig.

Unionsgeführte Regierung würde Metrorapid nicht fördern
Düsseldorf, 29.05.2002
Eine unionsgeführte Bundesregierung würde nach den Worten von CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz die in Nordrhein-Westfalen geplante Metrorapid- Verbindung zwischen Düsseldorf und Dortmund nicht mit Bundesgeldern fördern.
Für eine "S-Bahn auf Stelzen" werde es keinen Zuschuß aus dem Bundeshaushalt geben, kündigte Merz am Mittwoch in Düsseldorf für den Fall eines Sieges der Union bei der Bundestagswahl im Sep- tember an. Das von der Landesregierung angestoßene Projekt einer Verbindung zwischen Düsseldorf und Dortmund sei "wirklicher Unfug und nicht realisierbar". Die bisherigen Förderzusagen des Bundes betrachte die Union als nicht bindend. Die zweite geplante Metrorapidstrecke in Bayern mache dagegen Sinn. Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) will den Metrorapid in Nordrhein-Westfalen mit 1,75 Milliarden Euro fördern.

Privater Verein “Partnership Metrorapid NRW” gegründet
Minister Schwanhold begrüßt die Unterstützung der nordrhein-westfälischen Wirtschaft
Düsseldorf, 29.05.2002 (BA)
Über 50 Unternehmen und Institutionen sind in Düsseldorf zusammengekommen, um einen eingetrage- nen Verein "Partnership Metrorapid NRW" zu gründen.
Hierzu gehören große Unternehmen wie der Kabelhersteller Nexans Deutschland AG oder die RWE Net AG sowie zahlreiche mittelständische Unternehmen, z.B. aus der Baubranche, die teilweise schon an der Realisierung des Transrapid in Shanghai beteiligt sind.
Auch Institutionen und Forschungseinrichtungen, Verbände und Kammern können Mitglied der Partner- ship Metrorapid NRW werden.
Zielsetzung des Vereins ist es, die Interessen der Unternehmen und Institutionen zu bündeln und im Zu- sammenhang mit dem Projekt Metrorapid nach außen zu vertreten. Die Partnership Metrorapid NRW finanziert sich mit Mitgliedsbeiträgen selbst.

Minister Schwanhold: "Ich freue mich, daß meine Initiative eine so große Resonanz gefunden hat. Sie zeigt, wie groß das Interesse der  nordrhein-westfälischen Unternehmen an diesem Projekt ist." Die Partnership Metrorapid NRW wird ihre Arbeit noch im Juni aufnehmen und in Fachgruppen zu Themen wie Fahrweggestaltung oder Vernetzung mit anderen Verkehrsmitteln über innovative Lösungen beraten.

Kosten für Bahnhofsumbauten stehen nicht
sämtlich in Zusammenhang mit dem Metrorapid
Düsseldorf, 25.05.2002 (BA)
Zu jüngsten Berichten zum Metrorapid erklärt der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Ernst Schwanhold: "Die 150 Millionen Mark für den Umbau der Bahnhöfe in Zusammenhang mit dem Metro- rapid sind an keiner Stelle der Machbarkeitsstudie genannt.
Die Umbaumaßnahmen im Fahrweg, die die Bahn im Bereich der Hauptbahnhöfe entlang der Metro- rapidtrasse unabhängig vom Metrorapid vornehmen muß, liegen weit unter 1,5 Milliarden Euro. Für den Umbau der Hauptbahnhöfe Bochum und Mülheim/Ruhr liegen bereits Bewilligungsbescheide des Lan- des vor, die eine wirtschaftliche Modernisierung ermöglichen.
Die Umbaumaßnahmen für die Bahnhöfe in Dortmund, Essen und Duisburg, die wir hinter der Zahl von 1,5 Milliarden Euro nur vermuten können, wird die Bahn nicht selbst finanzieren. Hier strebt die Bahn vielmehr den Umbau gemeinsam mit privaten Investoren an, die die Hauptlast der Finanzierung tragen sollen.
Diese Kosten mit dem Metrorapid in Zusammenhang zu bringen, ist nur mit Böswilligkeit zu erklären. Die notwendigen Umbaumaßnahmen in den Bahnhöfen, die dem verkehrlichen Bereich zuzuordnen sind, werden schon seit Jahren vom Land mit 90 Prozent aus Regionalisierungsmitteln finanziert. Die verbleibenden 10 Prozent finanziert die DB AG gleichfalls seit  Jahren über die Bestellerentgelte. Damit läßt sich die DB AG schon seit Jahren notwendige Investitionsmaßnahmen voll durch das Land finan- zieren. "Wir sind der festen Überzeugung, daß die Deutsche Bahn AG das Projekt zusammen mit dem Land NRW realisieren wird.

Deutsche Bahn steht zum Metrorapid-Projekt
Frankfurt a. M., 24.05.2002 (AP)
Die Deutsche Bahn hat Darstellungen zurückgewiesen, daß sie als Folge des geplanten Baus einer Transrapidstrecke in Nordrhein-Westfalen mit hohen Einnahmeausfällen rechne und nicht bereit sei, diese zu tragen.
Laut der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» (Freitagausgabe) hatte der Grünen-Verkehrs- politiker Albert Schmidt erklärt, einige Bahnstrecken müßten wegen der Erstellung der Trasse für den so genannten Metrorapid für ein bis zwei Jahre geschlossen werden, was zu Einnahmeverlusten von 600 bis 800 Millionen Euro führen werde. Bahnchef Hartmut Mehdorn ließ erklären, diese Aussagen kämen nicht von der Bahn. Diese stehe hinter dem Metrorapid-Projekt und werde sich nicht in einen Konflikt hineintreiben lassen. Mit der Finanzierung des Projekts habe die Bahn nichts zu tun.

Metrorapid vor dem Aus?
Berlin, 24.05.2002
Der Deutschen Bahn AG drohen nach einem Zeitungsbericht wegen des Baus der Magnetschwebebahn Metrorapid im Ruhrgebiet Einnahmeausfälle von bis zu 800 Millionen Euro. Die "Rheinische Post" aus Düsseldorf berichtet in ihrer Freitagausgabe, die Mindereinnahmen zwischen 600 bis 800 Millionen er- gäben sich aus Baumaßnahmen für den Metrorapid. So müßten einige Strecken für ein bis zwei Jahre gesperrt werden, um die Trasse der Magnetschwebebahn zu erstellen. Die Bahn sei nicht bereit, den Ausfall zu tragen. Stellungnahmen der Bahn und des Bundesverkehrsministeriums zu dem Bericht lagen zunächst nicht vor.

METRORAPID:
Land NRW und Deutsche Bahn AG
unterzeichnen Dienstleistungsvertrag
Minister Schwanhold: "Wir sind voll im Zeitplan"
Düsseldorf, 17.05.2002 (BA)
Der Dienstleistungsvertrag zwischen dem Land NRW und der Deutschen Bahn AG ist unter Dach und Fach. In Berlin unterzeichneten der Staatssekretär im NRW-Wirtschafts- und Verkehrsministerium, Joerg Hennerkes, und der Technik-Vorstand der Deutschen Bahn AG, Dr. Karl-Friederich Rausch, am späten gestrigen Abend den Vertrag. Damit ist sichergestellt, daß die Vorbereitungen für das Planfest- stellungsverfahren für die Basis-Strecke Dortmund Hbf – Düsseldorf Hbf mit dem nötigen Tempo und mit der notwendigen fachlichen Kompetenz begleitet werden können.
"Wir bewegen uns voll im Zeitplan, der vorsieht, daß der Metrorapid zur Fussballweltmeisterschaft 2006 fährt. Auch dem letzten Kritiker dürfte damit klar sein, daß das wichtige Verkehrsprojekt, das tausende von neuen Arbeitsplätzen schafft, auf die Strecke gesetzt wird. Der Metrorapid ist da.
Die Phase der Realisierung hat längst begonnen", erklärte Verkehrsminister Ernst Schwanhold heute in Düsseldorf.
Im Dienstleistungsvertrag wird vereinbart, daß die Deutsche Bahn AG dem Land Nordrhein-Westfalen das für die kurzfristig anstehenden Planungs- und Koordinierungsfragen notwendige Personal und Know- how zur Verfügung stellt.
Im einzelnen handelt es sich dabei um die Koordinierung der Ingenieuraufträge zur Erstellung der Plan- unterlagen für das Planfeststellungsverfahren, die Festlegung von fachlichen Vorgaben für die Detail- planung (Systemanforderungen des Metrorapid,
Betriebsprogramm, Baulogistik, Sicherheitskonzept etc.) und die Durchführung der  notwendigen Ab- stimmungen mit Kommunen, Aufsichts- und Genehmigungsbehörden. Bis zur Sommerpause soll eine Einigung über die gemeinsame Projektgesellschaft von Land NRW und Deutscher Bahn AG vorliegen. Die Projektgesellschaft wird dann alle notwendigen Schritte beauftragen und begleiten.

Transrapid Berlin-Hamburg
TRANSNET kritisiert Unions-Pläne – "schwebende Luftnummer"
Berlin, 15.04.2002 (BA)
Die Gewerkschaft TRANSNET hat scharfe Kritik an neuen Plänen der Union zum Transrapid geübt. CDU/CSU wollen bei einem Regierungswechsel die Strecke Hamburg-Berlin wieder aufgreifen. Nach An- sicht der TRANSNET werden damit nur "alte Kamellen wieder aufgewärmt und schwebende Luftnum- mern produziert". Mit scharfer Kritik hat die Gewerkschaft TRANSNET auf Pläne der Union reagiert, bei einem Regierungswechsel eine mögliche Transrapidstrecke zwischen Berlin und Hamburg wieder aufzu- greifen.
Diese Verbindung mache "ebenso wenig Sinn wie die jetzt in Nordrhein-Westfalen und Bayern geplan- ten Strecken", erklärte TRANSNET-Chef Norbert Hansen. Der Ausbau der Strecke für Hochgeschwindig- keitszüge werde die Fahrtzeit von der Spree in die Hansestadt auf rund 90 Minuten drücken. "Sollen ICE und Transrapid dann um die Wette rasen", fragte Hansen.

Sollte dies ein "verkehrspolitisches Dogma" von CDU/CSU bei einem Regierungswechsel sein, dann fehle den Parteien "eindeutig die Kompetenz". Es könne nicht sein, daß "alte Kamellen wieder aufge- wärmt und schwebende Luftnummern produziert werden", warnte der Gewerkschaftsvorsitzende. Sollte es tatsächlich den festen Willen von Politik und Industrie geben, eine Magnetschwebebahn in Deutsch- land zu verwirklichen, müsse dies zuvor an einem runden Tisch erörtert werden. "Dies müssen dann Po- litiker, Investoren, Fachleute Befürworter und Gegner diskutieren. Nur so kann man zu einem ehrlichen Ergebnis kommen", erklärte der TRANSNET-Chef.

Hansen wies auch die Kritik von Unions-Verkehrsexperte Mathias Wissmann an der Deutschen Bahn und der Umsetzung der Bahnreform zurück. "Wer von kundenfeindlichen Verspätungen spricht, sollte öfters Bahn fahren und die Pünktlichkeit mit anderen Verkehrsmitteln vergleichen." Die Bahnreform sei gut vorangekommen, dafür hätten vor allem die Beschäftigten gesorgt.
"Herrn Wissmann ist offenbar entgangen, daß es davor seit Beginn der Reform rund 140.000 weniger gibt", meinte der TRANSNET-Vorsitzende. Hansen ist heute auch Gast auf dem Verkehrspolitischen Kongreß der Union in Berlin.

Transrapid sieht chinesische Magnetbahn nicht als Konkurrenz
Berlin, 09.04.2002
Das Transrapid-Konsortium sieht die von chinesischen Ingenieuren gebaute Magnetbahn nicht als Kon- kurrenzprodukt zu der von der ThyssenKrupp AG, Duisburg/Essen, und der Siemens AG, München, vertriebenen Hochgeschwindigkeitsbahn.
Die dabei genutzte Technologie sei eher für den Nahverkehr einsetzbar und würde eine deutlich unter dem Transrapid liegende Höchstgeschwindigkeit erzielen, sagte Peter Wiegelmann, Sprecher von Transrapid International am Montag. Von der so genannten Kurz-Statortechnik, die in den jetzt vorge- stellten Zügen Anwendung finden soll, habe man sich in Deutschland nach den Versuchen mit der "M- Bahn" in den 80er Jahren verabschiedet, sagte Wiegelmann.

Die Tageszeitung "Die Welt" (Montag-Ausgabe) hatte berichtet, daß am Wochenende in Changsha, der Hauptstadt der Provinz Hunan, nach sechs Monaten Testbetrieb eine von chinesischen Technikern ent- wickelte Magnetbahn präsentiert worden sei. Diese soll bis zu 130 Passagiere transportieren können und bis zu 150 km/h schnell fahren. Im nächsten Jahr soll der Bau einer gut zwei Kilometer lange Ver- bindung zwischen Autobahn und Chinesischer Mauer in der Nähe von Peking beginnen.
"Grundsätzlich bewerten wir das Projekt positiv", sagte Wiegelmann. Es zeige, daß man das Thema Magnetbahn in China auf breiter Ebene ernst nimmt.
Das Konsortium baut zur Zeit gemeinsam mit chinesischen Unternehmen eine gut 30 km lange Flugha- fenanbindung in Schanghai, die bis zum Jahresende für eine erste Demonstrationsfahrt fertiggestellt sein soll. Das Projekt gilt als Prüfstein für mögliche weitere und längere Trassen in China. Premierminister Zhu Rongji gilt als Unterstützer der Technologie, muß aber auch innerhalb der eigenen Regierung Widerstände von Befürwortern der klassischen Rad-Schiene-Technik überwinden. Der Zeit- plan für die Trasse gilt als sehr ehrgeizig, zumal auch über Probleme in der Zusammenarbeit zwischen deutschen und chinesischen Technikern berichtet wurde.

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