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Nach LKW-Unfall auf der A40: Erste Erleichterungen für Pendler ab Montag

Eine von vier Brücken wird für den Eisenbahnverkehr freigegeben • Abrissarbeiten im Zeitplan • Schadenshöhe schon jetzt zweistelliger Millionenbetrag

Erste Erleichterungen für Pendler ab Montag

Düsseldorf, 26.09.2020 (BA/gm)
Nach dem schweren Unfall eines Tank-LKW auf der Autobahn A40 direkt unter Eisenbahnbrücken in Mülheim-Styrum liegen die Abrissarbeiten der einsturzgefährdeten Brücke im Zeitplan. Gute Nachrichten gibt es für Pendlerinnen und Pendler. Die äußerste der fünf Eisenbahnbrücken in Fahrtrichtung Essen kann ab dem kommenden Montag (28. September 2020) für den Verkehr wieder freigegeben werden. Sorgen machen nach wie vor die beiden Brücken neben der abgerissenen Brücke. Hier untersuchen Spezialisten, wie stark die enorme Hitze des Brandes die Bausubstanz und den Stahl beschädigt haben. Die DB erwartet, dass der Eisenbahnverkehr auf dieser wichtigen Pendlerstrecke über Monate eingeschränkt bleibt.

Bereits seit dem vergangenen Montagmorgen laufen die Abrissarbeiten an der einsturzgefährdeten mittleren Brücke “drei” mit vier großen Abbruchbaggern. Jetzt müssen die tonnenschweren Brückenteile zerkleinert und abtransportiert werden. Allein dafür sind rund 100 Sattelzugfahrten notwendig. Anschließend beginnt Straßen.NRW mit der Reparatur der beschädigten Autobahn.

Die Deutsche Bahn hat bereits mit den Planungen zum Bau von Hilfsbrücken begonnen. Im rheinland-pfälzischen Konz hält die DB in einem Stützpunkt u.a. sogenannte SE-Brücken mit einer Stützweite bis zu 33 Metern vor. Sie können als Straßen- oder Eisenbahnbrücken eingesetzt werden. Um die vierspurige A40 zu überspannen sind insgesamt vier Hilfsbrücken nötig. Die DB rechnet damit, dass Planung und Bau mehrere Monate in Anspruch nehmen wird. Allein die Kosten für Abriss, den Bau von Hilfsbrücken und den Neubau der Brücke liegen schon jetzt in einem zweistelligen Millionenbetrag.

Mit Druck treibt die DB auch die Untersuchung der benachbarten, sogenannten Brücken zwei und vier voran. Zahlreiche Materialproben sollen Aufschluss darüber geben, ob die starke Hitze eine Veränderung der Materialeigenschaften bewirkt hat. Die Untersuchungsergebnisse erwartet die DB in vier bis sechs Wochen. Schon jetzt steht aber fest, dass Schäden an den Bauwerken entstanden sind.

Auf der äußeren, und somit am weitesten vom Brandherd entfernten Brücke können ab kommenden Montag wieder Züge fahren. Die beiden Gleise - je ein Gleis für die S-Bahn und eines für den Regional- und Fernverkehr - können ausschließlich von Duisburg in Fahrtrichtung Essen befahren werden. Das verbesserte Ersatzkonzept gilt bis auf Weiteres. Alle beteiligten Akteure haben für den Regional- und Fernverkehr jetzt aber erste Verbesserungen möglich machen können:

Verbesserungen im Zugverkehr ab Montag, 28. September 2020:

  • Die Züge des RRX 1 (abellio; Aachen – Hamm) verkehren von Duisburg in Fahrtrichtung Mülheim/Essen wieder im Regelbetrieb.
  • Auch die Züge des RE 42 (DB Regio, Mönchengladbach – Münster) fahren von Duisburg aus über die Brücke nach Mülheim und Essen.
  • In der Gegenrichtung fahren die Züge beider Linien die bekannte Umleitung über Oberhausen, Essen-Altenessen und Gelsenkirchen.
  • Die Linie S3 (abellio, Hattingen Mitte - Oberhausen) endet nicht wie bislang in Essen HBF sondern fährt weiter nach Mülheim-Styrum.

Mit Betriebsbeginn werden auch die meisten Züge des Fernverkehrs in Fahrtrichtung Köln – Essen wieder auf dem ursprünglichen Fahrweg verkehren können und damit die Städte Essen und Bochum aus Richtung Frankfurt/Süddeutschland ans Fernverkehrsnetz ohne Umstieg anbinden. In der Gegenrichtung müssen die Züge zwischen Dortmund und Köln weiterhin über Oberhausen, Essen-Alten-Essen und Gelsenkirchen umgeleitet werden. Hier entfallen die Halte in Bochum, Essen und Mülheim (Ruhr). Teilweise halten diese Züge ersatzweise in Gelsenkirchen.

Informationen zum Ersatzkonzept
Der SEV fährt uneingeschränkt weiter. Aufgrund der Kurzfristigkeit sind ggf. noch nicht alle Veränderungen umfänglich in den Reiseauskunftssystemen enthalten.

Über die Fahrpläne informieren die auf der Strecke fahrenden Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio Rail NRW GmbH, DB Fernverkehr, DB Regio NRW und National Express über ihre jeweiligen Kundenkanäle. Weiterhin stehen Servicemitarbeiter an den bekannten wichtigen Knoten- und Umsteigepunkten wie in der letzten Woche weiter den Reisenden mit Rat und Tat zur Seite.

Informationen zu den aktuellen Fahrplänen erhalten Sie ab sofort unter www.bahn.de/aktuell. Hier gibt es auch ein Fahrplanheft mit den aktuellen Fahrplandaten. Einige der geänderten Fahrpläne und Ersatzkonzepte können leider noch nicht in den Reiseauskunftsmedien dargestellt werden. Hier arbeiten die beteiligten Eisenbahnverkehrs-unternehmen mit Hochdruck an einer zeitnahen Bereitstellung aller Fahrplandaten.

Weitere Informationen gibt es ab sofort bei der speziell eingerichteten DB-Servicehotline für den Schienen-ersatzverkehr unter 0202 51562515. Soweit die Informationen vorliegen, beantworten die Mitarbeiter auch Fragen zu den anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen bzw. informieren über die entsprechenden Kontaktmöglichkeiten.

Fahrgäste von National Express können sich unter www.nationalexpress.de informieren oder den direkten Kontakt ins Serviceteam unter der Telefonnummer 0221/ 13 999 444 suchen. Informationen zu den Linien von Abellio erhalten Fahrgäste auf der Webseite www.abellio.de. Telefonisch steht das Kundencenter unter der Rufnummer 0800/223 5546 (kostenfrei) zur Verfügung.

Hinweise zu Fahrkarten:
In den Bussen sind keine Fahrkarten erhältlich. Sie müssen online über die Apps der Verkehrsunternehmen oder an den Verkehrsstationen (nicht an den Ersatzhaltestellen) am Automaten oder am Schalter erworben werden. VRR- und NRW-Tickets sind ab sofort auch bequem als Handyticket über den DB Navigator erhältlich. Kunden, in deren Zeitkarten der Preisstufen B und C der Geltungsbereich Essen/Duisburg enthalten ist, erweitern ihre Fahrtmöglichkeiten auf die Preisstufe D. Hierdurch sind alle erdenklichen Umwegeverbindungen ohne Ausnahmen zugelassen.

Streckenzeitkarten des Fernverkehrs in und aus Richtung Köln gelten auch für Fahrten über Gelsenkirchen oder Hagen/Wuppertal. Für weitere Rückfragen aller Anliegen betroffener Kunden mit Streckenzeitkarten oder Abos steht das jeweilige Abocenter zur Verfügung. Betroffene BahnCard 100 Kunden können sich an den für sie zuständigen Kundenservice der Deutschen Bahn wenden.

Detailliertes Ersatzkonzept

Änderungen im Fernverkehr
Die Fernverkehrszüge Duisburg in Richtung Dortmund, können zum 28. September 2020 wieder auf dem Regelweg mit Halt in Essen verkehren. Hintergrund ist die Freigabe einer der Eisenbahnbrücken über die A 40. In Gegenrichtung verkehren die Züge des Fernverkehrs über die bekannten Umleitungswege. Hierdurch kann es in dieser Richtung zu Fahrzeitverlängerungen von bis zu 15 Minuten und anderen Abfahrtszeiten kommen.

Änderungen im Regionalverkehr
Auch im Regionalverkehr ergeben sich ab dem 28. September 2020 weitere Verbesserungen. Das gilt für die Linien RE 42 (DB Regio) und RE 1 (RRX Abellio). Die Linie RE 14 (Nordwestbahn) kann bereits seit dem 21. September 2020 regulär verkehren.

Die Züge der Linie RE 1 (RRX Abellio) können ab dem 28. September 2020 in Fahrtrichtung Hamm Hbf wie gewohnt über Mülheim Hbf, Essen Hbf und Bochum Hbf verkehren. In Fahrtrichtung Aachen Hbf verkehren die Züge weiterhin in Umleitung ab Dortmund über Herne, Essen-Altenessen und Oberhausen Hbf.

In Herne können die Fahrgäste mit der Linie U35 nach Bochum Hbf fahren, in Essen-Altenessen können die Fahrgäste mit den Linien U11 und U17 von/nach Essen Hbf fahren. Außerhalb der Betriebszeiten der U-Bahn wird zwischen Essen-Altenessen und Essen Hbf ein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten.

Die Linien RE 2 (DB Regio) und RE 11 (RRX Abellio) fallen zwischen Essen Hbf und Düsseldorf Hbf aus.

Die RE 3 (Eurobahn) bietet eine direkte Regionalexpress-Verbindung von Dortmund ohne Umstieg nach Düsseldorf. Züge dieser Linie halten während der Baumaßnahmen zusätzlich in Essen-Zollverein Nord.

Die Linien RE 6 (RRX National Express) und RB 33 (DB Regio NRW) fallen zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf aus. Als Ersatz fahren Expressbusse zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf mit Zwischenhalt nur in Mülheim/Ruhr Hbf tagsüber im 10-Minuten-Takt. Abends von ca. 21 Uhr bis 24 Uhr sind die SEV-Expressbusse im 15-Min-Takt unterwegs. Nachts fahren die Busse dann durchgehend im 30-Min-Takt.

Die Züge der Linie RB 32 (Abellio) fallen jeweils von 6 bis 22 Uhr zwischen Dortmund Hbf und Duisburg Hbf aus. Als Ersatz wird auf die nur Montag bis Freitag verkehrende RB35 verwiesen, ansonsten fahren Busse zwischen Oberhausen Hbf und Essen-Altenessen, die die Zwischenhalte Essen-Bergeborbeck und Essen-Dellwig in beiden Richtungen an den RE3 anbinden. Der Halt Essen-Zollverein Nord wird von der Linie RE 3* zusätzlich bedient, sodass hier kein SEV erforderlich wird.

Für die Linie RE 42 (DB Regio) konnten zum 28. September 2020 deutliche Verbesserungen erwirkt werden: In Fahrtrichtung Münster Hbf verkehren die Züge wie gewohnt über Mülheim Hbf, Essen Hbf und Bochum Hbf. In Fahrtrichtung Mönchengladbach Hbf verkehren die Züge weiterhin zwischen Gelsenkirchen Hbf und Duisburg Hbf in Umleitung mit Ersatzhalten in Essen-Altenessen (für Essen) und Oberhausen Hbf (für Mülheim).

Die Linie RE 49 (Abellio) fällt zwischen Essen-Steele und Oberhausen Hbf aus. Ersatz auf dieser Strecke bieten Schnellbusse ohne Zwischenhalt von Essen Hbf bis Oberhausen Hbf, für die Zwischenhalte Mh-Styrum, Mülheim/Ruhr Hbf und Essen-West wird auf den halbstündlichen SEV der Linie S3 verwiesen.

Änderungen im S-Bahn Verkehr
Auch im S-Bahnverkehr sind ab dem 28. September 2020 Verbesserungen im Ersatzkonzept möglich. Das gilt für die S-Bahnlinie S 3 (Abellio) und weiterhin die S-Bahn Linie S 9 (abellio), die bereits seit dem 21. September planmäßig verkehrt.

Die Züge der S 1 (DB Regio NRW) fallen weiterhin zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf aus. Auf diesem Abschnitt stehen Busse im Schienenersatzverkehr zur Verfügung.

Die Züge der S 3 (Abellio) kann von Hattingen über Essen bis nach Mülheim-Styrum verkehren. Ab Mülheim-Styrum nach Oberhausen Hbf besteht ein Schienenersatzverkehr.

Die Züge der Linien S 2 und S 6 verkehren weiterhin regulär. Letztere ermöglicht allen Reisenden Fahrten im 20-Minuten Takt zwischen Essen und Düsseldorf.

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