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Sanierung Gotthardtunnel: Klares Konzept statt Illusionen!

Bern, 12.02.2010 (BA)
Die Behauptung der Alpeninitiative, der Gotthardtunnel könne ohne 2. Röhre saniert werden, ist völlig praxisfremd und illusorisch. Weder kann der Strassenverkehr über den Pass umgeleitet werden, noch stehen auf der Schiene genügend Kapazitäten für eine komplette Verlagerung zur Verfügung. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG fordert den Bundesrat deshalb zum raschen Handeln auf. Anstatt Illusionen braucht es ein klares Sanierungskonzept – ohne unzumutbare Einschränkungen des Verkehrs, die verheerende volkswirtschaftliche Schäden nach sich ziehen würden.

Die Forderungen zur Sanierung des Gotthardstrassentunnels, die die Alpeninitiative an ihrer gestrigen Medienkonferenz präsentierte, sind einmal mehr völlig illusorisch, praxisfern und wirtschaftsfeindlich. Insbesondere die Behauptung, dass trotz der erforderlichen Totalsperrung der bestehenden Verbindung auf den Bau einer 2. Röhre verzichten werden könne, verkennt die Realitäten und Bedürfnisse im täglichen Personen- und Güterverkehr. Wirtschaft und Bevölkerung sind zwingend auf einen sicheren, leistungsfähigen Tunnel angewiesen, der jederzeit und ohne Einschränkungen genutzt werden kann. «Zudem muss auf jeden Fall sichergestellt sein, dass der Binnenverkehr zwischen Deutschschweiz und Tessin reibungslos funktioniert», betont ASTAG-Zentralpräsident Adrian Amstutz. Für den Zentralpräsidenten des Schweizerischen Nutzfahrzeugverbands ASTAG kommt eine Umleitung des Verkehrs über die im Winterhalbjahr gesperrte Passstrasse deshalb nicht in Frage. Keine Alternative zur Strasse ist auch die Schiene; hier fehlen schlichtweg die nötigen Kapazitäten. «Selbst nach Inbetriebnahme des Gotthardbasistunnels könnten nicht genügend Transporte verlagert werden», so Amstutz, «ganz abgesehen von der unzureichenden Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität». Die mehrwöchige Sperrung des Tunnels nach dem tragischen Unfall 2001 sowie das anschliessende «Trauerspiel der Verkehrsbeschränkungen» würden klar aufzeigen, dass Wirtschaft und Bevölkerung auf eine funktionierende Verbindung zwischen der Zentral- und der Südschweiz angewiesen seien.

Keine Totalsperrung dank 2. Röhre!
Für die ASTAG führt daher kein Weg an einer 2. Röhre vorbei. Damit soll garantiert werden, dass der Gotthard auch während der Sanierung auf zwei Spuren offen bleibt. «Mit jedem anderen Vorgehen fahren die Behörden den Strassenverkehr und damit die Wirtschaft frontal gegen die Wand, und zwar nicht nur bezüglich Transportleistungen», warnt ASTAG-Direktor Michael Gehrken: «Es geht hier auch und vor allem um die Sicherheit!» Die zuständigen Behörden sind deshalb aufgefordert, unverzüglich ein klares und tragfähiges Sanierungskonzept vorzulegen.

Es ist allerhöchste Zeit, dass jetzt gehandelt wird. «Anstatt Illusionen braucht es so schnell wie möglich bedürfnisgerechte Lösungen und Projekte – ohne unzumutbare Einschränkungen des Verkehrs», betont Gehrken.

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