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Baustart: Neuer ZOB in Witten wird jetzt gebaut

Seit dem 26. Juli 2010 haben die Bauarbeiter das Sagen

Witten, 26.07.2010 (BA)
In Witten drehen sich auch weiterhin die Baukräne. Nachdem im letzten Jahr der südöstliche Teil der Innenstadt mit dem Neubau der StadtGalerie und dem Umbau des Straßenzuges Bergerstraße/Breite Straße sein Gesicht schon verändert hat, wird jetzt der seit langem geplante und diskutierte Neubau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) neben dem Wittener Hauptbahnhof angepackt. Am heutigen Montag, 26. Juli 2010, hat Bürgermeisterin Sonja Leidemann zusammen mit den Bauleuten um 13 Uhr den Startschuss zum Beginn der Bauarbeiten am Projekt gegeben.

Busse halten auch weiter am Rathaus
Um es vorweg noch einmal ganz klar zu sagen: Mit dem Bau des neuen ZOB wird die Haltestelle Rathausplatz nicht wegfallen. Alle Buslinien, die den zentralen Platz in der Wittener City ansteuern, werden dort auch weiterhin Fahrgäste aussteigen und zusteigen lassen. Der neue ZOB am Hauptbahnhof schafft dort aber den notwendigen Raum für vier zusätzliche Buslinien, die derzeit am Rathaus enden und demnächst auch die Verknüpfungsstelle ZOB am Hauptbahnhof ansteuern werden. „Wir möchten damit den Öffentlichen Personennahverkehr noch stärker vernetzen als bisher“, erklärte Bürgermeisterin Sonja Leidemann beim Baustart. Wittener und Besucher von außerhalb, die „über die Schiene“ nach Witten kommen, sollen so besseren Anschluss an das örtliche Busnetz bekommen.

Das sei allerdings nicht der einzige Vorteil, den der neue ZOB für seine Nutzer bereithalte, so die Bürgermeisterin weiter. „Es gibt dort mehr Platz für die Fahrgäste und die Anlage wird barrierefrei gebaut, die Nutzung der so genannten Niederflurtechnuick bei Bussen ist also möglich“, sagt Sonja Leidemann. Darüber hinaus biete der neue ZOB einen besseren Wetterschutz und – mangels anderer Angebote im Hauptbahnhof – auch eine öffentliche Toilettenanlage. Da vor Beginn der eigentlichen Hochbaumaßnahmen das Baugelände relativ aufwändig hergerichtet werden muss, werden die Arbeiten bis zum Spätherbst 2011 dauern.

Zuerst kommt die Stützwand
Die Plattform für den Zentralen Omnibusbahnhof wird zwischen der Bergerstraße und den Gleisanlagen der Deutschen Bahn errichtet. „Um dafür den erforderlichen Raum zu schaffen, müssen wir die Bahndammböschung deutlich zurück bauen“, erklärt Diplom-Ingenieur Ulrich Becker vom Amt für Gebäudemanagement. „Das kann aber erst passieren, wenn in unmittelbarer Nähe des Gleises 1a eine neue, etwa 100 Meter lange Stützwand errichtet worden ist.“ Diese Stützwand werde Rückwand des ZOB und gleichzeitig hinteres Auflager der Dachkonstruktion.

Da die Stützwand als Bohrpfahlwand in Stahlbeton errichtet wird, muss zunächst einmal Arbeitsraum auf Gleisniveau geschaffen werden. Dazu wird mit Hilfe von provisorischen Spundwänden die vorhandene Gleisböschung aufgefüllt und eine Arbeitsebene samt Auffahrrampe angelegt. Nach Errichtung der Bohrpfahlwand werden die provisorischen Spundwände, Arbeitsflächen und Rampen dann wieder vollständig abgetragen. Zum Abschluss wird die Bohrpfahlwand wie auf der nördlichen Seite des Hauptbahnhofes mit Klinker verkleidet. Die Arbeiten werden von der Firma Klostermann aus Hamm ausgeführt, die Auftragssumme liegt bei rund 1,4 Millionen. Euro. Diese Arbeiten sollen im April 2011 beendet werden.

Es folgt die Dachkonstruktion
Wenn die Stützwand fertig ist, werden entlang des Verlaufs der Bergerstrasse elf Verbundstützen errichtet. Ulrich Becker: „Auf diesen Stützen und auf der Rückwand des ZOB lagern die Stahlhohlkastenprofile, die zusammen mit entsprechenden Randträgern die Grundkonstruktion des Daches bilden. Auf dieser Grundkonstruktion wird dann die Tragkonstruktion für die Verglasung befestigt. Ein zur Bergerstraße hin auskragender Teil des Daches erhält eine Metalleindeckung und wird unterseitig mit Holz verkleidet.“ Mit dem Bau der Dachkonstruktion wird voraussichtlich im März 2011 begonnen. Sie soll – wenn alles planmäßig läuft – Ende Juni 2011 fertig werden. Diese Arbeiten wird die Firma Winterhalter aus Freiburg ausführen, sie kosten einschließlich der Toilettenanlage auf der Fahrgastinsel rund 1,5 Millionen Euro.

Zum Schluss die ZOB-Plattform
Der letzte Schritt zur Fertigstellung des neuen ZOB wird dann zwischen Juni und Oktober 2011 die Errichtung von Fahrgastinsel und Busfahrspuren unter der Überdachung sein. Die Gestaltung der Fahrgastinsel wird der des Bahnhofsvorplatzes angepasst. Die geschätzten Kosten dafür liegen bei rund 600.000 Euro.

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