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Sanierung Gotthard-Strassentunnel

Verladelösung im Sinne der Regionen und der Verlagerung optimieren

Altdorf, 19.12.2010 (BA)
Die Alpen-Initiative betrachtet die Vorschläge des Bundesrats für eine Sanierung des Gotthard-Strassentunnels als gute Gesprächsgrundlage. Das Konzept mit Verlademöglichkeiten für Personen- und Lastwagen enthält ein hohes Optimierungspotential im Sinne der Interessen der direkt betroffenen Alpenkantone. Es bietet zusätzlich die Chance, gleichzeitig die vom Volk 1994 beschlossene Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs auf die Schiene umzusetzen.

Die mit dem vorgeschlagenen Autoverlad Göschenen-Airolo einhergehenden möglichen wirtschaftlichen Nachteile der betroffenen Regionen können vermieden werden, wenn entweder die Kapazität auf 800 Fahrzeuge pro Stunde und Richtung erhöht wird oder die Bauarbeiten im Sommer länger als geplant unterbrochen werden. Eine Umleitung des Verkehrs über die Passtrasse ist unnötig. Wird der LKW-Verlad im Basistunnel auf drei statt nur zwei Züge pro Stunde und Richtung ausgelegt, so kann er den Gotthard-Anteil der dann noch erlaubten 650.000 alpenquerenden Lastwagenfahrten vollständig übernehmen. Damit entfallen Umwegfahrten über andere Pässe. Falls den betroffenen Regionen trotzdem wirtschaftliche Nachteile entstehen, sind diese zu entschädigen.

„Die technisch bedingte Beschränkung des Schwerverkehrs bietet eine einmalige Chance für die von der Bundesverfassung verlangte Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und bringt Uri und Tessin zusätzliche Arbeitsplätze“, sagt Alf Arnold, Geschäftsführer der Alpen-Initiative. Notwendig dafür sind die Aufrechterhaltung des Lastwagenverlads nach der Sanierung und ein Lastwagenverbot im renovierten Strassentunnel; nur regionaler Schwerverkehr soll noch erlaubt sein. Die Fahrten auf der Rola im Basistunnel (ca. 500.000) können über eine Alpentransitbörse zugeteilt werden, die auch die andern Alpenpässe (ca. 150.000) einschliesst.

Diese Regelung erlaubt es, den Strassentunnel weniger aufwändig zu sanieren und die Fahrtrichtungen im Tunnel mit einer Mittelleitplanke zu trennen. Eine Sanierung nur für Personenwagen kostet weniger, dauert weniger lang und bringt mehr Sicherheit nicht nur im Strassentunnel, sondern auch auf dem Steilrampen davor und dahinter. Durch den Wegfall des Schwerverkehrs wird der Personenwagenverkehr verflüssigt. Die notwendige Umleitung einiger Güterzüge durch den alten Scheiteltunnel ist ein Beitrag zur Erhaltung der Bergstrecke. Die Leventina und das Urner Reusstal werden von Emissionen entlastet.

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