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Mehr S-Bahnen im Elbtal – TU Dresden erstellt Betriebskonzept für den VVO

Dresden, 09.08.2012 (BA/kmn)
Der Ausbau der S-Bahn Gleise zwischen Dresden und Meißen schreitet sichtbar voran. Nach der Inbetriebnahme sollen auf den neuen Gleisen auch mehr Züge rollen. Im Auftrag des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) erstellt die TU Dresden ein umfassendes Betriebskonzept und untersucht die wirtschaftliche Ausgestaltung des S-Bahn Netzes in und um Dresden.

Die S-Bahn-Linien bewältigen rund 70 Prozent der gesamten Nachfrage im Eisenbahnverkehr im Nahverkehrsraum Oberelbe und bilden das Kernstück des lokalen Schienenpersonennahverkehrs. Zwischen den Endpunkten in Schöna, Meißen, Dresden-Flughafen, Pirna und Tharandt sind bereits jetzt an Werktagen 37.300 Fahrgäste unterwegs. Zur weiteren Leistungssteigerung und als ökologisch sinnvolle Alternative zum Straßenverkehr wird die S-Bahn S 1 zwischen Pirna und Meißen Triebischtal seit 1996 mit Mitteln des Bundes und des Freistaat Sachsen ausgebaut. Die umfangreichen Neubaumaßnahmen sehen eigene Gleise für die S-Bahn vor.

Auf Grundlage der Verträge zum Bau der S-Bahn Dresden sind nach der Fertigstellung der Gleise mehr Züge zwischen Dresden und Meißen vorgesehen, um das Projekt zu refinanzieren. „Wir wollen die durch den Bund und den Freistaat geschaffenen Möglichkeiten nutzen und noch mehr Fahrgäste von der S-Bahn überzeugen“, betont Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO, „auf neuen Gleisen sollen auch mehr Züge rollen“. Der VVO hat daher die Professur für Bahnverkehr, öffentlichen Stadt- und Regionalverkehr der TU Dresden mit der Ausgestaltung eines wirtschaftlichen Betriebskonzeptes beauftragt. „Der Wissenschaftsstandort Dresden leistet so seinen Beitrag zum Wissenstransfer aus der Verkehrswissenschaft in die Verkehrspraxis“, betont Professor Dr. Rainer König vom Institut für Bahnsysteme und Öffentlichen Verkehr. Bereits bei der Ausgestaltung der Verträge 1993 wurden Zugmengengerüste und Betriebszeiten festgeschrieben. Vorrangiges Ziel der aktuellen Untersuchung ist es, auf Grundlage der geschlossenen Verträge, die ursprünglichen Planungen kritisch zu überprüfen und heutigen Anforderungen anzupassen. Konnte man noch 1993 von Nachfragespitzen am Morgen und am Nachmittag ausgehen, so verlangen heutige flexiblere Arbeitszeiten andere Lösungen für den S-Bahn-Verkehr. Der VVO strebt daher eine Verdichtung des bisherigen Taktangebotes in der Zeit von 6 Uhr bis 20 Uhr an. „Schon heute überlagern sich S 1 und S 2 zwischen Dresden und Pirna. Seit der Einführung des dichteren Taktes konnten die Fahrgastzahlen um rund 55 Prozent gesteigert werden“, erläutert Ehlen. „Zwischen Dresden und Meißen gehen wir nach Einführung eines verbesserten Angebotes von einer ähnlichen Entwicklung aus“.

Wichtige Schritte zur Einführung des neuen Betriebskonzeptes sind nach der Fertigstellung der Studie einerseits Verhandlungen mit dem Freistaat Sachsen über die Finanzierung der Mehrverkehre und andererseits mit der DB Regio AG über eine Anpassung des bestehenden Verkehrsvertrags. Eine Umsetzung des Konzepts ist dann nach der Fertigstellung der Gleisanlagen 2016 möglich.

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