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Mehr Schutz vor Schienenlärm: Güterzüge sollen fahren

Anwohner müssen trotzdem ruhig schlafen können

Berlin, 17.092012 (BA/gm)
Die Forderung nach mehr Lärmschutz für die Schiene steht im Mittelpunkt der nächsten Sitzung des Übergangsbundesvorstandes der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. Das nach dem Gewerkschaftstag höchste Beschlussgremium der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft wird sich am Rande der InnoTrans, der internationalen Fachmesse für Verkehrstechnik, ausführlich mit der Frage beschäftigen, wie die Akzeptanz des derzeit noch mit viel Lärm verbundenen Schienengüterverkehrs gesteigert und dem Wunsch von Anwohnern nach mehr Ruhe verstärkt Rechnung getragen werden kann.

„Wenn es nicht gelingt, in dieser Frage schnell akzeptable Lösungen zu finden, befürchten wir den Verlust vieler Arbeitsplätze bei der Eisenbahn“, machte der Vorsitzende der EVG, Alexander Kirchner deutlich. Dann komme es zu weiteren Verlagerungen der Verkehre auf die Straße und damit auf den umweltschädlichen Lkw. „Dieser Gefahr wollen wir begegnen, in dem wir uns als EVG jetzt aktiv in die aktuelle Diskussion einbringen“, so Kirchner.

Schon heute werde über ein Tempolimit oder ein Nachtfahrverbot für den Schienengüterverkehr im Mittelrheintal diskutiert. Käme es zu solchen Einschränkungen, würde sich die Zahl der Güterzüge erheblich reduzieren. Jeder Zug, der nicht mehr gebildet werden muss oder fährt, habe aber unmittelbare Auswirkungen auf die Zahl der Beschäftigten, machte Kirchner deutlich. Die Rechnung sei ganz einfach: weniger Züge bedeute auch weniger Arbeitsplätze.

„Als Eisenbahner haben wir ein ureigenes Interesse daran, dass möglichst viele Züge fahren. Das darf aber nicht auf Kosten von Anwohnern gehen“, stellte der EVG-Vorsitzende fest. Deshalb werde die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am morgigen Dienstag, den 18. September 2012, in Potsdam mit Vertretern des Bundesverkehrsministeriums und der Bürgerinitiativen unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten diskutieren und anschließend ein Forderungspapier beschließen.

„Wir wollen, dass Güterzüge fahren und Anwohner trotzdem ruhiger schlafen können“, machte Kirchner das Credo seiner Gewerkschaft deutlich. In dieser schwierigen Frage werde die EVG ihren Beitrag leisten, um die Arbeitsplätze der Eisenbahner zu sichern, aber auch, um die dringend nötige Wende bei den Themen Energie und Ökologie voranzubringen.

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