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Bures und Leichtfried bremsen Gigaliner auf Europas Straßen aus

Verkehrsministerin und EU-Parlaments-Chefverhandler gegen Monster-Laster quer durch Europa

Wien, 16.04.2014 (BA/gm)
In der Plenarabstimmung zum grenzüberschreitenden Einsatz von Gigalinern konnte nach intensiven Verhandlungen durch Berichterstatter Jörg Leichtfried heute im EU-Parlament eine große Mehrheit gegen den Kommissionsvorschlag gefunden werden (606 für die Ablehnung des Kommissionsvorschlages, 54 dagegen, 12 Enthaltungen). „Damit sind die grenzüberschreitenden Fahrten der Monster-LKW vom Tisch, Österreich erspart sich milliardenschwere Umbauarbeiten. Insgesamt eine gute und richtige Entscheidung für mehr Umweltschutz. Wir Sozialdemokraten werden uns auch künftig dafür einsetzen, dass vor allem der Güterverkehr mit der Bahn abgewickelt wird und nicht mit Gigalinern auf der Straße“, sagt SPÖ-EU-Delegationsleiter Jörg Leichtfried, Chefverhandler des EU-Parlaments zu Gigalinern. Für Verkehrsministerin Doris Bures ist die Entscheidung „sowohl verkehrs- als auch umweltpolitisch richtungsweisend“.

Die Verkehrsministerin setzt sich seit Jahren gegen die EU-weite grenzüberschreitende Zulassung der bis zu 60 Tonnen schweren und 25 Meter langen LKW-Züge ein: „Gigaliner sind ein enormes Sicherheitsrisiko und würden Milliardenkosten im Bereich der Infrastruktur verursachen.“ Nicht nur, dass diese Fahrzeugkombinationen für die Infrastruktur sehr teuer kämen und das Unfallrisiko erhöhen würden – Studien warnen außerdem vor massiven Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr. Die Bahnen würden demnach mehr als 70 Prozent ihres Frachtvolumens im kombinierten Verkehr verlieren. „Je weiter man die Tür für die Gigaliner öffnet, desto stärker wird der Güterverkehr von der umweltfreundlichen Schiene auf die Straße zurückverlagert“, so die Verkehrsministerin.

Die liberal-konservative EU-Kommission hatte vorgeschlagen, die über 25 Meter langen Riesen-Laster für den grenzüberschreitenden Verkehr in der EU zuzulassen. Bis jetzt werden diese nur in Skandinavien, den Niederlanden sowie versuchsweise in Teilen Deutschlands eingesetzt – mit dem Vorschlag der Kommission wären jedoch umliegende Mitgliedstaaten unter Druck geraten, diese ebenfalls auf ihren Straßen zuzulassen. Leichtfried: „Wir konnten aber im Bereich des LKW-Verkehrs einige Verbesserungen erzielen. So werden die Fahrerhäuser von LKW künftig verpflichtend derart gestaltet, dass tote Winkel reduziert und die direkte Sicht für den Fahrer verbessert werden. Dadurch können viele Unfälle, vor allem mit Fußgängern und Radfahrern, verhindert werden. Für Lastkraftwagen und Busse mit alternativen Antriebssystemen soll es eine Erhöhung des Maximalgewichtes um bis zu eine Tonne geben, um das zusätzliche Gewicht der Batterien auszugleichen und umweltfreundliche Technologien zu fördern.

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