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Vorbereitungen für Inbetriebnahme des ESTW in Wuppertal laufen auf Hochtouren

Investitionen von über 32 Millionen Euro • In den Oster- und Sommerferien Busse statt Bahnen im Schienenverkehr • ICE- und IC-Züge werden umgeleitet • Steigerung der Betriebsqualität und Zuverlässigkeit durch neues ESTW

Düsseldorf/Wuppertal, 14.02.2017 (BA/gm)
Die Vorbereitungen für die Durchführung der abschließenden Arbeiten und für die Inbetriebnahme des neuen Elektronischen Stellwerkes (ESTW) in Wuppertal laufen auf Hochtouren. Denn in gut sechs Monaten, am 30. August 2017 (Ende der Sommerferien in NRW), soll das neue ESTW in Betrieb genommen werden. Das neue ESTW steuert künftig den kompletten Zugverkehr und ersetzt die alten signaltechnischen Anlagen mit den Stellwerken in Gruiten (Baujahr 1976), Wuppertal Hbf (Baujahr 1964) und Wuppertal-Vohwinkel (Baujahr 1964). 

Die Deutsche Bahn investiert mehr als 32 Millionen Euro in die Modernisierung des Schienennetzes der Region, die Ausstattung mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik sowie den Bau des ESTW.

Durch die Investitionen in den Bau moderner ESTW werden die Leistung und Effizienz des Schienenverkehrs gesteigert. Die Signale und Weichen werden künftig per Mausklick und Monitor gesteuert. Durch die erweiterten Fahr- und Wendemöglichkeiten ergibt sich für die Betriebsführung, insbesondere bei Bauarbeiten oder Gleissperrungen, eine wesentlich höhere Flexibilität, die auch zur Vermeidung von Verspätungen beitragen wird. Zukünftig können die Gleise in beide Richtungen ohne Geschwindigkeitsbeschränkung befahren werden. Außerdem wird der Instandhaltungsaufwand verringert.

Die Inbetriebnahme des ESTW ist eine wahre Herkulesaufgabe für die Baufirmen und die Bahn, denn jedes Kabel, jedes Signal und jede Weiche muss an das neue Stellwerk angeschlossen werden. Die Arbeiten laufen unter extremen Zeitdruck, um die Sperrpausen, in denen kein Zug fährt, bestmöglich auszunutzen.

Insgesamt werden bis zur Inbetriebnahme in den Bahnhöfen Haan-Gruiten, Wuppertal-Vohwinkel, -Sonnborn, -Zoologischer Garten, -Steinbeck und Wuppertal Hbf 387 Signale aufgestellt, 98 Weichen an die neue Technik angeschlossen und 374.000 Meter Kabel verlegt werden. Bestehende Weichen werden dabei parallel zu der vorhandenen Technik mit neuen Kabeln ausgerüstet. 195 neue Fundamente und Maste für die Signale und Signalmaste wurden bereits erstellt. Außerdem werden unter anderem elf Weichen und eine Doppelkreuzungsweiche entlang der Streckengleise neu eingebaut.

Mit dem Bau des ESTW wurde im März 2013 begonnen. Beauftragt ist die Firma InoSig GmbH, ein Tochterunternehmen von Bombardier Transportation und Balfor Beatty Rail

„Wir sind jetzt gemeinsam mit der Firma InoSig GmbH auf der Zielgeraden zur Inbetriebnahme des modernen Stellwerks. Wir wissen, dass die Vollsperrungen in den Osterferien und Sommerferien eine große Belastung für Wuppertal sind. Wir bitten hierfür schon jetzt die Fahrgäste um Verständnis für die entstehenden Beeinträchtigungen,“ so Peter Alsbach, Leiter Produktionsdurchführung in Düsseldorf.

Für die umfangreichen Arbeiten, die für die Inbetriebnahme des ESTW Wuppertal notwendig sind, wird der Eisenbahnknoten Wuppertal während der Osterferien in der Zeit von Freitag, 7. April, 22 Uhr bis Montag, 24. April 2017, 4 Uhr und während der Sommerferien von Sonntag, 16. Juli, 22 Uhr bis Mittwoch, 30. August 2017, 4 Uhr komplett gesperrt. Die Bahnstation Wuppertal-Oberbarmen kann aus Richtung Hagen angefahren werden und ersetzt für Fahrten Richtung Norden während der Streckensperrung den Hauptbahnhof.

Da Bauarbeiten meist Einfluss auf den Bahnbetrieb haben, hat die DB zahlreiche weitere Baumaßnahmen im Schatten der Arbeiten zur Inbetriebnahme geplant, um Mehrfachbelastungen für die Reisenden zu vermeiden. Geplant sind Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Modernisierung der Bahnstation Wuppertal Hbf und an der Bahnstation Hochdahl. Zudem werden Gleise und Schienen in den Abschnitten Ennepetal – Hagen–Haspe, Hamm – Bönen, Westhofen – Schwerte und im Bereich Neubeckum erneuert.

Fahrplanänderungen in den Oster- und Sommerferien:
Die Regionalzüge fallen zwischen Düsseldorf Hbf und Wuppertal-Oberbarmen (RE 4, RE 13) sowie zwischen Solingen und Wuppertal-Oberbarmen (RE 7, RB 48) aus. Im S-Bahn-Verkehr entfallen die Züge in den Abschnitten Wuppertal Hbf – Wuppertal-Oberbarmen (S7), Düsseldorf-Gerresheim – Wuppertal-Oberbarmen (S 8) und Wuppertal Hbf – Velbert-Langenberg (S9). Somit sind durch die Baumaßnahmen neben Zügen der DB Regio NRW auch Zugleistungen der Nahverkehrsunternehmen Abellio Rail NRW, National Express und der Eurobahn betroffen.

Alle ICE und IC-Züge zwischen Köln und Dortmund/Hamm werden über die Ruhrstrecke umgeleitet oder verkehren mit geänderten Laufwegen. Die Halte in Solingen, Wuppertal und Hagen entfallen. Zusätzlich halten die Züge in Düsseldorf. Einzelne Züge fallen zwischen Köln und Dortmund aus. Reisenden in Richtung Berlin und Hamburg wird empfohlen, von Wuppertal-Oberbarmen mit Nahverkehrszügen nach Hamm oder Dortmund zu fahren. In Richtung Süddeutschland können die Ersatzbusse bis Düsseldorf oder Solingen genutzt werden.

Die betroffenen Verkehrsunternehmen stellen im Auftrag des VRR ein umfassendes Ersatzangebot mit Bussen bereit. Hierfür hat der VRR zusätzliche Finanzmittel in Höhe von rund 1,45 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Stündlich gibt es bis zu 20 Abfahrten mit mehr als 50 Bussen von Wuppertal Hbf. Zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Wuppertal-Vohwinkel verkehren Busse im 3-9-Minuten-Takt, zwischen Wuppertal und Düsseldorf gibt es tagsüber pro Stunde und Richtung vier Schnellbusfahrten sowie vier Busse je Richtung und Stunde zwischen Wuppertal und Solingen.

Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie unter bauinfos.deutschebahn.com/nrw und über die App „DB Bauarbeiten“ abrufbar. Dort kann auch ein Newsletter für einzelne Linien der DB abonniert werden. Weitere Informationen gibt es bei der Kundenhotline von DB Regio NRW unter 0180 6 464 006 (20 ct/Anruf a. d. Festnetz, Mobil max. 60 ct/Anruf) und dem kostenfreien BahnBau-Telefon unter 0800 5 99 66 55. Soweit die Informationen vorliegen, beantworten die Mitarbeiter auch Fragen zu den privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen bzw. informieren über die entsprechenden Kontaktmöglichkeiten.

Außerdem wird rechtzeitig vor den Osterferien noch eine Broschüre mit detaillierten Infos für die Reisenden veröffentlicht und u.a. an den Bahnhöfen verteilt.

Um den Reisenden vor Ort zusätzliche Hilfestellungen für ihre Fahrt zu geben, sind zusätzliche Service-Mitarbeiter eingeplant. Sie werden an den Bahnhöfen Wuppertal Hbf, Wuppertal-Oberbarmen, Düsseldorf Gerresheim und Düsseldorf Hbf den Kunden mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden. Die Deutsche Bahn wird den Baulärm auf das unbedingt notwendige Maß beschränken und bittet die Anwohner um Verständnis für die mit den Arbeiten verbundenen Unannehmlichkeiten. Die Reisenden werden für die Erschwernisse im Reisezugverkehr um Verständnis gebeten.

Außerdem laufen derzeit folgende Maßnahmen in Wuppertal:
Die Modernisierungsarbeiten an der Bahnstation in Wuppertal Hbf haben bereits Mitte letzten Jahres begonnen. Zunächst erhält der Bahnsteig 2 einen Aufzug und wird barrierefrei erschlossen. In mehreren Bauabschnitten werden dann alle weiteren Bahnsteige barrierefrei ausgebaut. Sie erhalten zudem eine moderne Bahnsteigausstattung. Das Investitionsvolumen für die Modernisierung der Bahnsteige beträgt 12 Mio Euro.

Ab 2018 soll zudem mit der Sanierung des historischen Empfangsgebäudes des Wuppertaler Hauptbahnhofes begonnen werden.

Bis zum Abschluss aller Maßnahmen voraussichtlich in 2023 wird die DB in Wuppertal insgesamt über 55 Millionen Euro investiert haben.

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