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Verzögerungen bei Brennerzulauf waren absehbar

Bayern deutet an, dass sich der Bau der Brennerzulaufstrecke weiter verzögern könnte

Wien, 05.08.2017 (BA/gm)
In Bayern werden nun Stimmen laut, die die Planungen der Brennerzulaufstrecke anhalten oder zumindest verzögern wollen – mit der Begründung, dass der Bedarf für eine vierspurige Strecke derzeit noch nicht seriös erhoben worden sei. Für FPÖ-Nationalratsabgeordnete Carmen Schimanek kommt diese Meldung nicht überraschend: „Ich war im November vergangenen Jahres bei einer Sitzung des Planungsverbandes in Rosenheim. Dort herrschte bereits eine sehr skeptische Grundstimmung und man war sich noch überhaupt nicht einig, wo die Strecke überhaupt verlaufen solle.“ 

„Ich habe auch im Plenum in den vergangenen Jahren immer wieder davor gewarnt, bei den Projekten Brenner-Basis-Tunnel und Unterinntaltrasse voreilig zu handeln, bevor man sich sicher ist, wie die Strecke in Deutschland und Italien aussehen wird. Als mahnendes Beispiel sollte der Gotthard-Basistunnel dienen, bei dem die Schweiz die Fertigstellung allein in die Hand nahm, weil Italien die Zusagen nicht einhalten konnte“, führt Schimanek aus. Sie befürchtet, dass mit dem BBT und der Unterinntaltrasse ein hochmodernes Schienennetz in Tirol entstehen könnte, das keinen entsprechenden Anschluss in Deutschland und Italien haben würde und somit nicht voll genutzt werden könnte.

„Sollte es sich so abspielen, dass Österreich seinen Teil erfüllt, aber die Anschlussstrecken in Deutschland und Italien sich um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, verzögern, dann hätten wir mit diesem Projekt Milliarden in den Wind geschossen“, so Schimanek. Gefordert sieht sie nun Verkehrsminister Leichtfried, der sich für die österreichischen Interessen einsetzen müsse, und auch die EU, welche die zugesagten Förderungen für das Projekt einhalten solle.

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