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Weitere Weiche für den Ideenzug ist gestellt

Bayerische Staatsregierung und Deutsche Bahn unterzeichnen Absichtserklärung zur Kofinanzierung einer Konzeptstudie • Doppelstockwagen soll mit Elementen des Ideenzugs im Regelbetrieb getestet werden

Berlin, 20.09.2018 (BA/gm)
Der Ideenzug, eine Designstudie zur Zukunft des Reisens im Regionalverkehr, kam jetzt einen wichtigen Schritt in Richtung Realisierung voran. Auf der Fachmesse InnoTrans vereinbarten die Bayerische Staatsregierung und die Deutsche Bahn, eine Konzeptstudie in Auftrag zu geben. In diesem Rahmen sollen die Ansätze des Ideenzugs auf einen Doppelstockwagen angepasst und die Kosten für einen möglichen Fahrzeugumbau abgeschätzt werden. Ilse Aigner, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, Prof. Sabina Jeschke, Vorständin Digitalisierung und Technik der Deutschen Bahn und Dr. Jörg Sandvoß, Vorstandsvorsitzender von DB Regio unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Kofinanzierung einer solchen Konzeptstudie. Im Auftrag von Freistaat und DB verantworten die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und die Südostbayernbahn die Durchführung der Studie und übernehmen je zur Hälfte die Kosten von insgesamt rund 600.000 Euro. 

Bislang existiert der Ideenzug lediglich als begehbares, aber nicht fahrfähiges 1:1-Modell, mit zwölf verschiedenen Sitzlandschaften. Darunter sind beispielsweise Entspannungsbereiche, Familienabteile, Public-Viewing-Bereiche und Einzelkabinen für konzentriertes Arbeiten. In allen Themenwelten kommen neueste digitale Technologien zum Einsatz. Nach der Konzeptstudie sollen diese im realen Bahnbetrieb getestet werden. Das Ziel ist, einen Doppelstockwagen mit neun Modulen auszustatten und ab 2020 auf der Südostbayernbahn zwischen München und Mühldorf im Regelbetrieb einzusetzen. Die Erfahrungen im Betriebsalltag und das Feedback der Fahrgäste sollen dann in die Konzeption von Neufahrzeugen einfließen.

„Für die Bayerische Staatsregierung und die BEG ist der Ideenzug ein Herzensanliegen“, erklärt Ilse Aigner. „Es braucht dringend frische Ideen, wie wir das Bahnfahren attraktiver machen können. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Angesichts von Entwicklungen wie dem autonom fahrenden Auto dürfen wir dem Individualverkehr nicht die Deutungshoheit überlassen, wie der Verkehr von morgen aussieht. Das begehbare Modell des Ideenzugs hat bereits viele begeisterte Reaktionen ausgelöst. Jetzt geht es darum, die Ideen im realen Betriebsalltag auf die Schiene zu bringen und zu testen. Ich bin stolz, dass Bayern hier Vorreiter ist.“

Die Konzeptstudie bereitet die Realisierung des Ideenzugs vor, indem die einzelnen Komponenten einbaufähig gemacht werden. Erst wenn Klarheit darüber besteht, wie genau die neuen Komponenten aussehen, können die Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Komponenten bewertet werden. Dann können Aufgabenträger wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft diese Komponenten in ihren Ausschreibungen berücksichtigen und Eisenbahnverkehrsunternehmen wie die DB Regio den Einsatz entsprechender Fahrzeuge anbieten.

Professor Sabina Jeschke freut sich über diesen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung der Themenwelten: „Unser Ziel ist es, weitere Besteller und Aufgabenträger für den Regionalverkehr zu inspirieren und zu überzeugen, solche innovativen und kundenorientierten Ideen in ihren zukünftigen Ausschreibungen mitzudenken und umzusetzen. Denn mit dem Ideenzug und seinen völlig neuen Gestaltungsideen im Fahrzeuginnenraum möchten wir unseren Kunden im Nahverkehr zukünftig ein völlig neues Reiseerlebnis bieten.“

Für Dr. Jörg Sandvoß ist diese Absichtserklärung ein Meilenstein: „Ich freue mich sehr, dass die BEG uns beim Projekt Ideenzug neben ihrer fachlichen Expertise nun auch finanziell unterstützt. Nach all den Bemühungen, die Themenwelten gemeinsam mit all unseren Partnern zu gestalten und mit unseren Kunden zu erproben, ist es nun wichtig, diese Komponenten einbaufähig zu machen, um sie zukünftig auch in Ausschreibungen verwenden zu können.“

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