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Aktion „einfach fahren“

metronom Eisenbahngesellschaft fordert Maßnahmen für einen zuverlässigen und besseren Eisenbahnverkehr in Niedersachsen

Uelzen, 09.12.2018 (BA/gm)
Über 120.000 Menschen fahren täglich mit dem metronom. Das sind fast 44 Mio. Menschen pro Jahr, die in dieser Zeit kein Auto fahren, kaum Abgase erzeugen, Städte zuparken oder im Stau stehen.

Eine große Zahl – aber es könnten auch viel mehr Fahrgäste sein: Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wurde das Ziel festgeschrieben, die Anzahl der Fahrgäste bis 2030 zu verdoppeln, um Klimaschutzziele zu erreichen. Das ist gut und richtig – immerhin verbraucht ein Fahrgast im metronom nur ein Bruchteil der Energie einer Autofahrt. Die Eisenbahn kann also entscheidend dabei helfen, den Schadstoffausstoß des Verkehrs drastisch zu reduzieren und die sogenannte Verkehrswende zu schaffen. 

Was heißt das für Niedersachsen?
metronom ist einer der größten privaten Anbieter von Verkehrsdienstleistungen auf der Schiene in Niedersachsen. Damit fühlt sich das Unternehmen auch verantwortlich für die Zukunft des Nahverkehrs in Niedersachsen, Bremen und Hamburg.

Und diese Zukunft soll nach Meinung des Unternehmens so aussehen:

  • Längere Züge
  • Häufigere Fahrten
  • Weniger Verspätung
  • Keine Zugausfälle wegen Sturm oder Unwetter
  • (Noch) besseren Service an Bord
  • 100% mehr Fahrgäste im metronom in den nächsten 15 Jahren

Um das zu erreichen, hat metronom die Aktion „einfach fahren“ ins Leben gerufen. „Diese Ziele klingen wie der Traum eines jeden Pendlers – aber sie sind zu erreichen“, sagt Torsten Frahm, technischer Geschäftsführer des metronom.

„Andere Länder machen uns es vor – der entscheidende Faktor ist die Infrastruktur, auf der wir fahren. Also Verfügbarkeit von Gleisen, Oberleitungen, Signalanlagen etc. Wir fordern von allen Beteiligten ein entschlossenes Handeln im Interesse aller Fahrgäste. Das erfordert Mut, Tatkraft und Investitionen in die Zukunft des Nahverkehrs.“

Die Beteiligten, das sind vor allem DB Netz als Eigentümer der Infrastruktur, aber auch Politik, Verwaltung und Umweltschutzorganisationen in Niedersachsen.

Konkret hat metronom 7 Kernbereiche identifiziert, in denen es dringenden Handlungsbedarf gibt:

Kurz- und mittelfristige Stabilisierung

  • Grünschnitt sofort: 15m rechts und links der Gleise darf kein Baum stehen, der bei einem Sturm Gleise oder Oberleitungen erreichen kann.
  • Störungsfreier Betrieb: Keine Weichen-/Oberleitungs- oder Stellwerksstörungen
  • Hamburg Hbf: Umgehend Bahnsteige von behindernden Aufbauten freiräumen und zusätzliche (provisorische) Bahnsteigzugänge schnell schaffen
  • Stabilität: Zusätzliche Weichen und Signale zwischen Hamburg und Lüneburg (und damit bessere Nutzung des vorhandenen 3. Gleises) und Erhalt zweier Bahnsteige im Bahnhof Lüneburg West

    Elektrifizierung des kurzen Abschnitts Lüneburg bis Büchen, um endlich eine Ausweichstrecke nach Hamburg zu erhalten

Ausbau Infrastruktur und SPNV-Angebot

Hamburg – Lüneburg im 15 Minuten Takt:
Das eigene Gleispaar für den SPNV

Bahnsteigkapazität in Hamburg:
Ausbau Hamburg Hbf um zwei neue Bahnsteiggleise und Anbindung neuer Bahnhöfe in Hamburg an das metronom Netz

Wachstum im Umland:
Das 3. Gleis für mehr SPNV zwischen Lüneburg und Uelzen

Diese Forderungen kommen nicht von ungefähr. metronom hat dafür die eigenen Verspätungsstatistiken der letzten Jahre ausgewertet, die Protokolle der regelmäßigen Gespräche mit DB Station&Service und DB Netz analysiert, Kundenbeschwerden ausgewertet und eigene Konzepte erstellt.

Das Ergebnis sind kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, welche metronom nicht selbst umsetzen kann – aber gerne mit den Partnern des SPNV umsetzen möchte.

„Mehr als 80% unserer Verspätungen und Zugausfälle haben ihren Grund in einer defekten oder ausgelasteten Infrastruktur. Hinzu kommen die Unwetter. Diese Ursachen müssen wir beseitigen – was meinen Sie wie attraktiv Bahnfahren für noch viel mehr Menschen dadurch wird“, ist sich Frahm sicher.

Am vergangenen Donnerstag (06.12.2018) hat metronom diese Forderungen auf seiner Eröffnungsfahrt zum neuen Verkehrsvertrag den geladenen Gästen vorgestellt, u.a. Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann; HVV-Geschäftsführer Dietrich Hartmann, den Geschäftsführern der LNVG, Carmen Schwabl und Klaus Hoffmeister, und etwa 50 weiteren Gästen aus der regionalen Politik, Verwaltung und Wirtschaft.

Bereits in den nächsten Wochen und Monaten wird metronom sich für ein breites Bündnis zu konkreten Maßnahmen stark machen. „metronom fühlt sich seinen heutigen und künftigen Fahrgästen verpflichtet. Wir würden gerne heute schon viele zusätzliche Züge fahren. Die Nachfrage dafür ist da, allein es fehlen Gleise, Weichen, Bahnsteige“, erläutert Dr. Lorenz Kasch, kaufmännischer Geschäftsführer bei metronom.

Und metronom hat es eilig: „Bereits 2019 brauchen wir konkrete Ergebnisse und umgesetzte Maßnahmen. Lassen Sie uns mit dem Grünschnitt und zusätzlichen Weichen im Netz beginnen“, stellt Kasch klar.

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