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Top moderner Bim-Simulator verbessert Straßenbahn-Ausbildung

Ab Sommer 2019 üben Fahrschüler Alltagsszenarien am Simulator

Wien, 05.04.2019 (BA/gm)
Die Ausbildung der Straßenbahnfahrer bei den Wiener Linien bekommt ein technisches Upgrade: Ab Sommer 2019 können Straßenbahn-Fahrschüler mit einem Bim-Simulator auf dem neuesten Stand der Technik realitätsnahe Alltagsszenarien üben. Aktuell wird der Simulator noch von den Ausbildnern auf Herz und Nieren getestet. Jeden Tag sind über 800.000 Fahrgäste mit der Straßenbahn in Wien unterwegs – und das rasch und sicher. Um die Qualität des öffentlichen Verkehrs noch mehr zu steigern, investiert Wien in die Ausbildung und die zusätzliche Qualifikation der Fahrerinnen und Fahrer. 

Öffi-Stadträtin Ulli Sima hat sich selber ein Bild vom neuen Simulatur gemacht und selber eine „Fahrt“ absolviert: „Es ist wirklich eine Herausforderung, bei Schlechtwetter, undisziplinierten anderen Verkehrsteilnehmern und Einsatzfahrzeugen, die in die Kreuzung einfahren, die Nerven zu bewahren. Meine Hochachtung gilt den Fahrerinnen und Fahrern der Öffis, die jeden Tag aufs Neue ihr Bestes für die Fahrgäste geben und ich bin überzeugt, dass die neue Ausbildungsmethode einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Öffifahrt leisten wird“, so Sima.

Seit drei Jahren werden angehende U-Bahn-Fahrer bereits am Simulator ausgebildet. Nun können auch Straßenbahnfahrer auf einem neuen Simulator noch gezielter auf den Arbeitsalltag vorbereitet werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: nicht alle Szenarien können im Echtbetrieb geübt werden. Am Simulator sind hier quasi keine Grenzen gesetzt: 55 verschiedene Verkehrsereignisse und ca. 40 Fahrzeugstörungen können einprogrammiert werden. Auch Schlechtwetter wie Nebel oder Schnee, gefährliche Situationen mit unmittelbar vor der Straßenbahn querenden Fußgängern oder Funkgespräche mit der Leitstelle können simuliert werden.

2019 kommt auch Flexity-Simulator
Die Schulungsräume befinden sich in der Hauptwerkstätte in Wien Simmering. Und so läuft das Training am Simulator ab: Die Fahrschüler sitzt in einer nachgebauten ULF-Fahrzeugkabine mit Panoramasichtfeld, ausgestattet mit mehreren Großbildschirmen. Ein beweglicher Fahrersitz sorgt für ein möglichst realitätsnahes Fahrempfinden. Auch das Rangierpult und eine reale ULF-Türe sind in die Fahrsimulation integriert. Im Nebenraum befindet sich der Ausbildner auf einem Bedienpult mit den übrigen Fahrschülern. Auch wenn sie gerade nicht selbst am Simulator sind, lernen sie trotzdem etwas. Sie beobachten die Fahrt und analysieren anschließend, ob der Fahrschüler am Simulator richtig reagiert hat.

Im Lauf des Jahres wird außerdem noch ein Simulator für den neuen Flexity geliefert und ebenfalls in der Ausbildung eingesetzt. „Zwei der modernsten Fahrsimulatoren in ganz Europa werden bald unsere Ausbildung unterstützen. Viele Situationen können wir im echten Fahrbetrieb nicht üben, mit den Simulatoren aber schon. Unsere Fahrschüler werden so auf Ernstfälle vorbereitet und lernen, wie sie damit umgehen“, erklärt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.

Die Wiener Linien bilden Straßenbahn-, Bus- und U-Bahnfahrer selbst aus. In etwa dreimonatigen Schulungen lernen die angehenden Fahrer das Netz und die technischen Feinheiten der Fahrzeuge kennen, sie bekommen außerdem einen Erste-Hilfe-Kurs und eine Deeskalationsschulung. Fahrstunden im echten Betrieb ersetzt der Simulator natürlich nicht, diese sind weiterhin Teil der Ausbildung.

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