Tunnel Feuerbach ist fertig vorgetrieben
Durchschlag kurz vor dem Bahnhof Feuerbach
Stuttgart, 08.06.2020 (BA/gm)
Die Deutsche Bahn hat beim Projekt Stuttgart 21 ein weiteres Etappenziel erreicht. Der Vortrieb für den 3.026 Meter langen Tunnel Feuerbach, der die bestehenden Bahnstrecken aus und in Richtung Mannheim, Karlsruhe und Paris mit dem künftigen Stuttgarter Hauptbahnhof verbindet, wurde am vergangenen Freitag nach rund fünfeinhalb Jahren Bauzeit mit einem Tunneldurchschlag abgeschlossen.
Der Durchschlag erfolgte in rund 15 Meter Tiefe kurz vor dem Bahnhof Feuerbach. An der Stelle des Durchschlags verlaufen künftig zwei Gleise in einer gemeinsamen, rechteckigen Tunnelröhre mit elf Meter Breite und sieben Meter Höhe.
„Wir haben erneut ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zum neuen Stuttgarter Bahnknoten geschafft. Mein Dank gilt allen Ingenieuren und Mineuren, die mit ganzer Kraft den Tunnel vorgetrieben haben“, sagt Manfred Leger, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH.
Der Vortrieb für den Tunnel Feuerbach startete am 10. Dezember 2014 vom Zwischenangriff Prag aus. Von diesem Zugangsstollen wurden die beiden eingleisigen Tunnelröhren in bergmännischer Bauweise sowohl in Richtung Hauptbahnhof, als auch in Richtung Feuerbach vorgetrieben. Aus der Gegenrichtung vom Bahnhof Feuerbach aus wurde parallel der zweigleisige Teil des Tunnels gebaut. Dafür mussten die bestehenden Gleise am Bahnhof Feuerbach unter laufendem Betrieb viermal verschwenkt werden.
Der Tunnel Feuerbach
Der Tunnel Feuerbach ist 3.026 Meter lang und verläuft größtenteils in zwei eingleisigen Röhren, die durch Rettungsstollen verbunden sind. In den eingleisigen Röhren hat der Tunnel einen Durchmesser von rund 10 Meter. Den größten Durchmesser hat der Tunnel mit rund 22 Meter im Bereich des zweigleisigen Tunnelabschnitts zwischen dem künftigen Hauptbahnhof und dem Verzweigungsbauwerk am Kriegsberg. Dort zweigt der Tunnel Cannstatt vom Tunnel Feuerbach ab. Im nun fertiggestellten Bauabschnitt am Bahnhof Feuerbach verläuft der Tunnel ebenfalls in einer zweigleisigen Röhre. Mit dem Bau des Tunnels wurde 2012 eine Arbeitsgemeinschaft aus den Unternehmen Baresel GmbH, Alfred Kunz und Walo Bertschinger AG aus der Schweiz beauftragt.