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rbb-exklusiv: 29-Euro-Ticket für Berlin

Debatte um Nachfolgelösung

Berlin, 16.09.2022 (BA/gm)
Das vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg beschlossene 29-Euro-Nahverkehrsticket nur für Berlin hat eine Diskussion über eine Ausweitung ausgelöst.

Die VBB-Aufsichtsratschefin, Berlins Verkehrs-Staatssekretärin Meike Niedbal, warb am gestrigen Donnerstag im rbb24 Inforadio für eine bundesweite Lösung ab Januar 2023: „Wir setzen nach wie vor darauf, dass wir im Bund zu einer einheitlichen Lösung kommen werden, wo wir dann auch keine (Tarif-) Grenzen mehr haben werden. … Wir machen uns auch dafür stark, weil wir in der Zeit des 9-Euro-Tickets gesehen haben, dass es deutliche verkehrliche Effekte gab. Und dieses 29-Euro-Ticket sorgt auch dafür, dass die Entlastung bei den Berlinerinnen und Berlinern auch wirklich eins zu eins ankommt. Und das war uns auch sehr wichtig.“ 

Der Landrat des Kreises Oberhavel, Alexander Tönnies, sagte ebenfalls am Donnerstag im rbb24 Inforadio, ihm wäre als Mitglied im VBB-Aufsichtsrat ein Berlin-Brandenburg-weites Ticket lieb gewesen: „Ich denke, das werden wir schon spüren, dass die Leute sagen, wir wollen auch eine vernünftige Lösung. Wir haben ja gesehen, was das 9-Euro-Ticket bewegt. … Umso wichtiger ist es, dass sich Bund und Länder schnell einigen, zum 1.1.2023 eine Nachfolgeticketregelung zu schaffen“.

Der Fahrgastverband Berlin kritisiert, dass Brandenburg sich nicht an einem günstigen Nahverkehrsticket in der Region beteiligt. Der Verbands-Vorsitzende Jens Wieseke bezeichnete am Donnerstag auch im rbb24 Inforadio die Haltung des Landes als unverständlich. Er schränkte seine Kritik aber mit Blick auf die Finanzen ein:

„Ich kann nachvollziehen, dass Brandenburg das Geld nicht herausrücken will. Wobei wir uns eine Frage stellen: Brandenburg hatte große Probleme, dass der Regionalverkehr nicht so funktionierte, wie er sollte. … Wir schätzen, ohne die genaue Zahl zu kennen, dass das eine Summe von deutlich über 10 Millionen Euro ist, die zur Verfügung gestanden hätte. Da wäre eine Kleinigkeit möglich gewesen … zu sagen, wir machen ein 49-Euro-Ticket. … Eigentlich sind die Brandenburger jetzt Neese.“

Wieseke forderte jetzt die Bundesländer auf, über eine Anschlusslösung ab Januar 2023 zu verhandeln: „Dass der Bund für ein Projekt wie eine Ticketfinanzierung Geld gibt, hat es so noch nicht gegeben. … Jetzt wäre es wichtig, dass die Länder mit dem Bund ernsthaft verhandeln.“

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