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Umsteigen leicht gemacht – erste Busse fahren im Testbetrieb

Anschlüsse zwischen Bussen und Bahnen sind mit RBL optimal abgestimmt

Dresden, 19.05.2010 (BA)
Das Ziel, alle Anschlüsse zwischen Bus und Bahn optimal aufeinander abzustimmen, rückt immer näher. Möglich wird das durch das so genannte Rechnergestützte Betriebsleitsystem (RBL), das im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und im benachbarten Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) Mitte 2011 in Betrieb gehen soll. Derzeit wird das moderne System in jeweils fünf Bussen der Regionalverkehr Dresden GmbH (RVD) und von Regionalbus Oberlausitz (RBO) getestet. Bei der RBO sind das die Linien des Stadt- und Regionalbusverkehrs im Landkreis Bautzen. Der RVD probiert das neue System vorrangig in Bussen der Freitaler Stadtverkehrslinien A und F aus. Für den Kunden ändert sich zunächst einmal nichts, außer, dass die in den Testbussen gekauften Fahrscheine mit einem Barcode zum Auslesen der Daten versehen sind.

Ein Blick in den Fahrplan zeigt, dass bereits jetzt alle Anschlüsse zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln aufeinander abgestimmt sind. Doch Stau oder andere Störungen können Ursache für Verspätungen sein, so dass die Fahrgäste ihren Bus am Umstiegsort manchmal verpassen. Mittels des neuen Systems sind die Fahrer in der Lage, Anschlüsse bei kleineren Verspätungen dennoch zu sichern oder sie können die Fahrgäste zumindest über derartige Behinderungen informieren.

Schon seit mehr als zehn Jahren bauen VVO und ZVON sukzessive Übergangsstellen und Park&Ride-Plätze, damit die Wege zwischen Auto, Fahrrad, Bus und Bahn kurz und bequem sind. „Zu einem attraktiven Angebot zählen jedoch vor allem in der Region gesicherte Anschlüsse“, sagt VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen. „Das ist dort noch wichtiger als in Ballungsräumen, wo Busse und Bahnen häufiger fahren.“ Kundenbefragungen haben ergeben, dass besonders das Umsteigen für einige Fahrgäste eine Hemmschwelle darstellt, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Umso wichtiger sei es, dass Anschlüsse erreicht werden und die Kunden über eventuelle Störungen rechtzeitig informiert sind. „Dazu werden Anzeigetafeln an stark frequentierten Haltestellen im Busverkehr, an Übergangsstellen, auf Bahnhöfen und Busbahnhöfen mit Echtzeitdaten dienen“, ergänzt Dr. Georg Janetzki, Geschäftsführer des ZVON. Diese Informationen zur Pünktlichkeit und Anschlusssicherung können von den Fahrgästen darüber hinaus über Mobiltelefone, das Internet und das ZVON-INFO-Telefon abgerufen werden.

Nach Ende des derzeitigen Testbetriebes werden bis zum Herbst 2010 etwa 700 Regionalbusse der zwölf Partnerverkehrsunternehmen in Dresden und der Region sowie 300 Busse im ZVON mit modernen Bordrechnern der INIT GmbH ausgestattet. Die Rechner des Karlsruher Unternehmens dienen nicht nur als Fahrscheindrucker, sondern beinhalten außerdem einen GPS Empfänger. Mit Hilfe dieses Satellitennavigationssystems ermittelt der Bordrechner laufend den aktuellen Standort des Busses und vergleicht diesen mit dem Fahrplan. Abweichungen meldet der Bordrechner über das Mobilfunknetz sofort an den Zentralrechner, der die aktualisierten Daten den angeschlossenen Kundeninformationssystemen zur Verfügung stellt.

Zugleich wird die gesamte teilweise schon seit Anfang der 1990er Jahre eingesetzte Verkaufstechnik in den Fahrzeugen und Vorverkaufsstellen der regionalen Partnerverkehrsunternehmen durch zeitgemäße ersetzt. Diese Technik schafft außerdem ist die Basis, um den Papierfahrschein mittelfristig durch elektronische Tickets abzulösen zu können.

Derzeitige Situation
Die derzeitige Situation im regionalen Busverkehr ist durch eine Vielzahl unterschiedlicher Kommunikationssysteme gekennzeichnet. Ein Busfahrer im Landkreis Meißen kann seinen Kollegen beim RVD in Dresden genauso wenig über seine Verspätung informieren, wie derjenige aus dem Landkreis Bautzen, den im Landkreis Görlitz, da eine einheitliche und geeignete Kommunikationsplattform zwischen den verschiedenen Verkehrsunternehmen fehlt.

Die Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) verfügt schon länger über ein RBL-System und nutzt dieses beispielsweise für aktuelle Kundeninformationen über die bekannten dynamischen Anzeigetafeln an Haltestellen. Durch den Aufbau des Regio-RBL werden nun die Voraussetzungen dafür auch im Regionalverkehr geschaffen. In naher Zukunft gibt es somit ein Anschlussmanagementsystem zwischen Regional- und Stadtverkehr sowie zu Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verkehrsunternehmen benachbarter Verkehrsverbünde.

Details zu den Nahverkehrsäumen Oberelbe und Oberlausitz
Der VVO umfasst eine Fläche von mehr als 4.800 Quadratkilometern. Vergangenes Jahr haben 200 Millionen Fahrgäste auf die 13 Partnerverkehrsunternehmen des VVO gesetzt. Etwa 3.800 Bahnhöfe und Haltestellen werden bedient.

Der ZVON organisiert den ÖPNV für ca. 450.000 Einwohner in den Landkreisen Bautzen und Görlitz sowie in der Stadt Görlitz. 15 Verkehrsunternehmen befördern etwa 18 Millionen Fahrgäste im Jahr.

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