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VCD fordert Festhalten an Mauterhöhung

Berlin, 12.08.2010 (BA)
Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert scharf, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer auf die Anhebung der Lkw-Maut für Euro-3-Fahrzeuge um zwei Cent je Kilometer zum 1. Januar 2011 verzichten will. Auch die gleichzeitige Absenkung der Maut für die umweltverträglicheren Fahrzeugklassen um 0,1 Cent pro Kilometer soll rückgängig gemacht werden. Die Anpassung und Differenzierung der Mautsätze anhand des Schadstoffausstoßes wurde im Herbst 2008 beschlossen und trat zum 1. Januar 2009 in Kraft.

Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: *Die Belastung für Mensch und Umwelt durch den Straßengüterverkehr muss gesenkt werden. Neben der Verkehrsvermeidung und der Verlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsträger müssen auch alle technischen Möglichkeiten genutzt werden. Die 2008 beschlossene Mautanpassung und Mautspreizung nach Schadstoffausstoß war ein erster Schritt, um die Lkw-Maut zum umweltpolitischen Lenkungsinstrument zu entwickeln: Die Mautsätze wurden so ausgestaltet, dass sie Anreize schafften, auf weniger umweltschädliche Fahrzeuge umzusteigen. Der Anteil emissionsärmerer schwerer Nutzfahrzeuge ist in der Folge deutlich angestiegen.“

Habe ihr Anteil an der mautpflichtigen Fahrleistung im ersten Halbjahr 2009 bei 46,5 Prozent gelegen, sei er im ersten Halbjahr 2010 auf 56 Prozent geklettert. Der Anteil der Euro-3-Lkw an der Fahrleistung bundesdeutscher Spediteure läge bei unter 25 Prozent. Der VCD fordert daher, die Mautsätze für Euro-3-Lkw wie geplant zum 1. Januar 2011 zu erhöhen, um den Trend zu saubereren Fahrzeugen nicht zu stoppen.

Heidi Tischmann, VCD-Güterverkehrsexpertin: *Die schwarz-gelbe Koalition argumentiert damit, dass sie den Logistikstandort Deutschland stärken und die Spediteure nicht weiter belasten will. Doch von der Maut sind wettbewerbsneutral alle Fuhrunternehmen betroffen, die auf bundesdeutschen Autobahnen unterwegs sind. Die Zukunftsfähigkeit der Bereiche Güterverkehr und Logistik hängt zudem nicht ausschließlich von wirtschaftlichen Faktoren ab, sondern auch davon, ob die Belastungen für Menschen und Umwelt reduziert werden können.“

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