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Reiselust der Deutschen aufs eigene Land ungebremst

Inlandstourismus Januar bis Dezember 2010

Frankfurt a. M., 28.02.2011 (BA)
Die Deutschen reisen am liebsten im eigenen Land. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Übernachtungen inländischer Reisender in Beherbergungsbetrieben ab neun Betten und auf Campingplätzen um zwei Prozent. Das Statistische Bundesamt hat damit 2010 insgesamt erstmals mehr als 320 Millionen Übernachtungen aus dem Inland registriert. Deutschland ist somit laut EUROSTAT der wichtigste Tourismusbinnenmarkt in Europa mit durchschnittlich vier Übernachtungen pro Einwohner im eigenen Land. „Der Trend zu Reisen im eigenen Land hält an“, betont Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). „Ein wichtiger Indikator für die sehr gute Entwicklung im Inlandstourismus ist der erstarkte Geschäftsreisesektor, der sich vor allem in einem positiven Abschneiden der Hotellerie manifestiert“, so Petra Hedorfer weiter.

2010 konnten die Geschäftsreisen laut European Travel Monitor von IPK International aus München um sieben Prozent zulegen. Die Urlaubsreisen stiegen im selben Zeitraum um drei Prozent, und die Besuche von Freunden und Verwandten verzeichneten ein Plus von fünf Prozent.

Davon profitierten insbesondere die Metropolen, die hohe Zuwächse verzeichnen konnten. Berlin, Hamburg und München waren hier besonders angesagt. Während die Hauptstadt um 7,7 Prozent bei den Übernachtungen zulegte, punktete Hamburg mit einem Plus von 8,6 Prozent. Die bayerische Hauptstadt lag mit 8,7 Prozent knapp darüber. Auch Frankfurt verzeichnete bei den Inlandsübernachtungen ein deutliches Plus (12,2 %).

Dabei sind Städte nicht nur als Geschäftsreiseziel interessant, sondern bilden laut einer Studie des IPK auch ein wichtiges touristisches Fundament im Binnenmarkt. Auch bei kulturell und historisch bedeutsamen Städten unter 500.000 Einwohner, die zum Teil erhebliche Zuwächse verbuchen, wird der Trend zu Städtetrips deutlich. So zählte Münster 2010 über 1,1 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste – ein Wachstum von 7,7 Prozent. Heidelberg registrierte ein Plus von knapp sechs Prozent, bei insgesamt etwa 600.000 Übernachtungen.

Die positive Entwicklung in den Städten strahlt auch auf die angrenzenden Regionen aus, die zum Teil zweistellige Zuwachsraten verzeichnen. So legte die Region Main und Taunus 8,8 Prozent zu. Im Münchner Umland wurden sogar 15,9 Prozent mehr Übernachtungen von Gästen aus dem Inland gezählt, in der Städteregion Nürnberg lag das Wachstum mit 11,2 Prozent ebenfalls im zweistelligen Bereich.

Bei den Flächenländern rangiert Hessen mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent etwa gleichauf mit Nordrhein-Westfalen (+ 3,4 %). In NRW eine Entwicklung, die auf das große Interesse an der „Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010“ zurückzuführen ist. Die Ruhrregion wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent. In diesen Kontext ist auch Dortmund mit einem Zuwachs von 14,5 Prozent einzuordnen.

„Laut IPK International hat Deutschland 2010 einen Marktanteil von 77 Prozent aller Reisen ab einer Übernachtung“, erklärt Petra Hedorfer. Dabei profiliere sich die Destination immer mehr als wetterunabhängiges Ganzjahresziel. „Die Zeichen für 2011 stehen weiter auf Erfolg: Das wichtigste Reiseziel der Deutschen ist und bleibt Deutschland.“

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