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Indien baut erste U-Bahn-Strecke mit Unterquerung eines Flusses

Neue Ost-West-Metrolinie in Kalkutta bekommt Bahnelektrifizierungssystem von Siemens

Berlin, 17.03.2011 (BA)
Siemens wird für die neue Metro-Linie in Kalkutta das komplette Bahnelektrifizierungssystem liefern. Einen entsprechenden Auftrag hat das Unternehmen von der indischen Betreibergesellschaft Kolkata Metro Rail Corporation (KMRC) erhalten. Dieser umfasst auch das Projektmanagement, Design, Montage und Inbetriebnahme sowie Personaltraining und Wartung während der dreijährigen Gewährleistungszeit. Die neue Ost-West-Metroverbindung in Kalkutta erstreckt sich über 14,67 Kilometer und umfasst zwölf Stationen.

Der Bau der neuen Metro-Linie in Kalkutta erfolgt in zwei Phasen, wobei der erste Bauabschnitt bis Ende 2013 fertig gestellt sein soll. Diese Strecke wird als Hochbahn mit sechs Haltestellen ausgeführt und hat eine Länge von 5,77 Kilometern. Ende 2014 soll dann der zweite, komplett unterirdisch verlaufende Streckenabschnitt in Betrieb gehen. Auch hier entstehen sechs Bahnhöfe auf einer Länge von 8,9 Kilometern. Die U-Bahn wird Indiens erste Linie, deren Tunnel einen Fluss, den Hooghly River, unterquert. Der Betreiber rechnet mit etwa 480.000 Fahrgästen täglich.

Zur kompletten Elektrifizierung der Strecke rüstet Siemens Mobility die Bahnstromversorgung mit 750 V Gleichstrom einschließlich eines Dritte-Schiene-Systems zur Stromabnahme aus. Die Energie für die neun Unterwerke und das Depot wird über einen Tragring mit 33 kV Wechselstrom eingespeist. Geliefert wird der Strom vom lokalen Partner Calcutta Electric Supply Corporation Ltd. Ein Scada-System überwacht und steuert die gesamte Energieversorgung. Mit dem Streustrom-Monitoring-System vom Typ Sitras SMS können Schäden durch Streustromkorrosion vermieden und damit die Instandhaltungskosten reduziert werden.

Der Ballungsraum der Megacity Kalkutta ist laut einer Studie der Vereinten Nationen mit mehr als 15 Millionen Einwohnern der achtgrößte der Welt. Es wird prognostiziert, dass die Bevölkerung bis 2025 auf mehr als 20 Millionen anwachsen wird. Mit zunehmender Einwohnerzahl wird die Nachfrage nach Mobilität und damit nach einem gut ausgebauten Nahverkehrsnetz steigen.

„Der gesamte indische Bahnmarkt hat enormes Potenzial und wächst nach Angaben der Unife mit acht Prozent überdurchschnittlich stark. Die Millionenstädte in Indien streben nach mehr Mobilität – sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Mit diesem erneuten Auftrag festigen wir unsere Position auf dem indischen Markt“, sagte Jörg Schneppendahl, Leiter der Geschäftseinheit Complete Transportation bei Siemens Mobility.

In Indien ist Siemens im Jahr 2004 der Markteintritt in den Nahverkehrsbereich gelungen: Damals rüstete das Unternehmen die Linie 3 der Metro Delhi komplett mit Signaltechnik sowie Bahnkommunikationstechnik aus. Auch sämtliche Erweiterungen der Linie 3 auf insgesamt 60 Kilometer Streckenlänge wurden von Siemens mit Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet. Im Oktober 2008 folgte der Auftrag, die Signaltechnik, Elektrifizierung und Gepäcklogistik für die 23 Kilometer lange Strecke des Delhi Airport Rail Link zu liefern. Bis Ende 2012 realisiert Siemens Mobility eine schlüsselfertige Bahngesamtanlage für die Metroanbindung des neuen Stadtteils Gurgaon Cyber City an das Großraumnetz Delhis.

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